Das Kloster von Glendalough – eine Top-Sehenswürdigkeit in Ireland`s Ancient East!

Last updated on 14. Mai 2024

Auch wenn dich Klöster normalerweise nicht besonders interessieren – hier musst du gewesen sein! Und wenn dich mittelalterliche Klöster doch interessieren? Dann erst recht!

Der Rundturm von Glendalough und ein Celtic Cross
Der Rundturm von Glendalough und ein Celtic Cross (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)


Intro

Das ist eine recht vollmundige Ankündigung, aber tatsächlich gehört Glendalough zu den bedeutendsten Highlights in Irelands Ancient East und wird jedes Jahr von zahlreichen Touristen besucht.

Glendalough liegt im wunderschönen Wicklow Mountain National Park, nur etwa eine Fahrstunde südlich von Dublin. Du kannst den Besuch in Glendalough mit einer sehr schönen Fahrt durch die Wicklow Mountains verbinden und das ganz einfach mit deiner Fahrt nach oder von Dublin Airport verbinden.

Glendalough ist umgeben von steilen Berghängen
Glendalough ist umgeben von steilen Berghängen (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)



Ireland´s Ancient East ist der historische Osten Irlands. In einem weiten Halbkreis um Dublin, dem sogenannten „The Pale“ findet sich eine große Anzahl wichtiger historischer Sehenswürdigkeiten Irlands.

Die Glendlough Monastic City wurde schon im 6. Jahrhundert gegründet. Das heute sichtbre Kloster stammt im wesentlichen aus dem 10.-12. Jahrhundert und ist recht gut erhalten. Eine Besonderheit ist für Irland typische Rundturm, der noch vollständig intakt ist.

Das alte Kloster liegt landschaftlich geradezu mystisch schön in einem Tal mit zwei Seen, das von hohen bergen eingerahmt wird. Der Name Glen-da-lough stammt aus dem Gälischen und bedeutet Tal der zwei Seen.

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Geschichte der Monastic City in Glendalough

Wenn du das Tal von Glendalough bewusst auf dich wirken lässt, spürst du vielleicht instinktiv, dass dies ein besonderer Ort ist. Vielen Menschen geht es so. Vielleicht spürst du sogar eine Art Mystik oder die Macht der Natur oder eine andere spirituelle Anziehungskraft.

Es gibt solche besonderen Orte in der Natur. Diese waren schon immer besondere Orte oder sogar Heiligtümer in den alten Religionen, die noch sehr naturverbunden waren. Hier wurden heilige Stätten errichtet, seien es hölzerne Pfähle, Gebäude oder Dolmen, aus großen Felsblöcken errichtet. Hier trafen sich die Menschen für ihre religiösen Rituale und hier predigten die Schamanen der Bronzezeit, die keltischen Druiden und später auch die christlichen Mönche und Priester, die diese Orte für sich übernahmen.

Rundturm von Glendalough aus der Ruine einer Kirche gesehen
Rundturm von Glendalough aus der Ruine einer Kirche gesehen



Die Ruhe währte wohl nicht lange, denn immer mehr Anhänger folgten seinem Beispiel und so entstand hier ein Glaubenszentrum und eine Schule der Irisch-Schottischen Kirche.

Das Kloster entstand wohl nach und nach im 7. Jahrhundert und wurde immer weiter ausgebaut.

Im 9. Jahrhundert plünderten die Wikinger viele Klöster in Irland, so auch Glendalough. Die typischen Rundtürme mit ihren hochgelegenen Eingangstüren, die nur mit Leitern zu erreichen waren, dienten scheinbar dem Schutz der Mönche und der Kirchenschätze. eine Art frühmittelalterlicher Bank, sozusagen. Der sehr schöne 30 Meter hohe Rundturm in Glendalough wurde im 10. Jahrhundert gebaut.

Doch trotz mehrerer Überfälle, gedieh die Monastic City von Glendalough weiter. Es gab bis zu 7 Kirchen im Tal und um das 12. Jahrhundert lebten wohl mehr als 3000 Menschen hier. Adelige aus ganz Europa schickten ihre Söhne zur kirchlichen Erziehung und zum Studium nach Glendalough. Das Kloster wurde zu einer der bedeutendsten kirchlichen Lehranstalten Irlands und Europas.

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Im 14. Jahrhundert wurde das Kloster durch Anglo-Normannen zerstört. Es wurde jedoch teilweise wieder aufgebaut und bestand als Kloster bis ins Jahr 1539, als alle Irischen Klöster geschlossen wurden – von Heinrich VIII. von England.

Das heutige Kloster ist überschaubar in der Größe, es gibt noch einige kleinere Gebäude, die im vor allem Kirchen oder Kapellen sind. Es nette geführte Touren mit Guides, die ich sehr empfehlen kann – einfach beim Visitor Centre nachfragen.

Heute noch wir hier am 3. Juni der St. Kevin`s Tag feierlich begangen. Zu diesem Anlass kommen Pilger aus ganz Irland hier zusammen.

Badende Besucher am Upper Lake von Glendalough
Badende Besucher am Upper Lake von Glendalough (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)


Wandern in Glendalough

Das Kloster ist schön, aber das wunderschöne Tal ist mindestens genauso viel Aufmerksamkeit wert. Es ist ein Gletschertal, das von hohen Bergwänden umgeben ist. Die zwei Seen im Tal sind somit wie Bergseen malerisch eingerahmt.

Es gibt mehrere gut ausgeschilderte Wanderwege, die teilweise aus dem Tal heraus und auf die Berghänge hinauf führen. Der wohl bekannteste ist der Spinc Trail, der am Poulanass Waterfall hinauf auf den Berg und in der Höhe um das Tal führt. Auf der anderen Seite führt der Trail durch eine alten Mine hindurch und an beiden Seen vorbei.

Ich bin die meisten der Trails selbst gelaufen und finde sie immer wieder schön, vor allem den Spinc Trail. Überhaupt bin ich schon oft in den Wicklow Mountains gewandert, auch im Nachbartal von Glenmalure.

Wir wohnen am Südrand der Wicklow Mountains (Zweitwohnsitz) und daher nicht weit von Glendalough. Im Sommer betreiben wir hier unsere Motorradvermietung (https://www.easycruiser.tours) und unsere Gästezimmer. Ursprünglich kommen wir aus Deutschland.

Falls du kein begeisterter Wanderer bist, oder nicht sehr viel Zeit hast: Es gibt auch kurze, einfach zu gehende Rundwege zum See. Eine Karte für alle Trails bekommst du am Visitor Centre von Glendalough, siehe: https://glendalough.ie/heritage/glendalough-visitor-centre/.

Gut erhaltene mittelalterliche Kirche in der Glendalough Monastic City


Essen, Trinken und Übernachten

In Glendalough und in Laragh, dem Nachbar-Dorf, gibt es mehrere Hotels, B&BS und Restaurants. Du wirst kein Problem haben etwas zu finden. Auch im Umland findest du immer wieder B&Bs, da die Wicklow Mountains ein Urlaubsgebiet für Wanderer sind. Mehr Informationen findest du hier: https://visitwicklow.ie/location/laragh-glendalough/?listing_category=eat-drink-stay.


Fazit

Ich bin nicht sehr spirituell veranlagt, aber selbst für mich ist Glendalough ein magischer Ort und ich komme immer wieder gerne hierher.

Im Sommer kommen hier allerdings auch Tages-Ausflugsbusse aus Dublin her und vor allem am Wochenende sind viele Dubliner Familien in den Wicklow Mountains unterwegs.

Im Sommer würde ich an deiner Stelle also möglichst früh oder spät am Tag nach Glendalough fahren. Oder besser noch: Ich würde die Monastic City im Frühjahr, Herbst oder Winter besuchen, dann ist hier wenig los.

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Wenn du aber nun mal an einem sonnigen Sonntag Mittag im Sommer hierher kommst, kannst du den Besuch der Monastic City auch etwas kürzer halten und dann schnell auf einen der Wanderwege ausweichen.

Sobald du dich ein Stück vom Parkplatz entfernt hast, wird es deutlich ruhiger und die kannst die wunderbaren Berge ganz in Ruhe genießen und von oben auf das magische Tal der zwei Seen herabschauen.

Ich wünsche dir einen tollen Tag in Glendalough!

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Bildnachweis Titelbild: Das mittelalterliche Kloster von Glendalough, Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg (www.easycruiser.tourswww.irland-insider.dewww.ireland-insider.com)

Uli Verfasst von:

Hallo und schön, dass du hier bist! Irland ist interessant, vielseitig und landschaftlich traumhaft! Woher ich das weiß? Ich lebe und arbeite in Irland (Zweitwohnsitz) und habe die Insel intensiv und viele Male bereist. Vielleicht kann ich dich auch neugierig machen, auf die grüne Insel im Atlantik? Viel Spaß beim Lesen! Dein Ulrich Knüppel-Gertberg