Irlands Wild Atlantic Way – Teil 4 – Cèide Fields und Achill Island

Last updated on 13. Mai 2024

Wer Ruhe, Einsamkeit und weniger besuchte Gegenden liebt, ist hier richtig: Der Nordwesten steht für das ursprüngliche Irland.

Abseits der des touristischen Mainstreams, finden Motorradreisende an den wilden Küsten und in den einsamen Mooren des Nordwestens Ruhe und Entspannung.

In dieser Folge unserer Wild Atlantic Way Serie erfährst Du, warum die Countys Sligo und Mayo echte „Geheimtipps“ für Motorradreisende sind.

Kleine Straße auf Achill Island
Kleine Straße auf Achill Island (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)


Die Cèide Fields

Viele glauben, dass die Kelten die Ureinwohner Irlands sind. Nicht umsonst wird noch heute in Irland noch vielerorts gälisch (=keltisch) aktiv gesprochen, vor allem an der Westküste.
Tatsächlich kamen die Kelten erst um 600 vor Christus vom Festland auf die Insel. 

Die ältesten Siedlungsspuren stammen aber aus der Steinzeit und sind schon 6000 Jahre alt! Wer war diese Urbevölkerung, woher kamen sie und wie lebten sie? 

Ceide Fields Visitor Centre
Ceide Fields Visitor Centre (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)

Viele Antworten bleiben im Dunkel der Geschichte verborgen, aber auf einige finden wir heute auch Antworten. Und das haben wir dem Schullehrer Patrick Caulfield aus dem kleinen Dorf Belderrig (heute Belderg) zu verdanken!

In den 1930er Jahren wurden die Häuser noch mit Torf geheizt. Beim Torfstechen auf einer Anhöhe bei den Klippen fiel dem Lehrer auf, dass er immer wieder auf Steinformationen stieß, die in Mustern zu liegen schienen und alle in einer bestimmten Tiefe zu finden waren.

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Sein Sohn, der Archäologe wurde, konnte das Rätsel dann auflösen und so wurde die älteste Siedlung Irlands entdeckt und freigelegt: Häuser, Felder, Vieh-Koppeln, Gärten, Gräber und spirituelle Stätten wurden freigelegt. Auf dieser Anhöhe am Rande der Klippen, lebte einst eine größere Dorfgemeinschaft.

Zeugen neolithischer Siedlungen an den Ceide Fields
Zeugen neolithischer Siedlungen an den Ceide Fields (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)

Heute erzählt das Cèide Fields Visitor Centre von diesen frühgeschichtlichen Siedlern. Man kann einen geführten Spaziergang zu den Ausgrabungsstätten machen und von den Hügeln aus die unglaubliche Aussicht über die Küste genießen.

Das kleine Café-Bistro bietet Stärkung und direkt vor dem Parkplatz ist ein Aussichtspunkt mit Blick auf die hohen, fast senkrechten, Steilklippen.

Klippen bei den Ceide Fields
Klippen bei den Ceide Fields (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)



Der Ballycroy National Park

Nur wenige Motorradreisende würden wahrscheinlich nach dem Ballycroy National Park oder Wild Nephin National Park suchen.
Bei Wanderern und Naturliebhabern dagegen steht er hoch im Kurs, denn er bietet eine der ursprünglichsten und eigentümlichsten Moorlandschaften Irlands.

Hier befindet sich eines der größten Regenmoore Europas. Die Fauna und Flora sind einzigartig und in den Bächen und Flussabgängen leben besonders viele Lachse und Bachforellen.

Du solltest den National Park auf Deiner Tour zumindest durchfahren. Die N59 führt mittig hindurch und dort ist auch das Visitor Centre zu finden. Es wird sehr wenig Verkehr sein in dieser Gegend und so hast Du viel Zeit und Gelegenheit diese speziellen Landschaften zu beiden Seiten der Straße zu genießen.

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Achill Island

Das übersehene Kleinod! Es gibt viele schöne Ecken am Wild Atlantic Way, aber Achill Island finde ich ganz besonders beeindruckend!

Viele Reisende wollen um die ganze Insel herumfahren, haben aber nur begrenzt Zeit. Achill Island liegt etwas abseits und wird dann oft gar nicht besucht – wie schade! Gerade die abgelegenen Gebiete sind für Motorradfahrer ganz besonders schön zu fahren.

Die Insel ist leicht über eine kleine Brücke zu erreichen. Es ist sehr zu empfehlen, die ganze Südinsel abzufahren und dann über den Norden wieder zurück zur Brücke zu kommen.

Nahe Kildavnet findest Du einen viereckigen Turm, das ist das alte Castle von Grace O`Malley. Grace hat sich als Clanführerin, Kriegerin und Piratin im 16. Jahrhundert einen Sonderplatz in der irischen Geschichte erkämpft! 

Motorrad auf Küstenstraße im Süden von Achill Island
Motorrad auf Küstenstraße im Süden von Achill Island (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)

Einen der schönsten Aussichtspunkte findest Du bei den White Cliffs of Ashleam ganz im Süden der Insel – dieser ist unbedingt einen Fotostopp wert!

Keel ist ein Urlaubsort und das wohl einzige etwa größere Dorf auf der Insel. Hier findest Du den langen und schönen Sandstrand des Keel Beach mit hohen Bergen im Hintergrund.

Ein Stück weiter gelangst Du über eine sehr steile und kurvige kleine Straße Du zum Keem Beach.  Schon die Fahrt über den Berg und die Aussicht von oben auf die kleine Bucht sind ein Erlebnis für sich. Von hier aus werden oft Basket Sharks (Walhaie) in der klaren Bucht gesichtet.

Auf dem Rückweg über die Nordschleife, kannst Du Dir noch das Slievemore Deserted Village ansehen und dann über den Golden Strand wieder zur Brücke zurückfahren.

Achill Island
Achill Island (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)


Die Burrishoole Abbey

Auf der Weiterfahrt findest Du kurz vor Newport ein kleines Schild zur Burrishoole Abbey. Finde die Bremse und mache dort einen kleinen Stopp, denn die alte Ruine einer Abtei aus dem 15. Jahrhundert ist wirklich nett zu besichtigen.

Die Ruine liegt an einer kleinen und geschützten Meeresbucht. Diese bildet einen ruhige und natürlichen Hafen, der auch heute noch genutz wird. Die spezielle Lage der Abtei mit den kleinen Fischerbooten direkt dahinter ist ganz hübsch zu sehen.

Burrishoole Abbey
Burrishoole Abbey (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)

Weiter südlich siehst Du schon den heiligen Berg Croagh Patrick.

Für eine Übernachtung bietet sich Westport an. Der nette Ort hat zahlreiche gute B&Bs und Restaurants.


Fazit

Einsamkeit und traumhafte Landschaften – so lässt sich der Nordwesten des Wild Atlantic Ways wohl gut beschreiben. In der nächsten Folge fahren wir den Wild Atlantic Way weiter südwärts in das raue Connemara – rau, aber auch bekannter und trubeligiger als Mayo – lass Dich überraschen!

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Bildnachweis Titelbild: Motorrad an den White Cliffs of Ashleam auf Achill Island, Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg (www.easycruiser.tourswww.irland-insider.dewww.ireland-insider.com)

Uli Verfasst von:

Hallo und schön, dass du hier bist! Irland ist interessant, vielseitig und landschaftlich traumhaft! Woher ich das weiß? Ich lebe und arbeite in Irland (Zweitwohnsitz) und habe die Insel intensiv und viele Male bereist. Vielleicht kann ich dich auch neugierig machen, auf die grüne Insel im Atlantik? Viel Spaß beim Lesen! Dein Ulrich Knüppel-Gertberg