Wales haben viele Reisende gar nicht auf dem Zettel – und das ist schade. Denn Wales hat doch so viel Schönheit zu bieten…
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Intro und Reisebericht
Vor vielen, vielen Jahren war ich mal mit dem Motorrad in Wales, die meisten Zeit in dem wunderschönen Snowdonia Nationalpark, einem bergigen Naturschutzgebiet im Norden von Wales. Es hatte mir damals extrem gut gefallen, so gut, dass ich mein Motorrad für ein paar Tage stehen ließ um dort ausgiebig wandern zu gehen.

Seither sind wir viele Male mit dem Auto durch Wales gefahren, immer auf dem Weg von Deutschland nach Irland, oder von Irland nach Deutschland, denn wir (kommen aus Deutschland und) haben unseren Zweitwohnsitz in Irland. Aber wie hatten nie Zeit für Wales – schade. So wird es vielen Reisenden gehen.
Aber diesmal sollte alles anders werden: Es ist Februar, als wir von Dublin aus nach Holyhead an der Nordspitze von Wales übersetzen und wir haben ein paar Tage mehr eingeplant um den Norden und Westen von Wales zu besuchen.
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Bei schönem Wetter starten wir in Dublin. Die Fährfahrt ist super angenehm und vergeht wie im Flug. In Wales angekommen begrüßen uns Wolken und immer heftiger werdender Wind.
Keine Überraschung, wir haben extra eine frühe Fähre gebucht um noch vor dem heranziehenden Sturm überzusetzen. Winterstürme sind auf den irischen und britischen Inseln keine Seltenheit, im Sommerhalbjahr aber recht selten.

Unserer erster Foto-Stopp ist das South Stack Lighthouse, ganz in der Nähe von Holyhead. Schon die kurze Fahrt dorthin ist cool, denn sie führt auf kleinen, kurvigen Straßen über felsige Hügel bis an die hohen Klippen. Nur 10 Minuten von Holyhead hat man den Eindruck in einer wilden Landschaft fernab der Zivilisation zu sein.
Das Lighthouse steht auf einem Felsen vor den Klippen und ist ein absoluter Hingucker. Ihm gegenüber ist der Elin `s Tower, ein alter Wachturm, der einen tollen Blick auf die Klippen und den Leuchtturm bietet.

Ein Stück weiter kann man dann die langen, gewundenen Treppen zum Leuchtturm hinabsteigen. Obwohl der Leuchtturm jetzt im Februar für Besucher geschlossen ist, steige ich ein Stück die Treppen hinab. Der stürmische Wind tost und zerrt an mir und meiner Kamera – Wahnsinn – aber macht Spaß!
Wir fahren einmal quer über die Insel Anglesey, denn das ist die Nordspitze von Wales, eine Insel. Sie wird durch eine einer Meerenge vom Festland getrennt, der Menaistraße. nach Südwesten und Nordosten bildet sie Buchten in die Irische See. In der Mitte ähnelt sie eher einem Fluß, den man leicht per Brücke überqueren kann.
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Südlich davon liegt eine Bergwelt, wie sie schöner nicht sein kann, der Eryri Nationalpark oder Snowdonia. Schon am Südufer der Menaistraße sieht man hohe Berge steil aufragen.
Wir befinden uns am Nordufer, fahren die Menaistraße entlang bis in die nordwestliche Bucht. Schon die Fahrt am Ufer entlang ist ein Erlebnis. In vielen Kurven schlängelt sich die kleine Straße am Wasser entlang und offenbart immer wieder phantastischer Blicke aufs Wasser und die Berge dahinter.

Dann öffnet sich die Landschaft und wir kommen in den kleinen Ort Beaumaris. Bunte Häuser begrüßen uns schon am Ortseingang und ziehen sich durch die kleine Hauptstraße hindurch bis zum Highlight der kleinen Stadt: Dem Beaumaris Castle.
Diese gehört zu den wichtigsten und schönsten Burgen in Wales – und Wales hat extrem viele Burgen! Es ist ein perfekt symmetrisch gebaute Wasserburg ganz nah am Ufer zur Meeresbucht. Meinen Artikel zu Beaumaris verlinke ich dir ganz unten, im letzten Absatz.

Ich mache nur ein paar Fotos und einen schnellen Rundgang außen herum, denn das Licht schwindet früh an diesem Februar Nachmittag und ich möchte auch noch den Pier, das Ufer und den Ort fotografieren. ein Rennen gegen die Zeit! Gar nicht stressig, dieser Urlaub…
Insgesamt hat uns Beaumaris auf unserem kurzen Besuch sehr gut gefallen. Wir fahren wieder ein Stück am Ufer zurück, überqueren die Menaistraße per Brücke und fahren das Nordufer wieder hinauf – immer nach Norden, bis nach Llandudno. Auch diese Fahrt am Nordufer der Bucht ist super schön.
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Llandudno ist ein mondänes Seebad und das größte Seebad in Wales. Es liegt in einer halbmondförmigen Bucht mit Sandstrand und besticht durch viele wunderschöne Häuser im viktorianischen Stil, eine absolut fantastische See-Promenade und einen tollen Per (Seebrücke) der weit ins Meer hinausragt.
Auch die Innenstadt von Llandudno ist wunderschön, mit vielen Shops, Restaurants und Bars. Einziger Nachteil: Der Ort weiss um seinen Ruf und ist entsprechend teuer, vor allem die Übernachtungen, selbst jetzt, im Februrar. Meinen Artikel zu Llandudno verlinke ich dir unten, im letzten Absatz.

Weiter geht die Fahrt nach Betws-y-Coed. Der kleine Ort liegt mitten in Snowdonia. Der Name ist kein Zufall, denn obwohl wir milde Temperaturen haben, sind einige Bergspitzen noch von Schneekappen bedeckt. Betts-y-Coed ist ein ausgesprochen netter kleiner Ort mit rustikalen, niedrigen Häusern aus dunklem rohem Stein. Absolut nett und sehenswert! Es ist auch der Ausgangspunkt für viele Wanderungen und andere Aktivitäten im Nationalpark. Hier war ich früher schon wandern, was mir sehr gut gefallen hatte.

Heute haben wir nicht so viel Zeit und fahren weiter, über schmale, kurvige Pass-Straßen über die Berge in Richtung Westküste. Die Fahrt war unglaublich schön und die Berge sind ein Traum!
Wir sind diesmal mit dem PKW unterwegs und ich muss warnen: Mit dem Wohnmobil (wie unserem) sind die schmalen, zum Teil einspurigen Pass-Straßen sicher kein Spaß, damit plant man besser etwas größere Straßen durch die Täler ein.
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Leider habe ich gar keine Fotos in den Bergen gemacht, denn es hat in einer Tour wie aus Kübeln geregnet – geschüttet! Und das wollte ich meiner Kamera nicht antun. Aber dennoch – die Berge sind ein Traum!
wir folgen der Küstenstraße immer weiter nach Süden und kommen nach Aberystwyth. Neben einigen sehr kleinen Ortschaften ist dies praktisch die einzige Stadt an der Westküste. Es ist ein Seebad, etwas kleiner als Llandudno und auch etwas weniger mondän. Als wir dort eintreffen sind viele der bunten Hotels und Häuser an der Strandpromenade in Baugerüste gehüllt. Sie werden wohl gerade schick gemacht für die kommende Sommer-Saison.

Der Strand besteht aus grobkörnigem dunklen Sand, der es über die Kaimauer bis auf die Promenade geschafft hat – das war war ein Sturm, der wohl etwas heftiger ausgefallen war. Auch das wird bis zum Sommer wieder aufgeräumt sein, ganz sicher.
Der heutige Sturm beschert mir mal wieder heftigen Wind und dunkle Wolken – nicht toll zum fotografieren, aber es ist nicht kalt, immerhin. Ich folge der Promenade, am Per vorbei bis zum alten Castell, oder Castle, das früher über die Bucht wachte. Heute ist es eine Ruine mit einem War Memorial daneben – auch cool!

Dahinter folgt noch ein ein weiterer Strand, der Südstrand. Die Ortsmitte ist ausgesprochen nett mit vielen historischen Häusern. Überhaupt hat uns der Ort auf unserem kurzen Besuch gut gefallen.
Wir folgen der Küste weiter nach Süden, bis in den Südwesten von Wales. an dem Küsschen Fischerort Newquay geht es vorbei und in dem kleinen Ort Tresaith finden wir unsere Unterkunft für die Nacht. Wir spazieren den Berg hinunter bis in die Cove. Eine Cove ist eine kleine, geschützte Bucht. Dort finden wir ein nettes Pub-Restaurant mit wunderbarem Blick auf den kleinen Sandstrand und die umgebenden Klippen – herrlich!
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Wie so oft, vergehen die Reisetage auf den Inseln im Flug und schon am nächsten Tag müssen wir abbrechen, durchqueren Wales und setzen die Fahrt nach Südengland in Richtung Deutschland fort.
Im Hafenviertel von Portsmouth legen wir noch eine Übernachtung ein, bevor wir am nächsten Tag die Fähre über den Ärmelkanal nehmen. Das gehört zwar nicht zu Wales, ich möchte es aber doch erwähnen, denn wir fanden Portsmouth und sein Hafenviertel sehr cool! Kann man bei anderer Gelegenheit durchaus mal näher erkunden…

Wichtige Sehenswürdigkeiten in Wales
Auf die Sehenswürdigkeiten in und um Beaumaris, Llandudno und Aberystwyth gehe ich in anderen Artikeln näher ein, die ich dir ganz unten im letzten verlinke. Hier liste ich nur kurz und Stichwortartig ein paar Highlights von Wales auf, die du in deine Rundreise einplanen kannst:
Einige der wichtigsten Burgen von Wales:
– Castle Beaumaris
– Castle Caernarfon
– Castle Conwy
– Powis Castle
– Castle Caerffili
– Castle Coch

Einige der schönsten Leuchttürme in Wales:
– South Stack Lighthouse
– Strumble Head
– Bardsey
– LLanddwyn
– Nash Point
– Trwyn Du

Einige der schönsten Küstenorte in Wales sind:
– Llandudno
– Beaumaris
– New Quay
– Laughane
– Tenby
– Cardigan
– Abersoch

(Kurze) Geschichte zu Wales
Wales liegt im Westen von England und gehört mit England und Schottland zu Großbritannien. Das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland umfasst zusätzlich noch die Republik Nordirland – wie der Name schon verrät.
Zusammen mit Irland, Nordirland, Schottland, der Isle of Man und Cornwall gehört Wales zu den Celtic Nations auf den Britisch-Irischen Inseln. Auf dem Festland gehört auch noch die französische Bretgane zu den Celtic Nations, die Heimat von Asterix und Obelix den Galliern – die ebenfalls Kelten waren.
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Während die Gallier schön viel früher von den Römern besiegt wurden, taten sich die Römer in England und Wales deutlich schwerer. Auch die späteren Angeln und Sachsen trafen auf heftigen Widerstand der Insel-Kelten.
Erst der Anglo-Normannische König Edward I eroberte Cornwall und Wales und weitere Landesteile und gründete im wesentlichen das heutige England und Wales. Auch die irischen Inseln wurden von den Normannen erobert, Schottland allerdings erst viel später von den Engländern.

All diese Eroberungen mussten gegen die aufsässigen keltischen Clans gehalten werden und so wurden überall an den Küsten und wichtigen Orten im land normannische Burgen gebaut. In Irland und Nordirland findet man viele davon und in Wales sogar enorm viele!
In Wales war Anglesey die letzte Bastion der Britonen oder Britannier, wie die Insel-Kelten schon von den Römern genannt wurden.
Bis heute wird in vielen Teilen von Wales, und besonders auf Anglesey, neben Englisch auch noch – oder wieder Cymric gesprochen. Das ist moderne Version der alten keltischen Sprache, die inzwischen auch wieder in Schulen gelehrt wird.

Im 18. und 19. Jahrhundert zog die Industrialisierung in Wales ein. Vor allem der Bergbau nach Kohle, Kupfer und Zinn, aber auch Schiefer-Platten, die in den Bergen von Wales abgebaut wurden und über die immer größer werden See-Häfen in viele Länder Europas exportiert wurden.
Das Eisenbahnnetz wurde ausgebaut und die Hafenstädte an der Südküste wurden immer größer und wichtiger.
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Dennoch ist Wales abseits der geschäftige Südküste immer noch sehr ländlich und von Kleinstädten und kleinen Ortschaften dominiert.
Es besticht vor allem im Norden und Nordwesten durch wunderschöne Küsten und Berge und lebt damit heute auch stark vom Tourismus, der abseits der bekannten Seebäder und des Snowdonia National Parks aber selbst im Sommer erfrischend überschaubar bleibt. Der schöne Nordwesten von Wales ist nicht überlaufen und das ist gut so.

Praktische Reise-Tipps zu Wales
Du kannst eine Reise nach Irland sehr gut mit einer Reise durch Wales verbinden, so wie wir es getan haben.
Die beste Reisezeit für die britischen und irischen Inseln im Allgemeinen liegt zwischen Mai und September. Aber auch im April oder Oktober kannst du hier sehr schönes Wetter haben – und das gleiche gilt auch für Wales.

Im Südwesten von Wales gibt es zwei Häfen, Fishguard und Pembroke, von wo aus Fähren nach Rosslare im Südosten von Irland fahren. Im Nordwesten von Wales fahren Fähren von Holyhead nach Dublin in Ostirland.
Du kannst aber auch locker einen wunderschönen einwöchigen Urlaub in Wales verbringen, oder diesen mit einem einwöchigen Urlaub in Cornwall verbinden. Vieles ist möglich und egal was du tust, Wales hat super schöne Landschaften und Orte – also auf nach Wales!
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Hilfreiche Links zur Reisebuchung
Wenn du deine Reise buchen möchtest, dann habe ich hier noch ein paar hilfreiche Empfehlungs-Links für dich:
Übernachtungen und auch Flüge habe ich selbst meist über BOOKING.com gebucht.
Wenn es um Eintritte, Führungen, Tours und Unternehmungen geht, findest du eine tolle Auswahl auf GETYOURGUIDE.
Meine Reise-Literatur, Karten und Musik kaufe ich super gerne bei THALIA.
Für die Buchung eines Mietwagen empfehle ich auch TUI CARS.
Ein Wohnmobil mieten kannst du gut über TUI CAMPER.
Hotels und Flüge kannst du prima bei TUI.com buchen.
Deine Fähre nach Irland kannst du direkt bei STENALINE buchen.
Und alle Fährverbindungen findest du auf DIRECTFERRIES.
Wenn du über einen dieser Links eine Leistung buchst oder kaufst, (zum Beispiel eine Übernachtung,) dann bekommt dieser Blog eine kleine Provision für deine Vermittlung. Deine Preise sind immer genauso, wie du sie auch direkt auf der Plattform des Anbieters finden würdest. So kannst du meinen kleinen Reiseblog auch finanziell unterstützen – ganz herzlichen Dank – und gute Reise!

Hilfreiche Links zum Thema Großbritannien
Hier habe ich noch ein paar sehr schöne Tipps für dich, wenn du dich weiter zu Schottland, Wales oder England einlesen möchtest oder auch nach einer entsprechenden Geschenk-Idee für Freunde oder Verwandte suchst. Dies sind Empfehlungs-Links für Produkte bei Amazon – siehe auch Transparenz.
Wanderlust Großbritannien & Irland: Unterwegs auf den Britischen Inseln.
Roadtrips Schottland: Die ultimativen Traumstraßen zwischen Edinburgh und der Isle of Skye.
Unterwegs in Schottland (KUNTH): Das große Reisebuch.
Unterwegs in England und Wales (KUNTH): das große Reisebuch.
Secret Citys England & Wales: Charmante Städte abseits des Trubels.
Schottland 51 bezaubernde Erlebnisse: Aufbruch zu einer unvergesslichen Reise…
Nord- und Mittelengland Reiseführer (Michael Müller Verlag): Individuell reisen…
Vielen Dank für deine Unterstützung dieses kleinen Reiseblogs – und viel Spaß beim Lesen!

Fazit
Wales ist ein landschaftliches Highlight im Westen von England. Vor allem der Norden und Westen von Wales sind traumhaft.
Wenn du über England nach Irland fährst, kannst du wunderbar ein paar Tage Wales in die Route einbauen. Aber Wales ist es auch absolut wert eine Woche Urlaub hier zu verbringen, denn es gibt viele schöne Gegenden und viel zu sehen.

Und dann kannst du eine Woche Wales auch noch sehr schön kombinieren mit einer Woche Cornwall. Meine Artikel dazu verlinke ich dir weiter unten.
Wie auch immer du dich entscheidest, mit Wales kannst du gar nichts falsch machen – viel Spaß dabei und gute Reise!
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Plymouth – Tor nach Cornwall
Bildnachweis Titelbild: Am South Stack Lighthouse (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)