Last updated on 31. Oktober 2024
Ein Tauchurlaub in Irland? Toller Plan!
Dich erwarten klares Wasser, viele Fische, Anemonen und Krustentiere und vielleicht auch Robben und Delfine!
Inhalt (Zeile anklicken um zum jeweiligen Abschnitt zu springen)
Einführung
Außerdem wirst du die zerklüftete Küsten mit ihren tollen Inseln, Klippen und Stränden lieben!
Und etliche Wracks gibt es auch noch vor der irischen Küste.
Die Iren sind übrigens nett und hilfsbereit und die irische Insel ist wirklich schön, und auch für die nicht-tauchende Familie ein tolles Reiseland!
Herz was willst du mehr? Aber was sollst du nun dafür mitnehmen?
Dazu möchte ich dir gerne ein paar Tipps und Anregungen mit auf den Weg geben. Ich bin PADI AOWD-Taucher und habe sehr viel Kaltwasser-Erfahrung, daheim und auch auf Reisen.
Unseren Zweitwohnsitz haben wir in Irland, haben die irische Insel über die Jahre immer wieder bereist und kennen sie daher gut.
Kleiner Disclaimer noch: Tauchausrüstung ist potentiell Sicherheits-relevant. Lasse dich daher von einem Tauchlehrer beraten. Ich bin kein Tauchlehrer und gebe hier nur völlig unverbindliche Erfahrungen weiter.
Hier kommen also die Pack-Tipps für deinen Tauchurlaub in Irland:
Empfehlungs-Link, siehe: Transparenz
Tauchen in Irland: Besten Reisezeit, Temperaturen und Tauch-Bedingungen
Irland liegt im Atlantik. Die Ausläufer des warmen Golfstroms begünstigen das Klima auf der Insel und wirken ausgleichend. Daher ist Irland im Winter kalt, aber nicht frostig und im Sommer warm aber nicht zu heiß.
Die Wassertemperaturen liegen bei 8-10 Grad im Frühjahr und bei 12-18 Grad im Spätsommer. Im Winter kann man zwar tauchen, aber das ist die stürmische Jahreszeit, wo das Meer sehr unruhig sein kann.
Auch im Sommer kann es ruhig oder auch sehr unruhig werden – der Atlantik ist eben nicht die Ostsee. Aber es gibt viele sehr geschützte Buchten, so dass du im Sommer eine gute Chance auf schöne Tauchgänge hast, auch wenn es draussen mal unruhiger wird.
Die beste Jahreszeit für Taucher ist somit das Sommerhalbjahr von Mai bis Oktober.
Der Tauch-Anzug für kaltes Wasser
Wer bisher im warmen Wasser getaucht ist, muss jetzt umdenken. Im Spätsommer und Frühherbst kannst du zwar auch einen guten 7 mm Nassanzug mit Weste anziehen, aber ich würde doch eher einen guten Halbtrocken-Anzug empfehlen. Dünnere Nassanzüge kann ich nicht empfehlen.
Macht es Sinn einen Tauchanzug der Tauchstation zu mieten? Nur wenn er wirklich gut passt, sonst bekommst du womöglich mehr Wasser-Durchfluss durch den Anzug als du möchtest und dann wird es schnell kalt. Im Zweifel würde ich im Kaltwasser immer einen eigenen Anzug vorziehen.
Empfehlungs-Link, siehe: Transparenz
Die Iren machen ihren Open Water Diver meist noch mit einem Halbtrocken-Anzug der Tauchschule und gehen dann schnell zum Tauchen mit dem eigenen Trockenanzug über.
Wenn du damit noch keine Erfahrung hast, solltest du einen Trocken-Tauchkurs bei deiner Tauchschule mitmachen. Der Trockenanzug wird wie die Tarierweste mit Pressluft gefüllt und das Tarieren mit zwei dann Auftriebskörpern bedarf Anfangs etwas Übung. Du brauchst aber kein Scheu davor zu haben. Wenn du das gut gezeigt bekommst, ist es kein Problem.
Investiere also in einen guten Trockenanzug mit Unterzieher, dann ist die Wassertemperatur kein großes Thema mehr. Es gibt Membran-Trockenanzühe und Neopren-Trockenanzüge. Membran-Anzüge isolieren die Temperatur kaum, du benötigst also einen eher dicken Wärmeoverall unter dem Trocki. Neoprenanzüge isolieren selbst schon ein bisschen und damit kann die wärmende Unterkleidung etwas dünner ausfallen.
Beide, Membran- und Neopren, haben ihre Vor- und Nachteile. Lass dich von deinem Tauchlehrer beraten, bevor du viel Geld für das gute Stück investierst. Ich habe mich an meinen Neopren-Trocki sehr schnell gewöhnt.
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Füßlinge, Handschuhe und Kopfhaube
Wenn dein Anzug keine Kopfhaube hat, solltest du auf jeden Fall eine passende Neoprenhaube separat dazu kaufen. Ich habe mir eine dickere und eine dünnere Haube gegönnt um für unterschiedliche Wassertemperaturen flexibel zu sein.
Das gleiche gilt für die Handschuhe – ein Satz dünner Fingerhandschuhe und ein Satz dickerer Fingerhandschuhe machen dich flexibel. Achtung dicke Handschuhe: Probiere sie an und versuche damit deine Apparaturen zu bedienen, denn das muss unter Wasser auch klappen.
Bei Handschuhen für den Trockenanzug gibt es im Prinzip zwei Möglichkeiten: Ich nutze separate Neopren-Handschuhe, die ich über die Armmanschette des Anzugs ziehe. Das ist die einfachere Möglichkeit. Du kannst aber auch Trockenhandschuhe wählen, die mit einem Ringverschluss direkt am Anzugsärmel befestigst werden. Diese werden dann Teil des Trockensystems. Tec-Taucher, die sehr viel Zeit im kalten Wasser verbringen nutzen dieses System häufig.
Atemregler
Dein deutscher Atemregler kommt mit einem DIN-Anschluss für die Tauchflasche. Im Ausland, so auch in Irland, werden häufig INT-Flaschenventile und Regler verwendet. Du kannst aber problemlos einen INT-Bügeladapter für deinen Regler kaufen und diesen dann an eine INT-Flasche anschließen.
Warmwassertaucher verwenden meist eine 1. Stufe mit zwei zweiten Stufen. Dabei ist die eine dein Atemregler und die zweite (gelbe) ist der Octopus, also der zusätzliche Atemregler für deinen Buddy im Notfall.
Kaltwasser-Taucher nutzen stattdessen gerne zwei redundante Systeme, also zwei erste Stufen mit je einer 2.Stufe. Warum? Auch moderne Atemregler können im Kaltwasser unter Umständen vereisen, vor allem bei starker Belastung, wie sie in Stresssituationen durch einen Buddy am Octopus auftreten kann. Wenn jeder seinen eigenen kompletten Regler nutzt, ist die Gefahr geringer.
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Wenn du privat mit Doppelflasche tauchst (so wie ich), kannst du an jede Flasche einen Regler schrauben. Im Urlaub wirst du meist eine 10l oder 12l Flasche mit nur einem Ventil bekommen. Mit einer Adapterbrücke kannst du dann trotzdem beide ersten Stufen an eine Flasche anschließen.
Für beide Atemregler kann ich nur empfehlen in zwei hochwertige Kaltwasser-taugliche Atemregler zu investieren und damit meine ich sowohl hochwertige 1. Stufen als auch hochwertige 2. Stufen. Natürlich kannst du da auch viel Geld ausgeben oder sparen – aber hier geht es unmittelbar um deine Sicherheit.
Tarierweste und Blei
Der Trockenanzug ist ja schon ein Tariersystem und die Tarierweste ist auch nochmal eines. Beide wirken redundant, sollte eines ausfallen, kannst du die mit dem anderen noch helfen.
Die Art der Tarierweste ist weitgehend Geschmacksache. Ich bin irgendwann begeistert bei einer Wing-Weste gelandet, aber eine normale Weste funktioniert auch gut. Es hilft, wenn du einen Teil des Bleis in Tarierweste-Taschen und in Klettverschluss-Taschen (Schnell-Abwurf-Taschen) an der Weste unterbringen kannst.
Beim Kaltwasser-Tauchen benötigst du viel Blei (dicker Anzug mit viel Auftrieb), welches du an jeder Tauchstation bekommst.
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Dafür kannst du einen normalen Bleigurt (mit Schnellabwurf-Schnalle) mitbringen, oder einen Taschengurt. Neopren-Taschengurte kann ich sehr empfehlen, weil sie etwas weicher auf der Hüfte liegen.
Du kannst eventuell auch alles Blei am Gurt oder in der Weste unterbringen, aber ich finde die Tarierung und den Tragekomfort besser, wenn du es verteilst. Dann kannst du je nach Bedarfsfall auch erstmal einen Teil des Bleis (und nicht gleich alles) abwerfen und schießt nicht gleich zu schnell nach oben.
Finimeter, Kompass und Tauchcomputer
Wenn du die Anzahl deiner Schläuche reduzieren willst, kaufst du einen Tauchcomputer mit eingebautem Finimeter (Flaschendruck-Messung) und Funksender für die 1. Stufe. Dann musst du aber dafür sorgen, dass die Batterie des Senders auch immer frisch ist.
Die meisten werden wohl ein Finimeter am Schlauch an der 1. Stufe haben. Diese gibt es auch als 2er oder 3er Konsole. Dann kannst dun einen Kompass, oder sogar einen Tauchcomputer noch mit dazu bauen und hast alle Instrumente an einer Stelle.
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Die 2er-Konsole mit Kompass funktioniert aus meiner Sicht gut. Ein Kompass sollte auch dabei sein, wenigstens für die grobe Orientierung im Wasser. Es gibt auch Modelle für das Handgelenk, wenn du das vorziehst.
Ich persönlich möchte meinen Tauchcomputer sicher am Handgelenk wissen. Gerade Schnellboote stampfen zum Teil ganz ordentlich durch die Wellen und die Ausrüstung bekommt dabei auch schon mal ein paar Schläge ab. Deswegen habe ich persönlich meinen Tauchcomputer nicht in der Konsole am Finimeter, aber das kannst du ja machen wie du möchtest.
Welcher Tauchcomputer soll es sein? Lass dir ein paar unterschiedliche Modelle zeigen. Er sollte gut ablesbar und damit groß genug sein. Das Menü sollte leicht verständlich sein und er braucht eine gute Beleuchtung. Das ist am Anfang wichtiger als tausend Funktionen.
Tauchmaske(n), Schnorchel und Flossen
Die Wahl der Maske ist sehr individuell. Sie muss wirklich gut passen, da hilft nur anprobieren. Das Gesichtsfeld sollte in jede Richtung ausreichend weit sein und da gibt es große Unterschiede – also wieder ausprobieren.
Eine zusätzliche kleinere Notmaske kannst du dir übrigens zum Tauchgang ans Handgelenk wickeln. Dann hast du ein Backup dabei, das du blind findest, sollte auf 20m mal das Maskenband reißen und deine Hauptmaske in der Tiefe verschwinden.
Schnorchel, muss das sein? Ja! Wenn du im Wellengang ein Stück schwimmen musst, wirst du dich darüber freuen. Und am tauchfreien Tag kannst du ja auch ein bisschen Schnorcheln gehen.
Welche Flossen für die Reise? Wenn du Flossen hast, die dir gut passen und mit denen du gut zurecht kommst, dann sind sie auch gut für die Reise. Wir reden hier aber nur von geschlossenen Flossen mit Füßlingen.
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Tauchlampen und Tauchmesser
Irland bietet schönste Korallenriffe mit Anemonen, Krustentieren und Seesternen. In der Höhle liegt ein kleiner Hai und in der nächsten eine Languste.
Schön, wenn man die bunte Vielfalt mit einer starken Tauchlampe in voller Farbenpracht sehen kann. Die kleinen Taschenlampen taugen eher als Backup, aber es gibt sehr gute und trotzdem kompakte Tauchlampen für die Reise.
Es gibt kleine Blitzlampen für den Notfall, die oft eine kleine Taschenlampe zusätzlich eingebaut haben. Eine solche kannst du dir an die Schulter der Tarierweste hängen und dich im Bedarfsfall sichtbar machen.
An den anderen Schulter kannst du ein kleines Tauchmesser hängen. Damit kannst du dir weiterhelfen, wenn du mal in einer Angelschnur oder ähnlichem hängen bleibst.
Du kannst auch ein Tauchmesser mit Riemen an die Wade hängen und deinen Schnorchel unter die Riemen stecken, damit er nicht an der Maske stört.
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Accessoires und Sicherheit
Das kleine Notlicht mit der Blitzlampe hatte ich schon erwähnt.
Eine Trillerpfeife and der Weste hilft auch um dich im Notfall bemerkbar zu machen.
An Bord kannst du einen kleinen wasserdichten Sack mit Essen, Trinken und einem kleinen 1.Hilfe-Set zurücklassen.
Wenn der Ausflug länger dauert, auch eine Sonnenbrille, Sonnenhut und Sonnencreme, sowie Wechselkleidung. Auch eine Wollmütze für kühle Tage auf dem Boot mit nassen Haaren darf mit ins Bordgepäck.
Die Handschuhe helfen dir auch dich beim Einstieg ins Boot nicht zu verletzten, oder an einer Felswand.
Eine Boje mit Reel hilft dich sichtbar zu machen bei der Deko und an der Wasseroberfläche.
Geeignete Gepäckstücke für das Tauchgepäck
Bei der Anreise mit dem eigenen Auto ist das kein Thema. Aber bei Anreise mit dem Flug, solltest du über passende Gepäckstücke nachdenken. Es gibt Tauchrucksäcke zum Tragen und Tauchtaschen mit Rollen darunter – schau dir mal die Möglichkeiten an und wähle was dir am Sinnvollsten erscheint.
Die Tauchlampe, Regler und Computer wirst du ins Handgepäck nehmen wollen – auch dafür gibt es handliche Taschen, die die Flug-Gepäckmasse nicht überschreiten. Denke daran den passenden Schlüssel für die Lampe mitzunehmen. Die musst du ggf. In der Sicherheitskontrolle öffnen. Informiere dich vorab nochmal über die Gepäckbestimmungen.
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Persönliches Gepäck
Das würde ich wirklich klein halten. Ein Satz Kleidung bei Anreise und etwas Unterwäsche und das war es schon fast – du kannst fast alles auch in Irland kaufen.
Wichtige Medikamente solltest du aber im Handgepäck dabei haben.
Alles andere passt auch in den Tauchrucksack noch mit hinein.
Geld, Ausweise, Strom, Versicherungen
Zur Einreise in Irland benötigst du den Reisepass.
Die Währung in Irland ist der Euro, in Nordirland das Pfund. Übliche Kreditkarten und Debitkarten funktionieren in den meisten Shops, Tankstellen und an Geldautomaten. Zur Sicherheit solltest du aber auch etwas Bargeld dabei haben.
Der Strom ist 230V, wie auch in Deutschland. Die Stecker sind englische Stecker, du solltest also einen Reiseadapter mitbringen.
Denke über eine Zusatz-Reiseversicherung nach, die auch Tauchen und Krankenrücktransport mit einschließt. Man weiß ja nie…
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Zum Schluss
Habe ich alles Wichtige erwähnt? Ich hoffe ich konnte dir ein paar Tipps für die Planung deiner Reise-Tauchausrüstung mitgeben.
Und damit wünsche ich dir eine schöne Planung und einen tollen Tauchurlaub in Irland!
Hilfreiche Links für die Reiseplanung
Wenn du deine Reise nach Irland buchen möchtest, dann habe ich hier noch ein paar hilfreiche Empfehlungs-Links für dich:
Übernachtungen und auch Flüge habe ich selbst meist über BOOKING.COM gebucht.
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Bildnachweis Titelbild: Foto von eileen byrne auf Unsplash