Motorradreise Irland vorbereiten – wie komme ich am besten auf die Insel?

Last updated on 26. September 2024

Ich habe eine Motorradreise in Irland geplant – aber wie komme ich am Besten nach Irland? Welche Routen nach Irland gibt es?

Motorradfahrer an der Westküste
Motorradfahrer an der Westküste (Foto: Grahame Cahill)


Einführung

Von Deutschland aus kommen für die Motorradreise nach Irland folgende Möglichkeiten zu Anreise infrage:

1. Die direkte Fähre von Frankreich nach Irland mit dem Motorrad oder auf dem Anhänger.

2. Über die “Landbrücke“, also über England oder Schottland nach Irland – mit Motorrad oder Anhänger.

3. Mit dem Flugzeug nach Dublin – in Verbindung mit einer Motorradmiete vor Ort.


Welche der Möglichkeiten für deine anstehende Reise die beste ist, hängt davon ab:

A) Von wo aus du startest,

B) Wie viele Autobahnkilometer du fahren möchtest,

C) Ob eine Übernachtung auf der Fähre für dich infrage kommt,

D) Wieviel Zeit du hast,

E) und was die Anreise kosten darf.

Wir haben hier, im Südosten von Irland, mehrere Jahre lang unsere Motorradvermietung betrieben und leben hier schon lange mit Zweitwohnsitz. Ich habe alle Anreise-Varianten schon mehrfach selbst genutzt und kenne sie daher sehr gut.


Nachfolgend stelle ich dir die Möglichkeiten näher vor und danach weißt du schon etwas mehr, um für dich eine gute Entscheidung treffen zu können.

Anreise mit über Frankreich und mit der Übernacht-Fähre nach Irland

Wer in Süddeutschland lebt, oder aus dem Alpenraum kommt, für den bietet sich die Anreise über Frankreich nach Irland an.

Cherbourg Octeville ist ein kleiner Fährhafen in der Normandie. Von dort aus kannst du mit Stena-Line oder Brittany nach Rosslare fahren, oder mit Irish Ferries nach Dublin. Alternativ geibt es auch die Möglichkeit mit Brittany von Roscoff in der Bretagne nach Cork zu fahren.

Das Navi wird dir möglicherweise eine Route über Paris vorschlagen. Wenn nicht gerade Paris besichtigen willst, würde ich aber davon abraten, denn Paris hat das wenig charmante Verkehrsaufkommen einer großen Metropole.

Wir haben selbst schon häufig die Strecke über Metz-Reims-Amiens-LeHavre nach Cherbourg genutzt und können sie guten Gewissens empfehlen. Die nordfranzösischen Autobahnen sind meist gut zu fahren, mit nicht zu heftigem Verkehr.

Da kommen dann aber schnell mal 1000 Autobahnkilometer zusammen – die man sich mit zwei Fahrern teilen kann, oder du legst irgendwo auf der Strecke noch eine Übernachtung ein. IN Frankreich kostet die Autobahn Maut, das können dann ca. 50 Euro für ein Motorrad werden ein Weg) und etwa 80-90€ für ein Anhängergespann. Alles kein Problem, weder mit dem Anhänger, noch mit dem Motorrad, aber eben sehr langwierig.

Die Fähren fahren meist am Nachmittag oder frühen Abend ab, fahren etwa 18-20 Stunden über Nacht und landen dann am Vormittag. Bis du aus der Fähre raus und durch den Zoll gefahren bist, ist es dann schnell wieder Mittag oder früher Nachmittag.

Stena Line Fähre am Hafen von Rosslare
Stena Line Fähre am Hafen von Rosslare (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)



Bei schönem Wetter, kann die Fährfahrt ein schönes Erlebnis sein. Essen und trinken gibt es im Bordrestaurant und deinen Kaffe kannst du an Deck nehmen und die See geniessen.

Wer einen empfindlichen Magen hat (so wie ich), für den hört der Spass bei rauher See aber schnell auf. Die irische See kann übrigens sehr rauh werden. Auch große Schiffe können recht viel Eigenbewegung bekommen. An Essen ist dann erstmal nicht zu denken und an Schlaf womöglich auch nicht mehr… Es liegt also an dir, ob das eine gute Route für dich ist.

Diese Variante braucht etwa 2-2,5 Tage, bis du in Irland ankommst – und auf dem Rückweg das gleiche nochmal.

Anreise über die „Landbrücke“ (England oder Schottland) nach Irland

Bei Anreise über die Landbrücke, kannst du über den Kanal nach Südengland übersetzen, nach Wales fahren und eine Fähre von Holyhead nach Dublin, oder von Fishguard oder Pembroke nach Rosslare nehmen.

Auf dieser Route kann der Eurotunnel auch eine interessante Alternative zu Fährfahrt sein. Er dauert kaum mehr als eine halbe Stunde und das Seewetter kann dir erstmal egal sein. Die Fährfahrt von wales nach Irland dauert aber etwa 4-4,5 Stunden und dort ist die See auch gerne „bewegend“.

Alternativ kannst du eine Übernachtfähre von Rotterdam oder Brügge nach Hull in Nordost-England nehmen. Das bietet sich an, wenn du West- oder Nordwest-Deutschland kommst. Von dort fährst du dann quer durch Nordengland nach Fishguard in Nordwales, um nach Dublin überzusetzen.

Eine wenig beachtete aber auch sehr interessante Alternative ist die Fahrt über Südschottland. Von Hull fährst du nach Cairnryan und setzt dann mit P&O nach Larne, oder mit Stena nach Belfast über. Dort hast du die kürzeste Seeverbindung zwischen beiden Inseln und die Fährfahrt nach Larne dauert nur etwas über zwei Stunden, mit Ein- und Ausladen.

In der Mitte der Fahrt siehst du von Deck aus Schottland hinter dir und gleichzeitig Nordirland schon vor dir. Wenn du eine Rundreise der irischen Insel planst, kannst du die ja auch in Nordirland starten!

Du wirst einmal mindestens unterwegs übernachten müssen, entweder in England, oder auf der Nachtfähre. Damit dauert diese Anfahrtsvariante auf jeden Fall zwei volle Tage – und zurück nochmal.

Anreise mit dem Flugzeug und Motorrad mieten vor Ort

Vielleicht hast du einen guten Flughafen in deiner Nähe, mit einer guten Direktverbindung nach Irland? Der Flug dauert ca. 2 Stunden, oder ein klein wenig mehr und dann bist du in Dublin. Wir fliegen gerne Ryanair oder Aerlingus und buchen gut im voraus und dann zahlen wir etwa 60-100 Euro pro Flug.

Bei Dublin gibt es drei Motorradvermietungen, die sich alle ein Stück ausserhalb der Stadt befinden: www.lemonrockbiketours.com, www.celticrider.ie (= motorent.ie) und www.easycruiser.tours.

Easycruiser.tours ist unsere eigene Motorradvermietung, aber um nicht nur Eigenwerbung zu betreiben, nenne ich die Wettbewerber auch – du hast ja die Wahl.

easycruiser.tours Motorradvermietung in Irland
easycruiser.tours Motorradvermietung in Irland (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)


Vom Flughafen Dublin aus, musst du je nach Option und Verbindung (Taxi, Fernbus oder Zug) noch mal etwa 2,5-3 Stunden rechnen bis zu bei uns bist. Wenn du morgens früh in Deutschland zum Flughafen fährst, sitzt du am Nachmittag in Irland auf dem Motorrad – oder legst eben noch eine Übernachtung ein, bevor es losgeht.

Natürlich kostet dich das die Motorradmiete, die du mit dem eigenen Motorrad nicht zahlst. Aber rechne mal alternativ 1000km oder mehr Landweg, ein bis zwei Übernachtungen auf dem Weg, eine Übernachtfähre oder zwei kurze Fähren, Maut in Frankreich, Tanken, Reifen,….

Und dann vergleiche das mal mit Fliegen und mieten – ich komme für mich zu dem Ergebnis, dass die Flugvariante günstiger ist bis etwa 7-9 Tage Motorradreise in Irland, dann dreht sich das um. Bei 14 Tage Irlandrundreise, ist das eigene Motorrad günstiger. Aber du musst mir nicht glauben, rechne es einfach mal für deine alternativen durch.

Die zweite Frage ist: Wie lange dauern An- und Abreise: Wenn ich 10 Tage plane und 2 mal 2,5 = 5 Tage für An-und Abreise abziehen muss, dann bleiben ja nur noch 5 Tage für Irland übrig – das ist sehr knapp!!!

Wann soll ich meine Fähre oder meinen Flug nach Irland buchen?

Im Frühjahr und Herbst ist das nicht so kritisch. Du kannst relativ kurzfristig die Fähre, den Flug und auch die Übernachtungen buchen.

Wenn du in den Sommermonaten von Anfang Mai bis Mitte September nach Irland fahren möchtest, würde ich dir aber empfehlen lange vorher zu buchen – Flug und Fähre auf jeden Fall, und die Übernachtungen am Besten auch. Kurzfristig kann es sonst schon voll sein, und auch unnötig teuer werden.

So, jetzt habe ich dir ein paar schöne Alternativen aufgezählt, wie zu zu deiner Motorradreise in Irland anreisen kannst.

Ich wünsche dir fröhliches Überlegen und Planen und einen phantastische Reise!

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Bildnachweis Titelbild: Dublin Ferries Fähre in der Bucht von Dublin, Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg (www.irland-insider.de, www.ireland-insider.com)

Uli Verfasst von:

Hallo und schön, dass du hier bist! Irland ist interessant, vielseitig und landschaftlich traumhaft! Woher ich das weiß? Wir leben und arbeite in Irland (Zweitwohnsitz) und haben die Insel intensiv und viele Male bereist - und auch die benachbarten britischen Inseln. Vielleicht kann ich dich auch neugierig machen, auf die grüne(n) Insel(n) im Atlantik? Viel Spaß beim Lesen! Dein Ulrich Knüppel-Gertberg