Süd-Irland-Rundreise mit Tages-Wanderungen – 9 tolle Ideen für dich

Last updated on 10. Oktober 2024

Viele Besucher der irischen Insel fliegen zunächst nach Dublin, mieten sich ein Auto und fahren damit an die Westküste, wo sie den schönen Wild Atlantik Way abfahren und sich einige der schönen Sehenswürdigkeiten ansehen.

Cliffs of Moher
Cliffs of Moher (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)


Einführung

Dann lassen sie noch den Abend gemütlich im Pub ausklingen und geben sich der entspannten Gelassenheit der Insel hin….

Klingt schon zu entspannt? Fast langweilig?

Wenn du ein sportlicher Typ bist, wirst du spätestens am dritten Fahrtag unruhig werden – zu wenig Bewegung! Der Körper will aus der Blechdose raus und sich strecken!

Kein Problem, dir kann geholfen werden! Zum Glück gibt es in Irland viele schöne Wandermöglichkeiten, so dass du bei fast jeder Tagesetappen auch mal für ein paar Stunden wandern kannst.

Nachfolgend habe ich zu deiner Inspiration mal eine virtuelle Irland-Rundreise mit täglichen kleinen Wanderungen für dich zusammengestellt. Ein paar Sehenswürdigkeiten und hübsche Städtchen sind auch dabei.

Du kommst dabei einmal um den südlichen Teil der Insel und siehst viele ihrer schönsten Ecken. Zum nördlichen Teil der Insel werde ich auch noch einen zweiten Artikel schreiben…

Ach übrigens, meine Familie und ich haben in Südost-Irland seit Jahren unseren Zweitwohnsitz und wandern auch gerne.

Aber zurück zum Thema – lass uns loslegen:

Rundreise Irland Süd Überblick
Rundreise Irland Süd Überblick (Karte: Google Maps)


Tag 1: Von Dublin nach Bray

Am ersten Tag wirst du nicht mehr so viel Zeit haben. Anreise, Auto übernehmen, halber Tag schon gelaufen. Kein Problem: Direkt vor den südlichen Toren Dublins beginnen die Dublin Mountains, der nördliche Ausläufer der Wicklow Mountains.

Bei Enniskerry findest du das Powerscourt House and Gardens. Das ist das wohl prächtigste historische Anwesen der Region und das gute daran: Es ist umgeben von einem riesigen Park! Ich meine wirklich riesig!

Es gibt mehrere kunstvoll angelegte Gärten, aber auch viele Hektar wunderschönen Waldes mit uraltem und teilweise exotischem Baumbestand. Sobald du ein paar Meter vom Schloss weggehst, lässt du die meisten Touristen schon hinter dir und bist im Grünen. Dazu kommen schöne Ausblicke auf die Berge und du kannst hier locker einen Nachmittag für dich gehen.

Wenn das noch nicht reicht, kannst du noch ein Stück weiter fahren zum schönen Powerscourt Waterfall und dort noch ein paar Meter hinzufügen.

Wenn du gar kein Freund von Sehenswürdigkeiten bist, kannst du alternativ auch auf den Great Sugar Loaf besteigen. Er liegt südlich von Bray und der Einstieg erfolgt von Glencap oder Red Lane.

Übernachtung: In Bray oder Greystones, am besten fußläufig zum Strand.

Schafe über dem Lough Tay
Schafe über dem Lough Tay (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)


Tag 2: Von Bray nach Laragh

Gut geschlafen? Wunderbar, dann hast du heute mer Zeit und Energie zum Laufen!

Du kannst zum Beispiel den Bray-Greystones Cliff Walk machen. Er führt zwischen beiden Orten an den Klippen entlang. Zurück fährst du mit dem Dart, das ist die Nahverkehrs-Bahn im Raum Dublin. Oder du nimmst ein Taxi. Du kannst auch auf der Strecke irgendwann umdrehen und zurückgehen, der Walk ist in beide Richtungen schön.

Alternativ fährst du ein Stück in die Wicklow Mountains hinein, zum Lough Tay. Dort kannst du das Auto stehen lassen und zum J.B.Malone Denkmal hochsteigen. Herr Malone hat den Wicklow Way begründet, den ältesten Fernwanderweg Irlands, der hier verläuft. Von oben hast eine wunderschöne Aussicht auf die Bergwelt.

Du kannst ein Stück weitergehen und den Mount Djouce besteigen – auf der einen Seite herauf, auf der anderen herunter und den gleichen Weg zurück.

Übernachtung: Zum Beispiel in Roundwood oder Laragh.

Tag 3: Von Laragh nach Portlaoise

Direkt bei Laragh liegt Glendalough. Glen-da-Lough kommt aus dem keltischen und bedeutet Tal der zwei Seen. Das Tal ist ein Traum! Umgeben von steilen Felswänden wirkt es magisch. Und so gab es hier früher heilige Stätten der keltischen Druiden, bevor im frühen Mittelalter eine Klosteranlage errichtet wurde.

Du findest dort einen märchenhaften Rundturm, ein paar alte Klostergebäude und viele keltische Kreuze. Das ganze liegt mitten in sattem Grün an einem lauschigen Bach. Ein paar Gehminuten weiter kommst du zum ersten See – ein kleiner Strand, ein schöner See und Berge drumherum – einfach nur schön.

Es gibt dort mehrere schöne Wanderwege. Gehe den Spinc-Weg. Links den Berg hinauf kommt ein Wasserfall und ein Stück weiter folgst du einem Bohlenweg durch den Wald, bis du auf die Felsen über dem See kommst – traumhafte Aussichten belohnen dich! Folge dem Weg um den zweiten See herum und durch die Überreste einer alten Mine wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Übernachtung: Weiterfahrt und Übernachtung in Portlaoise.

Glendalough ist umgeben von steilen Berghängen
Glendalough ist umgeben von steilen Berghängen (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)


Tag 4: Von Portlaoise nach Blarney

Westlich von Portlaoise liegen die Slieve Bloom Mountains. Das kleine Mittelgebirge ist niedriger als die Wicklow Mountains, aber dennoch ein Wanderparadies. Es gibt dort viele verschiedene Wanderstrecken unterschiedlicher Länge, meist durch Waldland mit Bächen und Flüsschen. Lauf dich aus und lasse dir Zeit.

Über die M7 und M8 fährst du weiter in Richtung Cork. Du kannst in Cahir abfahren und das hübsche Cahir Castle besichtigen. Die alte normannische Burg ist noch gut intakt und liegt hübsch an einem Bach. Nebenan gibt es ein gute Café, dass für einen Mittags-Snack einlädt.

In Blarney gibt es noch ein Schloss, genau genommen ist es eine alte massige Burgruine. Der Charm daran: Sie ist wieder von einem sehr großen und sehr schönen Park umgeben – du kannst also locker nochmal die eine oder andere Stunde zu Fuß dranhängen.

Übernachtung: In Blarney.

Der Park von Blarney Castle lädt ein zu einem schönen Picknick!
Der Park von Blarney Castle lädt ein zu einem schönen Picknick! (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)


Tag 5: Von Blarney nach Bantry

Jetzt geht es an die wilde Atlantik-Küste! Bantry Bay ist eine sehr schöne Bucht. Am südlichen Ufer liegt die lang gestreckte Landzunge der Sheep`s Head Peninsula (Halbinsel).

fahre bis an ihre Spitze und besuche das Sheep`s Head Lighthouse. Der kleine Leuchtturm liegt schön über den Klippen und die Aussicht aufs Meer ist herrlich.

Es gibt einen Fernwanderweg auf dieser Peninsula, den Sheep`s Head Way. Du kannst ein beliebiges Teilstück davon als Tageswanderung machen.

Es gibt einen sehr guten irischen Blog auf den ich noch einige Male verweisen werden. Er heisst Tough Soles. Ellie und Carl haben alle über 40 Fernwanderwege Irlands erwandert und tolle Karten zum download (und ausdrucken) angelegt. Die Karten zum Sheep`s Head Way findest du hier.

Übernachtung: In Bantry oder Umgebung.


Tag 6: Von Bantry nach Killarney

Heute hast du die Wahl, ob du Beara Peninsula erwandern möchtest, oder den Killarney National Park.

Das ist wirklich keine leichte Wahl, denn beide sind phantastisch! Im Killarney National Park findest du die höchsten Berge Irlands – immerhin über 1000m hoch, und viele viele Wanderwege. Außerdem das wunderschöne Gap of Dunloe, das ebenfalls schöne Black Valley und den Torc Waterfall.

Die Küstenstraße ist der bekannte „Ring of Kerry“, an seiner Spitze liegen die beeindruckenden Kerry Cliffs Portmagee. Auch die Nordküste der kleinen Valentia Island hat ihre Reize.

Aber gerade in den Sommermonaten sind der Killarney National Park und der Ring of Kerry sehr touristisch und stark besucht.

Beara, die Halbinsel südlich davon, zwischen Glengarriff und Kenmare, ist aus meiner Sicht ebenso schön und viel weniger besucht. Wenn du in Ruhe laufen willst, ist der Beara Way, bzw. Ein beliebiges Teilstück davon, eine gute Empfehlung. Die Karten zum Beara Way findest du hier.

Kleiner Tipp: Die Peninsulas haben alle einen Bergrücken im Landesinneren, der zur Landspitze hin flacher ausläuft. Du kannst also wählen wie steil, oder schwierig du laufen willst.

Übernachtung: In Kenmare oder Killarney.

Bantry Bay
Bantry Bay (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)


Tag 7: Von Killarney nach Tralee

Die Dingle Peninsula ist auch ein Kleinod, wirklich: Wunderschöne Küstenstrecken und viel offene Sicht.

Fahre zunächst unzumutbar Inch Beach. Ein langgezogener weisser Sandstrand, umgeben von Bergen und Klippen. Das Surfercafé lädt ein zu einem Snack und der Strand lädt ein zu einem ersten Spaziergang!

Du folgst der Küstenstraße immer entlang den Klippen bis zum Slea Head und um die Spitze der Insel herum. Genieße diese traumhafte Küste!

Danach kannst du dir eine Strecke zum Wandern suchen, zum Beispiel die Küste entlang nach Norden. Klippen und Sandstrände wechseln sich dort ab und das Gehen ist eher einfach, aber einfach schön!

Das Titel-Foto zu diesem Artikel habe ich übrigens auf Dingle aufgenommen, ein Stück hinter Slea Head.

Auch Dingle hat einen Fernwanderweg: die Karten zum Dingle Way findest du hier.

Übernachtung: In Tralee

Berge von Kerry
Berge von Kerry (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)


Tag 8: Von Tralee nach Galway

Und wieder hast du die Qual der Wahl: Du kannst einen mehrstündigen Klippenweg bei den Cliffs of Moher laufen, oder die karste Mondlandschaft des Burren erwandern. oder ein bisschen von beiden!

Nimm die Fähre bei Tarbert über den Shannon. Fahre weiter über Lahinch zum Moher Tower at Hag`s Head. Dort beginnt ein längerer Küstenweg, der an den Cliffs of Moher vorbei bis nach Doolin führt. Der kleine Pfad führt dabei direkt am Klippenrand entlang und die Klippen erheben sich an ihrer höchsten Stelle immerhin 214 Meter über das Meer! Tausende von Seevögeln leben und brüten in den Klippen.

Du kannst eine Richtung laufen und mit einem Taxi zurück, oder du kannst auch einfach zum Visitor Centre fahren, dort parken und den Weg ein Stück hin- und rück laufen, nach Norden oder nach Süden.

Weiter geht es zum Burren, das ist ein felsiges Kalksteingebiet direkt südlich der Galway Bucht. Die Küstenstraße um das Black Head Lighhouse ist ein Traum!

Es gibt auch mehrere Höhlen hier zu besichtigen. Die Ailwee Cave ist absolut sehenswert mit ihren Stalaktitien und Stalagmiten. Es gibt sogar das Skelett eines Höhlenbären zu sehen. Ein Stück weiter den berg hinauf kommst zu zum Poulnabrone Dolmen. Das über 5000 Jahre alte „Hünengrab“ ist eines der schönsten und best erhaltenen Dolmen in Irland.

Dort oben auf dem Burren findest du auch immer wieder Wanderwege, die dich ein paar Stunden lang durch die Mondlandschaft führen.

Übernachtung: Galway oder Umgebung.

Stein-Pyramiden am Burren
Stein-Pyramiden am Burren


Tag 9: Von Galway nach Dublin

Von Galway aus kannst wieder nach Dublin fahren, oder deine Tour nach Norden weiter fortsetzen. Einen Artikel zum Wandern im Norden werde ich noch schreiben und weiter unten für dich verlinken.

Auf dem Weg nach Dublin kannst du in Clonmacnoise einen Zwischenstopp einlegen. Die schöne alte Klosteranlage ähnelt Glendalough mit ihrem Rundturm und einer beeindruckenden Sammlung wunderschön verzierter keltischer Kreuze. Sie liegt aber sehr offen am Ufer des Shannon – wirklich schön zu sehen.

Übernachtung: In Dublin.

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Ich hoffe das hilft dir bei der Buchung deiner Irlandreise weiter.

Fazit

Und damit ist deine virtuelle Rundreise auch schon vorbei! Aber ein Stadtrundgang in Dublin kann auch Spaß machen, und wenn dir das zu städtisch ist, dann gehst du ein paar Stunden in dem wirklich großen Phoenix-Park laufen. Dort leben sogar Hirsche völlig frei – mitten in Dublin!

Ich hoffe, ich konnte dich ein bisschen neugierig machen auf die Grüne Insel im Atlantik?

Das ist schön! Hier gibt es noch ein paar Lese-Tipps für dich:


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Bildnachweis Titelbild: Westküste der Dingle Halbinsel, Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg (www.irland-insider.de, www.ireland-insider.com)

Uli Verfasst von:

Hallo und schön, dass du hier bist! Irland ist interessant, vielseitig und landschaftlich traumhaft! Woher ich das weiß? Wir leben und arbeite in Irland (Zweitwohnsitz) und haben die Insel intensiv und viele Male bereist - und auch die benachbarten britischen Inseln. Vielleicht kann ich dich auch neugierig machen, auf die grüne(n) Insel(n) im Atlantik? Viel Spaß beim Lesen! Dein Ulrich Knüppel-Gertberg