Ikonischer kann man es sich fast nicht vorstellen, denn es verkörpert die ganze Schönheit der Schottischen Highlands in nur einem Tal: Das Valley of Glencoe…
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Intro und Reisebericht
Ja, auch hier war ich schonmal vor einigen Jahren. Mit dem Motorrad. Es war Herbst, es war kalt und es war nass. Aber dennoch war ich zutiefst beeindruckt von diesem Tal.
Dieses Mal sind wir mit dem Wohnmobil unterwegs und reisen für knappe drei Wochen durch Schottland. Und natürlich kommen wir auch durch das Tal von Glencoe, denn ich möchte es nochmal sehen und meine Frau war vorher noch nicht hier.

Das Valley of Glencoe führt der Länge nach von Süd nach Nord durch das Rannoch Moor und die mittleren Highlands, Bis zum Ort Glencoe, daher der Name.
Es ist keineswegs ein Geheimtipp, denn viele Reisende nutzen die Route über den Loch Lomond und das Tal von Glencoe in die nördlichen oder westlichen Highlands.

Und daher sind hier auch viele Touristen auf der streckenweisen schmalen, zweispurigen Straße unterwegs. Es gibt nicht sehr viele Parkplätze um mal anzuhalten und ein paar Fotos zu machen und in der Hauptsaison werden die sicher immer voll sein.
Aber auch jetzt, im Frühsommer, ist es gar nicht so einfach das Wohnmobil mal abzustellen.

Aber es lohnt sich auf jeden Fall die schönen Landschaften nicht nur im Vorbeifahren zu betrachten, sondern bewusst in sich aufzunehmen.
Besonders gut gelingt das natürlich beim Wandern. Es gibt zahlreiche Wanderwege in der Region und etliche Lodges, wo Wanderer auf ihre Touren und Bergwanderungen aufbrechen.

Die Bergwelt in den mittleren Highlands ist aber wirklich besonders beeindruckend. Hier stehen einige der höchsten Berge Schottlands und hier siehst du einige der steilsten Berghänge.
Tief schneidet sich das etwa 18 Kilometer lange Valley of Glencoe in die umliegenden Berge. Aber nicht nur lang, sondern auch weit. Und das ist das besondere: Du kannst weit schauen und trotzdem hohe Bergketten bewundern.

Hier stehen unter anderem die Three Sisters, drei hohe Berge, die direkt nebeneinander ein wunderschönes Panorama bilden. Aber auch die umliegenden Berge bieten unfassbare Aussichten.
Wir haben diesmal mehr Glück als ich beim letzten Mal. Das Wetter ist gemischt, aber immerhin regnet es kaum. Ein bisschen Nieselregen, ansonsten wolkig, windig, aber nicht nass.

Vom Loch Lomond im Süden sind wir über Crianlarich und Tyndrum gekommen. Schon diese Fahrt war einfach herrlich.
Am Rannoch Moor gibt es einen Viewpoint, wo ein paar Autos am Straßenrand parken können. Ein paar Meter den Hügel hinauf und vor mir liegen ein paar Seen im Moor, das sich über viele Kilometer in beide Richtungen erstreckt.

Es ist das größte zusammenhängende Moorgebiet Großbritanniens und sicher eines der größten Moore Europas. Jetzt im Frühsommer ist das Moor hauptsächlich braun, denn das Gras und Kraut muss sich noch vom langen Winter erholen.
Im Hoch- und Spätsommer wurde es große hellgrüne und violette Flächen hier geben: Grünes Farn und Heidekraut, das dann in Blüte steht. Heute wird das triste Bild nur von ein paar Birken aufgelockert.

So trist Moore auf den ersten Blick sein mögen, sind sie aber auch beeindruckende Ökosysteme. Und sie gaben den Menschen damals Arbeit und Wärme, denn in den fast baumlosen Landschaften des Hochlands wurden Häuser mit Torf-Soden verkleidet und die Dächer mit dicken Schichten von Heidekraut gedeckt.
Getrocknetes Torf wurde als Brennmaterial in den offenen Feuerstellen verwendet und später noch in Kaminen und Öfen. Torf stechen und trocknen war also eine wichtige Arbeit damals, ebenso wie Heidekraut sammeln.

Im Glencoe Visitor Centre erfährt man mehr darüber und über das Leben in den Highlands. Am nördlichen Ende des Tales, nahe dem Ort Glencoe ist das Zentrum zu finden. Es ist aus Holz gebaut und fügt sich in die Landschaft ein.
Neben einem Shop und Cafe findest du hier auch eine interessante kleine Ausstellung zum Glencoe Nature Reserve und zum Schottischen Bergrettungsdienst.

Außerdem gibt es hier einen guten Informationsfilm zum Bau des Torfhauses und im Aussengelände dann das ein sehr sehenswertes Torfhaus selbst. Dieses wurde von den örtlichen Gemeinschaften liebevoll im Stil der frühen Torfhäuser der Highlands erbaut. Der Ort ist gut gewählt, denn er ist von traumhafter Landschaft umgeben.
Es gibt auch ein paar schöne Spazierwege hier im Nature Reserve und so bietet sich das Glencoe Visitor Centre unbedingt für eine Mittagspause oder sogar einen längeren Besuch an. (Siehe auch: https://www.nts.org.uk/visit/places/glencoe).

Am nördlichen Ende des Tals, kurz vor dem Visitor Centre, gibt es nochmal einen kleinen Parkplatz. Über eine Brücke gelangt man auf die andere Seite und blickt auf einen See und ein einzelnes, kleines, weißes Haus, das direkt vor hohen Bergflanken steht.
Die ist wahrscheinlich das meistfotografierte Haus in den Highlands. Auch ich muss einfach Fotos machen, denn der Anblick ist einfach unglaublich. Schon die Lage am See mit dem Blick in die Berge – und dann noch dieses kleine Haus vor den mächtigen Berghängen – unfassbar!

Noch ein Stückchen vorher hatte ich schon angehalten, denn dort war ein kleiner Wasserfall, der sich durch die Felsen ergießt und an seinem Fuß einen kleinen Teich bildet – auch schön.
Du merkst es schon, mein Artikel ist wenig chronologisch und etwas durcheinander.

Also versuche ich die Highlights nochmal aufzulisten, von Süd nach Nord: Rannoch Moor Viewpoint – Glencoe Viewpoint – Glencoe Waterfall – Three Sisters Viewpoint – Loch Achtriochtan Viewpoint (Haus an See und Berg) – Glencoe Visitor Centre.
Alles klar? Du musst dir das nicht merken, fahre einfach durch das Tal und halte überall an, wo du kannst – dann machst du alles richtig!

Hilfreiche Links zur Reiseplanung
Hier habe ich noch ein paar sehr schöne Tipps für dich, wenn du dich weiter zu Schottland, Wales oder England einlesen möchtest oder auch nach einer entsprechenden Geschenk-Idee für Freunde oder Verwandte suchst. Dies sind Empfehlungs-Links für Produkte bei Amazon – siehe auch Transparenz.
Wanderlust Großbritannien & Irland: Unterwegs auf den Britischen Inseln.
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Vielen Dank für deine Unterstützung dieses kleinen Reiseblogs – und viel Spaß beim Lesen!

Fazit
Das Tal von Glencoe ist ein Muss für deine Highland-Reise. In den mittleren Highlands findest du die höchsten und beeindruckendsten Berge Schottlands und das Tal von Glencoe bietet dir auf wenigen Kilometern die allerschönsten Anblicke.

Wenn du weiter in den Norden oder Westen fährst, kannst du hier durchfahren. Und auch, wenn du nicht zu viel Zeit hast die ganzen Highlands ganz in Ruhe zu erforschen, bekommst du hier schnell und einfach einen phantastischen Einblick in die wunderbaren Berglandschaften Schottlands.
Es ist aber auch eine Touristen-Rennstrecke und vor allem in den Sommermonaten bist du hier keineswegs alleine. Aber dennoch ist das Valley of Glencoe definitiv ein sehr sehenswertes, landschaftliches Highlight in den Schottischen Highlands!
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Bildnachweis Titelbild: Haus im Tal von Glencoe (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)