Die Besten Motorrad-Highlights in Irlands Südosten und Süden

Last updated on 26. September 2024

Irlands Osten und Südosten wird von vielen Reisenden übersehen, denn die meisten fahren direkt weiter an die Westküste.

Dabei hat vor allem der Südosten viel zu bieten: Von Dublin aus erreichst du zahlreiche schöne Ausflugsziele als Tagesausflug.

Motorrad am Hook Lighthouse
Motorrad am Hook Lighthouse (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg


Einführung

The Ancient East bietet dem kulturell interessierten viele historische Sehenswürdigkeiten. Es gibt dort viele hübsche Städte, Schlösser und Burgen, Klöster, Mansions und Parkanlagen und auch einige keltische Kulturstätten zu bewundern.

Motorradfahrer finden dort schöne Küstenstraßen mit kilometerlangen Sandstrände, felsige Küsten und viel kurviges Hügelland. Vor allem am Wochenende tummeln sich zahlreiche Motorradfahrer im malerisch schönen Wicklow Mountains National Park.

Irlands Südosten ist mein Hausrevier, dort haben wir auch jahrelang unsere Motorradvermietung betrieben.

Nachfolgend findest du meine persönlichen Motorrad Highlights in Irlands Südosten und Süden:


Der Wicklow Mountains National Park

Die Wicklow Mountains liegen direkt südlich von Dublin und sind damit Hausrevier der Dubliner Motorradfahrer, die hier vor allem am Wochenende unterwegs sind. Aber keine Sorge, so viele sind es nicht und in den Bergen verteilen sie sich gut.

Die Iren wissen wo es schön ist – die hochmoorigen Berge sind herrlich! Du kannst hier gar nicht falsch fahren, es ist überall schön. Ein paar Routentipps folgen noch.

Powerscourt Estate und Powerscourt Waterfall

Das herrliche Anwesen liegt am Nordrand der Wicklow Mountains, nahe an Dublin. Es ist ein großes Mansion oder Schloss mit mehreren sehr schönen Gärten und Parkanlagen. Der Wasserfall befindet sich etwas außerhalb des Estates in einer Waldlichtung – ein wunderschöner Platz für ein Picknick!

Von Dublin über Sally Gap nach Laragh

Die R115 beginnt im Süden Dublins und zieht sich in Schleifen und Kehren die Berge hinauf, über Glencree nach Sally Gap. Sally Gap ist eine Passhöhe und Kreuzung, die man wohl als Drehscheibe der Wicklows bezeichnen kann.

In Glencree findet sich übrigens ein deutscher Soldatenfriedhof – wer hätte den hier vermutet…

Von Blessington über Sally Gap nach Lough Tay

Die Blessington Lakes und Blessington sind eine schöne Region für Ausflüge aller Art. Von dort zieht sich die R759 über Sally Gap zum Lough Tay. Die kleine Strasse windet sich wunderbar am Berghang entlang und offenbart schöne Ausblicke auf den See. Weiter geht es nach Roundwood.

Motorrad oberhalb der Blessington Lakes
Motorrad oberhalb der Blessington Lakes (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)

Von Hollywood über den Wicklow Pass nach Laragh

Südlich von Blessington liegt der kleine Ort Hollywood. Von dort aus kannst du der R756 folgen und kommst über den Wicklow Pass nach Laragh.

Auf dem Weg siehst du merkwürdige Steinhalden – das sind die Reste alter Zinn- und Blei-Minen, von es in dieser Gegend sehr viele gab. Kurz vor Laragh siehst du einen schmalen Rundturm auf deiner rechten Seite liegen – das ist die Klosteranlage von Glendalough.

Glendalough Monastery

Im frühen Mittelalter wurde hier ein Kloster gegründet, das in seiner Blütezeit adlige Söhne aus ganz Europa in der Theologie ausbildete – es war sozusagen eine mittelalterliche Universität.

Glendalough bedeutet Tal der zwei Seen und es ist ein magisch schöner Ort, eingerahmt von steilen Berghängen.. Vom Kloster aus kannst du in wenigen Minuten den ersten der zwei Seen erreichen.

Von Laragh nach Avoca

Wenn du der R755 nach Rathdrum folgst und dann der R752 nach Avoca, fährst du schöne kurvige Straßen durch den Wald und am Fluß entlang.

Avoca Woollen Mills

Die Kleinbauern der Umgebung trafen sich hier um ihre Schafwolle zu waschen und weiter zu verarbeiten. An dieser Stelle gründeten dann zwei Schwestern eine kleine Wollmühle, wo die Wolle dann auch gesponnen und gewebt wurde.

Die kleine nette Wollmühle kannst du besichtigen und im Shop nebenan gibt es allerlei Wollartikel und ein kleines Café für die Mittagspause.

Kilkenny und Kilkenny Castle

Ein Stück ins Landesinnere liegt die Stadt Kilkenny. Sie hat eine sehr nette Altstadt und ein wunderschönes Schloss hoch über dem Fluss gelegen. Der Schlosspark ist frei zugänglich.

Das Schloss kann man auch von innen besichtigen, was etwa 1,5 Stunden dauert und wirklich nett ist. Die Biermarke “Kilkenny“ kommt übrigens von hier. Du kannst die Smithwicks Brauerei besichtigen. “Kilkenny“ kannst du in irischen Pubs aber nicht kaufen, das ist eine Exportmarke.

Cashel Rock

Der Rock of Cashel erhebt sich als steiler Felsen über dem flachen Umland. Auf ihm thront eine Mischung aus Burgruine und Kathedrale. Hier residierten einst die Könige von Munster – und später die Bischöfe. Der Cashel Rock gehört heute zu den bedeutendsten historischen Stätten Irlands.

Cahir Castle

Mein persönlicher Favorit ist das Cahir Castle. Die normannische Trutzburg ist noch sehr gut erhalten und ist sehr schön am Fluss gelegen.

Du kannst um sie herumspazieren oder sie auch besichtigen. Sie wurde viele Male belagert und so erfährst du bei der Führung viel über das rauhe Mittelalter. Direkt nebenan gibt es ein gute Café-Restaurant und vor der Burg – man höre und staune – Motorradparkplätze – kostenlos!

Die Blackstairs Mountains

Dieser Höhenrücken ist die Verlängerung der Wicklow Mountains bis fast nach New Ross. Die höchste Erhebung ist der Mount Leinster, der höchste Berg der Region Leinster, also des Südostens.

An seinem Berghang liegt ein schöner Aussichtspunkt, “Nine Stones“. Du kannst dem Höhenrücken beidseitig bis nach New Ross folgen.

Zwei Motorräder am Mount Leinster
Zwei Motorräder am Mount Leinster (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)

Von Bunclody zum Mount Leinster

Fahre in Bunclody in die Barker`s Road und folge der Beschilderung zum Mount Leinster. Dort erreichst du den Nine Stones Viewpoint mit schönen Ausblicken ins Umland. Vom Mount Leinster aus kannst du wohl bei gutem Wetter bis nach Wales herübersehen.

Vom Mount Leinster nach Kiltealy

Auf der andere Seite geht es den Berg wieder herunter. An der Kreuzung von Huntington hältst du dich links und folgst dem Berghang weiter, bis du nach Kiltealy kommst. Du bist jetzt auf kleinsten Straßen im Hinterland unterwegs.

Von Kiltealy nach New Ross

Du kannst dem Bergrücken der Blackstairs Mountains beidseitig bis nach New Ross folgen und beide Seiten sind schön zu fahren. Entweder nimmst du die R731 über Rathnure, oder die R729 über Ballymurphy.

Entlang des River Barrow von Leighlinbridge über Borris nach New Ross

Ein andere nette Möglichkeit ist es, dem River Barrow (weitmöglich) zu folgen. Du fährst von Leighlinbridge, über Borris und Graiguenamanagh und weiter über St Mullins nach New Ross.

New Ross

Die kleine Hafenstadt ist ganz nett für eine Pause. Das Highlight hier ist die Dunbrody, ein Dreimaster Holzschiff, das als Museumsschiff dient.

Hier erfährst du alles über die vielen Iren, die Mitte des 19. Jahrhunderts nach Amerika ausgewandert sind – mit Schiffen, wie diesem. Die kurze Führung über das Schiff ist nicht nur interessant, sondern auch wirklich unterhaltsam.

Waterford

Waterford wurde im frühen Mittelalter von den Wikingern gegründet. Nach anfänglichen Plünderungen hatten sie sich angesiedelt und an ihren Häfen entstanden wichtige Handelsstützpunkte.

Die Waterforder sind stolz auf ihre Wilkinger-Vergangenheit. Im “Viking-Triangle“ am Hafen gibt es mehrere Museen und Ausstellungen zum Thema.

Die Sunny South East Coast

Der Sunny South East zieht sich vom Süden Dublins bis fast nach Cork die Küste entlang. Dies ist statistisch die wärmste Region Irlands mit den wenigsten Niederschlägen.

Als Sunny South East Coast wir heute aber meist die Küste bis Wexford bezeichnet. Du findest hier über 70km feinster Sandstrände. Dies ist Naherholungsgebiet und Urlaubsregion für viele Dubliner Familien.

Von Bray bis Gorey

Bray ist ein spezieller Hafenort mit einer schönen langen Promenade am Meer. Im Sommer gibt es hier eine berühmte Flug-Show und zahlreiche kleinere Festivitäten. Auch ein großes Seewasser-Aquarium ist hier zu finden.

Auch Greystones ist ein netter Ort mit einem schönen Hafen und etwas Promenade.

Wenn du der Küste weiter folgst, kommen immer wieder Strandzufahrten, vor allem bei Brittas Bay. Die Parkplätze sind leider meist zahlungspflichtig dort. Aber du kannst auch einfach der kleinen Küstenstraße weiter folgen und die Ausblicke aufs Meer geniessen. Über Arklow geht es weiter nach Gorey.

Von Gorey nach Wexford

Gorey liegt nicht direkt am Meer, aber der kleine Urlaubsort Courtown hat wieder einen netten kleinen Hafen.

Von hier aus bis nach Wexford folgen zahlreiche schöne Strände mit Sanddünen, die du besuchen kannst. Die schönsten sind wohl Old Bawn Beach, Morriscastle Beach und Curracloe Beach.

Am River Slaney
Am River Slaney (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)

Wexford

Auch Wexford wurde von den Wikingern gegründet. Im frühen Mittelalter wurde es auf altnorwegisch wohl Waesfjord genannt, was in etwa sandige Bucht bedeutet. Hier konnte die flachen Wikingerboote sicher anlanden. Du kannst am Hafen parken und einen Bummel durch die Fußgängerzone der Altstadt oberhalb des Hafens machen.

Kilmore Quay

Südlich von Wexford an der Küste liegt der hübsche Fischerort Kilmore Quay. Es gibt hier viele Reed-gedeckte Häuser, einen Hafen und einige gute Fischrestaurants.

Hook Peninsula und Hook Lighthouse

Die Hook Peninsula ist wirklich schön zu fahren. An ihrem Ende liegt ein schöner Leuchtturm auf den felsigen Klippen, das Hook Lighthouse. Die Küste ist herrlich und die Ausblicke auf die Bucht in Richtung Waterford ebenfalls,

Passage East

Bei Passage East kannst du mit einer kleinen Fähre über den Fluss setzen. Die Fahrt nur wenige Minuten und macht viel mehr Spaß als die Brücke weiter flussaufwärts zu nehmen.

Tramore

Der Urlaubsort Tramore hat eine nette Promenade mit Strand und einige Restaurants. Im Sommer ist hier eine große Kirmes und viel Trubel.

Die Copper-Coast von Annestown nach Bunmahon

Diesen Küstenabschnitt solltest du auf jeden Fall in deine Tour einplanen! Hohe Klippen und felsige Buchten mit kleinen kurvigen Straßen – ein Muss für Motorradfahrer. Hier gibt es auch noch die Überreste alter Kupferminen – daher der Name Copper-Coast.

Von Bunmahon nach Dungarvan

Bunmahon ist ein kleiner Ort am Meer. Dungarvan ist schön etwas größer und hat einen hübschen alten Hafen mit kleiner Altstadt und Restaurants direkt am Wasser – sehr hübsch!

Youghal

Kennst du den alten Mobby Dick Film mit Gregory Peck von 1956? Der wurde hier gedreht! Es gibt noch eine kleine Ausstellung dazu und einen Blech-Wal im Hafenbecken.

Blarney Castle

Blarney liegt nordwestlich von Cork. Dort gibt es das Blarney Castle zu besichtigen. Es ist eigentlich eine große Ruine, aber sehr schön in einen großen Park eingebettet. Es gibt auch noch ein kleines Schlösschen auf dem Gelände und einen Rosengarten.

Kinsale

Hier beginnt – oder endet – der Wild Atlantic Way, der sich entlang der Westküste über 2500km bis an die Nordspitze Irlands zieht. Kinsale ist ganz nett, aber trubelig. Oberhalb liegt das Charles Fort mit tollem Ausblick auf die weite Bucht.

Blarney Castle
Blarney Castle (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)

Zum Galley Head Lighthouse

Im weiteren Verlauf führt die National Road N71 nach Südwesten, aber nicht an der Küste entlang. Du kannst aber immer wieder einen Abstecher ans Meer, machen, wie zum Beispiel zum GAlley Head Lighthouse.

Die Rosscarbery Bucht

Es lohnt sich nicht an der Küste vorbei zu rauschen, denn sie hat viele nette kleine Orte und schöne felsige Buchten zu bieten Die Bucht von Rosscarbery ist ein gutes Beispiel dafür.

Der Drombeg Stone Circle

Ein Stück weiter folge der Beschilderung zum Drombeg Stone Circle. Es ist ein sehr schöner keltischer Steinkreis auf einem Hügel gelegen mit Blick zum Meer.

Über Glandore nach Castletownshend

Der kleine Hafenort Glandore schmiegt sich wie ein Schwalbennest an den Fels – sehr hübsch! Auch die Bucht von Castletownshend ist schön zu entdecken.

Baltimore

Wir können nun darüber streiten, ob wir noch im Süden sind, oder schon im Westen – egal! Baltimore war früher ein kleiner idyllischer Fischerhafen am Ende einer langen zerklüfteten Bucht mit einer vorgelagerten Insel.

Heute geht es hier touristischer zu, aber die Lage ist nach wie vor idyllisch, vor allem am Baltimore Beacon, der die Einfahrt in die Bucht markiert.


Fazit

Der Wild Atlantic Way ist sicher die spektakulärste Strecke, die du in Irland fahren kannst. Aber auch abseits des Wild Atlantic Ways bietet Irland viele Möglichkeiten für einen schönen Motorradurlaub.

In Irlands Südosten und Süden ist es statistisch am Trockensten und am Wärmsten in Irland – ein gutes Argument für Motorradfahrer.

Die Küsten sind vielleicht nicht so spektakulär wie am WAW, aber auch schön zu fahren.

Und es gibt dort viele schöne Ausflugszielen, so dass alle die auf ihre Kosten kommen, die nicht nur fahren, sondern auch etwas sehen wollen.

Du kannst meinen Tipps folgen oder einfach der Nase nachfahren – wo immer du hinfährst – ich wünsche dir eine schöne Reise. Und wenn du noch ein Mietmotorrad benötigst, dann findest du uns hier: www.easycruiser.tours.

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Bildnachweis Titelbild: Motorrad am Hafen von Wexford, Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg (www.irland-insider.de, www.ireland-insider.com)


Uli Verfasst von:

Hallo und schön, dass du hier bist! Irland ist interessant, vielseitig und landschaftlich traumhaft! Woher ich das weiß? Wir leben und arbeite in Irland (Zweitwohnsitz) und haben die Insel intensiv und viele Male bereist - und auch die benachbarten britischen Inseln. Vielleicht kann ich dich auch neugierig machen, auf die grüne(n) Insel(n) im Atlantik? Viel Spaß beim Lesen! Dein Ulrich Knüppel-Gertberg