Du hast wahrscheinlich schon von Waterford als einer der ältesten Städte Irlands gehört, die von Wikingern gegründet wurde. Aber wusstest du auch, dass das County Waterford wunderschöne Küsten und Küstenorte hat?
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Intro
Nur ein paar Kilometer südlich der Stadt Waterford liegen zwei Perlen an der Küste. Genau genommen sind es Küstenorte. Der eine, Tramore, ist ein Seebad und Nah-Erholungsort für die Region. Der andere, Dunmore East, ist ein Fischerort.
Beide liegen an einer felsigen Küste mit schroffen Klippen, kleinen Coves und großen Buchten mit herrlichen Sandstränden. Nach Westen hin erstreckt sich die Copper-Coast, ein UNESCO Global Geopark. Im Osten liegt das benachbarte County Wexford.

Während das County Wexford kilometerlange Sandstrände aufweist, hat das County Waterford durchaus beeindruckende Klippen zu bieten. Nicht so hohe, wie an der Westküste, aber dennoch sehr schöne Klippen-Landschaften.
Ich war schon mehrfach an der Copper Coast und ich kenne das County Wexford und seine Küsten sehr gut. Aber die schönen Orte Tramore und Dungarvan kannte ich bislang nur vom hindurch fahren.
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Ein kleiner Ausflug im Februar (2025) sollte das ändern. Ich erwähne den Februar extra, weil an der Küste etliche Menschen Schwimmen und Surfen waren – im Februar. Es war ein milder und sonniger Tag, aber das Wasser war dennoch ganz bestimmt „recht frisch“.

Die Surfer hatten wenigstens Neopren-Anzüge an, die vor dem kalten Wasser etwas schützen. Aber die Schwimmer waren nur in Badeanzüge gekleidet – im Februar.
Hatte ich schon erwähnt, dass Waterford von Wikingern gegründet wurde? Das muss das genetische Erbe sein…

Der Fischerort Dunmore East
Dunmore East liegt nur etwa 17 Kilometer süd-östlich der Stadt Waterford und ist von dort in einer halben Stunde Fahrt gut erreichbar.
Der River Suir fließt durch die Stadt Waterford und Dunmore liegt an seiner Mündung ins Meer. Die Mündung ist an der Stelle schon so breit, dass man sie auch gut für eine große Bucht halten könnte.

Am Ufer gegenüber, im County Wexford, liegt die Hook-Peninsula mit dem schönen Hook-Lighthouse, dass man sehr gut in der Ferne erkennen kann.
Der kleine Ort schmiegt sich an und zwischen die Hügel, die sich als schroffe braune Klippen ins Meer erstrecken. Kleine Häuser, ein kleiner Badestrand, ein paar Geschäfte und ein großer Fischerhafen eine Bucht weiter. Das ist schon Dunmore.

Apropos Häuser, einige von ihnen sind kleine, geduckte, schiefe Häuschen mit Reed-Dach. Das müssen noch alte Fischer-Cottages sein – wunderhübsch.
Ansonsten sieht man hauptsächlich Bungalows aller Altersgruppen, die sich wie an einer Perlenkette über die Hügel ziehen.
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Mir hat es der Hafen angetan. Nicht von ungefähr, ich mag Boote und ich mag kleine Häfen.
Ein großer Parkplatz oberhalb des Hafens ist verlockend, denn er liegt direkt an der oberen Kante der Klippen. Was für ein Blick, schon beim Aussteigen!
Möwen kreisen über den Klippen und dem Hafen und ich wandele die Treppenstufen hinab zu den Booten und Schiffen. Dies ist ein Arbeits-Hafen. Auf der langen Mole kann man bis zum Leuchtturm spazieren und durch den Hafen wieder zurück. Kleine Fischerboote, große Fischerboote, Netze und Reusen und geschäftiges Treiben.

Das ist ja fast nichts mehr, verrät mir ein Mann, der an Ausrüstung arbeitet. Früher gab es hier viel mehr Boote, inzwischen hätten viele Fischer aufgegeben. Das läge nicht am Fisch, den gäbe es reichlich, sondern an den limitierten EU-Quoten vor Irlands Küsten, die sich die Iren mit Engländern, Franzosen und Spaniern teilen müssten. Nur 12% der Fischerei-Quoten vor Irlands Küsten stünden den irischen Irischen Fischern zur Verfügung. Schuld sei die Regierung, denen die Fischer egal seinen und die keinen Stress mit der EU wollten.

Die beiden Fisch-Fabriken im Hafen sind leider vor Jahren geschlossen worden. Wenn man die Boots-Besatzungen und die Fabrik-Beschäftigten zusammen zählt, die hier nicht mehr arbeiten können, dann sind in den letzten 10 Jahren (oder so) hier etwa 150 Arbeitsplätze verloren gegangen. Das sind 150 betroffene Familien – schmerzhaft für so einen kleinen Ort.
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Der Mann ist sehr freundlich und erzählt mir viel über die Fischerei, die verschiedenen Fische und welche am besten schmecken. Er ist stolz auf seinen Beruf und die Begeisterung dafür kann ich sehr nachvollziehen.

Zwei kleinere Fischerboote laufen nacheinander in den Hafen ein. Im Hintergrund sehe ich die braunen Klippen und die kleinen Häuser auf den Hügeln. Möwen sitzen auf der Mauer und geniessen die Sonne.
„Ein schönes Bild – und was für ein interessanter Ausflug!“ denke ich und fahre die paar Kilometer weiter nach Tramore.

Der Badeort Tramore
Tramore liegt nur etwa 12 Kilometer oder 25 Minuten Fahrt südlich der Stadt Waterford. Von Dunmore East sind es auch nur ein paar Kilometer.
Der Eindruck könnte kontrastreicher nicht sein zu Dunmore East, denn Tramore ist ganz offensichtlich ein Badeort, der sich auf Besucher eingestellt hat. Siehe auch: https://visitwaterford.com/category/explore/tramore/.

Besonders schön ist die sehr lange Strandpromenade. Sie ist wunderbar um am Wasser entlang zu flanieren. Auf der einen Seite liegt das Ortszentrum und auf der anderen Seite geht es an den Strand und in die Dünen. Diese liegen auf einer langen Sand-Landzunge, die sich in das sandige Mündungsdelta eines kleinen Flusses erstreckt. Auf der Landseite dieser Sandzunge liegen Schwemmwiesen, in denen hunderte von Vögeln rasten und nach Nahrung suchen. Auf der Meerseite rollt die Meeres-Brandung an den Strand.
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Und wie sie rollt! Jetzt am Vormittag ist wohl gerade Flut und vom Strand vor der Promenade ist nicht zu sehen. Die Gischt spritzt sogar über die Mauer auf die Promenade.
Am Nachmittag bin ich nochmal hier. Inzwischen hat sich der Wind gelegt und es ist Ebbe. Jetzt gibt es einen breiten, schönen Sandstrand an dem sich Familien mit Kindern und Hunden vergnügen. Es ist ein Wochentag und dafür sind erstaunlich viele Manschen am Strand.

In den Cafés sitzen die Menschen drinnen und draussen und beobachten die Surfer, die immer wieder mit ihren Boards von den Surfshops hin und zurück laufen – und in der Brandung surfen.
Imm Hintergrund ist der Ort zu sehen. Nicht unbedingt eine Schönheit, aber nun ja. Auch der anderen Seite ist der Blick schon viel interessanter: Hoch erhebt sich eine Kirche mit ein parr Häusern über den Ort und steil fallen die Klippen davor herab ins Meer. Tolle Wohnlage!
Ich folge der Küste und den Klippen ein Stück weiter…

Newton Cove Swimming Beach und The Metal Man
Die Bucht von Tramore ist von steilen Klippen gesäumt. An beiden Landzungen stehen hohe Türme. Es sind keine Leuchttürme. Im Osten stehen zwei davon und hier, auf der Westseite stehen sogar drei. Einer davon hat oben drauf eine riesige silberne Statue aus Stahl. Das ist der Metal Man, der auf das Meer hinausblickt.
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Unterhalb findet sich eine kleine Cove. Eine Cove ist eine sehr schmale und kleine Bucht zwischen Felsen. Meist mit einem Kies – oder Sandstrand bedeckt, boten Coves früher kleinen Booten die Möglichkeit zwischen den Felsen anzulanden.
Die Newtown Cove hat noch eine weitere Geschichte. Ich habe sie nicht vollständig gelesen, aber hier wurde wohl schon im 19. Jahrhundert eine Bademöglichkeit geschaffen. Lange Treppen führen hinunter in die Cove und dort gibt Einstiege zum Baden, die mit Leitern und Rampen ausgestattet sind.

Es gibt zwei davon, denn damals badeten Männer und Frauen getrennt!
An diesen beiden Einstiegen baden heute, an diesem Tag tatsächlich Frauen, nur im Badeanzug gekleidet – im Februar….
Die See ist alles andere als ruhig, die Brandung schäumt und man sieht Strudel weiter draussen. Aber die Damen wissen offenbar genau was sie tun.

Die Strände der Copper Coast – Garrarus Beach
Ein paar Kilometer weiter beginnt die Copper Coast. Die genauen Grenzen sind mir nicht ganz klar, aber auf der website des UNESCO Global Geoparks wird der Garrarus Beach schon als Site des Geoparks angegeben.
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Ich bin schon mehrmals die Copper Coast entlang gefahren. Hier gibt es alte Kupferminen auf den Klippen, deren Schächte teilweise bis unter das Meer gegraben wurden. Daher hat die Küste ihren Namen. der Bergbau ist schon lange eingestellt, aber im Zentrum des Geoparks, in Bunmahon, kannst du dich darüber erkundigen. Siehe: https://coppercoastgeopark.com.

Aber die Küste zwischen Tramore und Dungarvan ist vor allem eines: Traumhaft schön! Die kleine Küstenstraße windet sich durch die Hügel. Immer wieder blickst du auf senkrechte Klippen, die immer wieder von kleinen Sandbuchten (Coves) unterbrochen werden. Eine herrliche Fahrt!
Der erste größere Sandstrand auf dem Weg nach Westen (nach Tramore) ist der Garrarus Beach. Du musst schon wissen, dass du dorthin willst, sonst kannst du leicht an der Zufahrt vorbeifahren.

Der Parkplatz ist gut befestigt und nach ein paar Metern stehst du auf feinem, dunkelgelbem Sand. Nahezu schwarze Klippen rahmen den Strand ein und geben ihm ein fast mystisches Aussehen.
Dieser Eindruck wird noch verstärkt von mehreren schwarzen Felsnadeln und kleinen Fels-Inseln, die versprengt vor der Küste liegen.
Ein fast unwirklicher und ganz besonderer Strand, den du unbedingt sehen solltest!

Der nächste Strand, Kilfarrasy Beach ist auch toll. Ich kenne ihn schon von früheren Fahrten. Mein Zeitfenster schwindet und ich mache mich wieder auf den Rückweg nach Tramore.
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Fazit
„Hidden Gem“, so nennt man in Irland versteckte Schmuckstücke, oder eben versteckte schöne Orte. Und genau das sind sie, die kleinen Orte, die Schwarzen Klippen, die versteckten Coves und die schönen Sandstrände im Süden von Waterford.
Wenn du die Stadt Waterford besuchst, dann nimm dir Zeit, das berühmte Viking-Triangle am Hafen zu erkunden. Und dann planen ruhig noch einen Tag ein um diese schönen Küsten ganz in Ruhe zu erkunden. Es lohnt sich – versprochen!

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Bildnachweis Titelbild: An der Strandpromenade von Tramore (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)