Last updated on 27. Januar 2025
Kaum zu glauben, aber wahr: Jahrelang leben wir kaum mehr als eine halbe Fahrstunde von diesem Castle entfernt und ich habe es erste jetzt besucht – und war sehr positiv überrascht…
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Intro und Reisebericht
Seit gut 10 Jahren haben wir unseren Zweitwohnsitz an der Südostküste von Irland, gar nicht weit von Wexford entfernt. Wir kommen aus Deutschland.

Im Süden von Wexford liegt der Ortsteil Johnstown und dort gibt es ein Castle. Ich bin ein großer Fan von Castles und habe viele davon in ganz Irland besucht. Aber dieses Castle vor meiner Haustür muss ich irgendwie übersehen haben. Unglaublich…
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Wir haben Mitte Januar und ich habe Lust auf einen Ausflug mit meiner neuen Kamera. Warum also nicht ein paar neue Fotos in Wexford machen und endlich mal Johnstown Castle besichtigen?
Gedacht, gesagt, getan. Das Wetter ist mild, bei etwa 10 Grad und einer sympathischen Mischung aus Sonne und Wolken mache ich mich auf den Weg. Ein par Fotos von Wexford auf dem Weg, weiter geht es die kurze Fahrt zum Castle.

Der Weg zum Castle ist schon in Wexford gut beschildert und ich kann mir das Navi sparen. Gepflegter Eingang, guter Parkplatz und ich betrete das Visitor Centre. Ein schönes Café lacht mir direkt entgegen – mentale Notiz: „Hier werde ich nachher zu Mittag essen“.

Freundlicher Empfang: Nur Museum und Außenanlagen, oder zusätzlich eine geführte Tour durchs Castle? Ich möchte das schöne Wetter geniessen und eigentlich gar keine Zeit drinnen verbringen, also entscheide ich mich für das kleinere Ticket.

Durch das Museum geht es in den Schlosspark. Das Museum will ich nur kurz besuchen und erwarte auch nicht viel – doch weit gefehlt!!!
Zum Schloss gehört eine große Landwirtschaft und in den Gebäuden des alten Hofs ist eine landwirtschaftliche Ausstellung untergebracht.
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Tatsächlich ist sie aber so viel mehr als das: Neben landwirtschaftlichen Geräten aus früherer Zeit gibt es Kutschen, Oldtimer-Trecker und Autos, alte Fahrräder, jede Menge Möbel und Alltagsgegenstände der ländlichen Bevölkerung und unglaublich viele Informationen über das Leben auf dem Land in Irland früher.
Ein ganzes Cottage ist hier nachgebaut, und Werkstätten von Handwerkern: Schuster, Schmied oder Näherei – vollständig ausgestattet. Das ganze zieht sich durch viele Räume und über zwei Stockwerke, ist also riesig!

Es gibt auch eigene Räume zur großen Hungersnot durch die Kartoffelfäule Mitte des 19. Jahrhunderts in Irland und die folgende Emigration nach Amerika und in die Welt. Ich kenne das Thema schon von einer ähnlichen Ausstellung in New Ross, wo auch das Museumsschiff Dunbrody liegt – nicht weit weg und auch sehr zu empfehlen.

Aber auch hier im Museum des Johnstown Castle hat man sich viel Mühe gemacht und das Thema ganz anschaulich dargestellt.
Und schon habe ich viel mehr Zeit drinnen verbracht, als ich wollte – also raus in den Park jetzt endlich!
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Direkt hinter dem Museum kommt ein See und rechterhand liegt direkt das Schloss – und was für ein schönes Schloss! Perfekt erhalten strahlt es über den See, wie ein Märchenschloss – wirklich! Viele Türmchen und große Fenster lassen erahnen, daß die Erbauer Repräsentation im Sinn hatten – vermutlich gab es hier jede Menge Empfänge und Bälle seiner Zeit.

Seiner Zeit war übrigens im 19. Jahrhundert, als das Schloss gebaut wurde. Aber die erste Burg auf diesem Grund wurde schon im 12. Jahrhundert gebaut und gehörte der Anglo-Normannischen Esmonde-Familie. Die Ruine der alten Burg ist noch auf dem Areal zu finden.

Der Schlosspark umfasst etwa 120 acres, das sind etwa 48 Hektar. Mit der Landwirtschaft zusammen sind es um die 1000 acres, etwa 400 Hektar Grund.
Es gibt drei Seen im Schlosspark, die du umwandern kannst, einen schönen alten Baumbestand, ein paar dekorative Elemente und einen Walled Garden. Walled Gardens sind häufig zu finden bei den Schlössern und Herrenhäusern seiner Zeit.
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Dort wurden Gewürze und Kräuter angebaut, Obst und jede Menge Blumen. Auch exotische Gewächse und Orangerien sind dort zu finden, durch die Mauer geschützt vor Tieren. Nicht selten hielten sich die Herrschaften nämlich auch Hirsche und anderes jagdbares Wild in ihren Parks – und Hirsche mögen auch Blumen – fressen.
Heute laufen hier keine Hirsche mehr frei herum, aber sehr schöne Pfauen habe ich mehrfach im Park gesehen.

Jetzt, Mitte Januar, ist nicht viel zu sehen im Walled Garden, aber ich kann mir sehr gut vorstellen im Frühjahr oder Frühsommer nochmal wieder zu kommen.
Die Parkanlage ist übrigens wunderschön zum Spazieren und da ich an einem Sonntag unterwegs bin, sehe ich auch immer wieder andere Besucher, Walker und Hundefreunde hier umherlaufen.

Meine mentale Notiz „Mittagessen im Café vom Visitor Centre“ drängt sich mir wieder ins Bewusstsein, denn mein Magen knurrt und die Mittagszeit ist schon weit fortgeschritten. Kurzum: Das Café ist sehr nett, das Essen war prima und mit einem Gefühl der Rundum-Zufriedenheit steige ich wieder ins Auto.
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Kurzer Hintergrund zum Johnstown Castle
Johnstown Castle liegt in der Grafschaft Wexford, Irland, und ist ein bedeutendes Beispiel neugotischer Architektur. Das Anwesen hat seinen Ursprung im 12. Jahrhundert, als es im Besitz der Anglo-Normannischen Familie Esmonde war. Im frühen 19. Jahrhundert wurde das heutige Schloss von der Familie Grogan-Morgan errichtet, die das neugotische Design prägte.

Die Gartenanlagen wurden von Daniel Robertson entworfen, einem bekannten Landschaftsarchitekten, der auch an den Powerscourt Gardens arbeitete. Diese Gärten umfassen eine Vielzahl exotischer Pflanzen sowie Seen, die das Schloss umgeben und zur Attraktivität des Anwesens beitragen.

Nach dem Tod der letzten Erbin der Familie Grogan-Morgan im Jahr 1945 wurde das Schloss dem irischen Staat übergeben. Heute wird es vom Irish Heritage Trust verwaltet und dient als Standort des Irish Agricultural Museum, das die landwirtschaftliche Geschichte Irlands dokumentiert.
Das Anwesen kombiniert historische Architektur, sorgfältig gestaltete Gärten und museale Nutzung und ist ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Erbes von County Wexford.

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Fazit
Kurz und bündig zusammengefasst: Wenn du in der Region Wexford unterwegs bist, dann schau dir unbedingt das Johnstown Castle an – ich kann es nur sehr empfehlen! Das Castle ist wunderschön und der Schlosspark ist traumhaft.
Auch das Museum ist nicht nur informativ, sondern auch schön gemacht. Und vor allem erfährst du hier viel über das Leben der normalen Menschen in Irland früher, während Castles sonst meist nur über das Leben ihrer reichen Elite erzählen.

Ich bin sicher, daß du beim geführten Rundgang im Castle von reichen Adligen und ihrem Leben erfahren wirst und damit erfährst du im Johnstown Castle tatsächlich beides: Von den Reichen und von den Armen – bemerkenswert.
Ich habe den Rundgang durch das Castle noch nicht mitgemacht, aber das mache ich dann beim nächsten Besuch…
Ich wünsche dir also ganz viel Spaß in Wexford und im Johnstown Castle!

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Bildnachweis Titelbild: Johnstown Castle mit See und Park (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)