Das Fahrrad ausstatten für die große Irlandreise -was muss dran?

Last updated on 10. Oktober 2024

Du planst eine Irlandreise mit dem Fahrrad? Prima! Ist dein Fahrrad schon vorbereitet?

Wenn nicht, und wenn du dich fragst, was du eigentlich brauchst, dann habe ich hier einige tolle Praxis-Tipps für dich…

Cliffs of Moher
Cliffs of Moher (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)


Welches Fahrrad für Irland?

Fangen wir doch einfach mal mit dem Fahrrad an: Welches ist das beste Fahrrad für Irland? Zunächst mal das, welches du hast und mit dem du dich wohlfühlst.

Punkt. Fertig.

Wenn du über den Kauf eines Fahrrads zum Reisen nachdenkst, für Irland, oder auch andere Länder, dann frage dich welche Straßenbedingungen dich erwarten?

In Irland, wie in vielen anderen Ländern, sind die kleinen schönen Straßen oft recht holperig. Der Asphalt ist hubbelig oder aufgerissen, Rollsplit und diverse Verschmutzungen zieren die Straße und immer wieder mal gibt es ein Stück „Feldweg“, oder Schotterstraße, die zum schönsten Strand führt.

Wir leben übrigens schon lange in Irland (Zweitwohnsitz), haben die Insel über viele Jahre immer wieder bereist und kennen sie daher sehr gut.

Und die Straßenverhältnisse kennen wir natürlich auch gut…

Dazu bist du nicht allein auf deinem Fahrrad, dein ganzes Gepäck ist auch mit dabei. Ein gutes solides Trekkingrad, oder ein zum Trekkingrad umgebautes Mountainbike ist für diese Verhältnisse sicher eine bessere Wahl als das Rennrad mit den ganz schmalen Reifen – leuchtet ein?

Wenn du die Wahl hast: Robust, zuverlässig, nicht zu schmale Reifen mit etwas Profil und eine Federung sind hilfreich bei schlechten Straßen, so auch in Irland.


Das Trägersystem

Von den Straßen kommen wir zur Gewichtsverteilung: Alles Gewicht auf den Gepäckträger und damit aufs Hinterrad? Typischer Anfängerfehler. Dein Hinterrad wird leiden, der Reifen auch und dein Gesäß ebenfalls – bei jedem Schlagloch. Versuche das Gewicht gleichmäßig zu verteilen.

Es gibt tolle Gepäckträger, die die Anbringung von Seitentaschen am Hinterrad und auch am Vorderrad erlauben. Gepäck am Vorderrad kann das Lenkverhalten etwas beeinflussen, aber wenn die Taschen und damit der Schwerpunkt neben der Achse liegen, bleibt das Lenkverhalten dennoch recht neutral.

Im Gap of Dunloe
Im Gap of Dunloe (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)



Damit kommen wir zum tiefen Schwerpunkt: Versuche schweres Gepäck möglichst tief zu verstauen, dann wird das Fahrrad nicht zu kippelig.

Also das Gepäck vorne und hinten möglichst gleichmäßig verteilen und schwere Gegenstände tief verstauen, dann fährt sich die Fuhre deutlich besser.

Das Taschen-System

Ja genau, Taschen müssen wir auch noch aussuchen:

Robust, absolut wasserdicht und sichtbar! Ich bin jahrelang und bis heute mit Ortlieb-Taschen gefahren und war immer bestens zufrieden. Die Taschen waren immer 100% wasserdicht, der Rollverschluss ist leicht zugänglich, Stürze haben sie problemlos überstanden und halten tun sie immer noch – seit vielen Jahren. Nein, das ist keine gesponserte Werbung, ich habe sie selbst bezahlt.

Es gibt auch viele andere gute Taschen, achte einfach auf gute Verarbeitung und Wasserdichtigkeit. Was hat es mit der Sichtbarkeit auf sich? Als Fahrradfahrer wirst du bei schlechten Sichtverhältnissen von Autos leicht übersehen. Packtaschen in auffälligen Farben und mit guten Reflektoren machen dich sichtbarer!

Warum rede ich von Taschen-System? Überlege dir, wie du dein Gepäck am Fahrrad verteilen willst: Ich persönlich mag seitliche Taschen am Vorderrad und Hinterrad, eine Lenkertasche mit Kartenfach und eine kleine Hecktasche auf dem Gepäckträger. Es gibt auch noch Rahmentaschen und weitere Taschen – probiere im Laden mal aus, was dir am besten liegt und dich am wenigsten beim Radeln behindert.

Dazu gehören auch die Wasserflaschen – mindestens eine am Rahmen für den schnellen Zugriff macht viel Sinn, du kannst auch zwei an den Rahmen hängen, oder eine oder zwei Flaschen hinten an den Sattel – wie du magst.

Denke auch daran, wo du Wertsachen unterbringen willst, wenn du das Fahrrad mal für eine Besichtigung verlässt. Welche Wertsachen hast du dabei? geld, Ausweise, Flugtickets, Handy, Tablet, Gopro, Medikamente,…? Das bestimmt wie groß deine portable Lösung sein soll. Ein kleiner Rucksack, oder die Lenkertasche mit Schulterriemen, oder eine kleine Bauchtasche (Banane)? Auch hier gibt es mehrere Möglichkeiten – suche dir eine heraus, die für dich praktisch ist.

Reifen, Pumpe, Reifenpannen-Werkzeug

Ich empfehle hochwertige, robuste Reifen, nicht zu schmal, mit etwas Profil, damit bei etwas Schmutz auf der Straße nicht gleich rutscht. Dazu gibt es Einlagen, die bei Nägeln oder ähnlichen etwas vor Durchdringung schützen können und ich würde auch wirklich hochwertige Schläuche wählen.

Am Keem Beach, Blick aufs Meer
Am Keem Beach, Blick aufs Meer (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)



In Irland passieren Reifenpannen durch Nägel oder Schrauben im Schotter nicht selten. Nimm mindestens einen Ersatzschlauch, sowie Flickzeug und Reifenheber mit. Ein Ersatzventil ist auch eine gute Idee.

Dazu benötigst du noch eine gute Luftpumpe. Wenn die Handpumpe dir zu anstrengend ist, gibt es auch gute kompakte und leichte Fußpumpen für unterwegs.

Sonstiges Werkzeug und Teile

Gehe davon aus, dass es in Dublin alles gibt, was du benötigst, in Cork oder Galway einiges und auf dem Land so ziemlich gar nichts!

Es gibt natürlich auch Fahrradgeschäfte in Kleinstädten, aber viel weniger als in Deutschland.

Was heißt das? Nimm mit, was du brauchen könntest: Ein gutes Fahrrad-Werkzeugset, mit dem du die typischen kleinen Reparaturen unterwegs durchführen kannst: Lenker nicht gerade, Sattel passt nicht, Lenkkopflager kommt lose, Glühbirne kaputt, Gepäckträger hat eine Schraube verloren….usw.

Sieh dir die empfindlichen Stellen an und nimm die passenden Schlüssel mit. Pack auch ein paar Ersatzschrauben in den typischen Größen ein und Ersatzbirnen, wenn das du kein LED-Licht hast. Dazu etwas Draht, Schnur und Klebeband und dann bist du schon gut versorgt.

Ach ja, ein gutes, aber leichtes Fahrradschloss sollte natürlich auch dabei sein, denn du willst dein Radl ja auch mal gesichert abstellen können.

Kettenpflege

Du wirst über sandige oder matschige Böden fahren, es wird regnen, am Meer gibt es immer Salz-Spray in der Luft – kurz, deine Kette wird leiden!

Gönne ihr zwischendurch eine Reinigung und Schmierung und nimm mitt was du dafür benötigst – sie wird es dir durch geschmeidigen Lauf und lange Haltbarkeit danken. Noch nie gemacht? Ist nicht schwierig – lass dich in deinem Fahrradgeschäft beraten und schaue ein paar Youtube Videos zum Thema.

Vielleicht schaust du dir Kette, Ritzel und Zahnkranz vor der Reise mal genauer an – Zeit für ein neues Set? Kaufe eine gute Qualität!

Sattel und Federung

Viele Trekkingräder haben eine oder mehrere Federungen. Wenn du auf ruppigen Straßen und Wegen unterwegs bist, ist es hilfreich, wenn nicht alle Stöße gleich die Handgelenke und das Steißbein malträtieren.

Wenn dein Fahrrad keine Federungen hat, kannst du einen gefederten Sattel, eine gefederte Sattelstütze oder eine gefederte Lenkerhalterung im Zubehör kaufen.

Apropos Sattel – wenn er dich schon immer gequält hat, ist jetzt vielleicht der Zeitpunkt gekommen, dir einen hochwertigen Tourensattel zu gönnen (und eine gute Fahrradhosen, denn die beide wirken zusammen). Ledersättel würde ich in Irland nicht empfehlen, denn es kann dort auch mal nass werden, da ist Kunststoff praktischer und unempfindlicher.

Blühender Rhododendron am Killary Fjord
Blühender Rhododendron am Killary Fjord (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)


Navigation und Karten

Wie findest du deine Route? Du kannst eine Karte ins Kartenfach deiner Lenkertasche schieben, Dein Handy in die Lenkerhalterung stecken, oder ein GPS-Navi mit Halterung montieren.

Wenn du elektronische Lösungen vorsiehst, denke auch an genügend Akku-Kapazität, bzw. eine Powerbank – wo steckt die, während du das Handy lädst?

Ich empfehle neben dem Smartphone mindestens eine zweite Navigationslösung dabeizuhaben, denn irgendwann ist der Akku doch mal leer…. Eine einfache Lösung: Du kannst deine Route in Google Maps planen und die Karten dann ausdrucken. Wenn du sie laminierst, überstehen sie auch feuchtes Wetter. Oder du kaufst eine gute wetterfeste Karte und zeichnest deine Route dort ein.

Die Flug- oder Reiseverpackung

Wie kommt dein Fahrrad nach Irland? Im Flugzeug brauchst du eine Reiseverpackung, die es in guten Fahrradgeschäften oder online zu kaufen gibt. Wenn du mit dem Auto fährst und die Fähre nimmst: Die Luft ist sehr salzig und gerade in offeneren Bereichen der Fähre kann dein Fahrzeug bei schlechtem Wetter in Salzwasser gebadet werden – wenn du dein Fahrrad auf dem Heckträger oder Dachträger transportierst, möchtest du es vielleicht in eine Plane einpacken.


Zum Abschluss

So, jetzt habe ich dir schonmal ein paar Praxis-Tipps für deine Urlaubsvorbereitung mit auf den Weg gegeben – ich wünsche dir ganz viel Freude bei der Reisevorbereitung und dann eine wunderschöne Fahrradreise in Irland!

Hilfreiche Links für deine Reisebuchung

Wenn du deine Reise nach Irland buchen möchtest, dann habe ich hier noch ein paar hilfreiche Affiliate- oder Empfehlungs-Links für dich.

Wenn du über einen dieser Links eine Leistung buchst, zum Beispiel eine Übernachtung, dann bekommt dieser Blog eine kleine Provision für deine Vermittlung. Deine Preise sind immer genauso, wie du sie auch direkt auf der Plattform des Anbieters finden würdest. So kannst du meinen kleinen Reiseblog auch finanziell unterstützen – ganz herzlichen Dank!

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Und falls du mit dem eigenen Fahrzeug per Fähre auf die Irische Insel anreisen möchtest, kannst du deine Fähren gan einfach bei Directferries buchen.

Ich hoffe das hilft dir bei der Buchung deiner Irlandreise weiter.


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Bildnachweis Titelbild: Klippen bei Mizen Head, Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg (www.irland-insider.de, www.ireland-insider.com)

Uli Verfasst von:

Hallo und schön, dass du hier bist! Irland ist interessant, vielseitig und landschaftlich traumhaft! Woher ich das weiß? Wir leben und arbeite in Irland (Zweitwohnsitz) und haben die Insel intensiv und viele Male bereist - und auch die benachbarten britischen Inseln. Vielleicht kann ich dich auch neugierig machen, auf die grüne(n) Insel(n) im Atlantik? Viel Spaß beim Lesen! Dein Ulrich Knüppel-Gertberg