Die Mizen Head Signal Station – erster und letzter Kontakt mit Europa

Ganz im äußersten Südwesten Irlands ragt eine felsige Halbinsel in den Atlantik. Auf einem vorgelagerten Felsen klebt eine alte Funkstation wie ein Schwalbennest am Felsen – nächster Stopp Amerika…

Mizen Head Signal Station
Mizen Head Signal Station (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)

Intro

Mizen Head, so heißt die Halbinsel. Und wer die Mizen Head Signal Station besuchen will, hat zunächst die volle Länge der Halbinsel in all ihrer Schönheit vor sich. Von Ballydehob, über Schull, Toormore und Goleen bis nach Mizen Head.

Dir sagen all diese Orte nichts? Macht nichts, das geht wohl den meisten Menschen so. Ein felsiger Bergrücken bildet das Rückgrat der langgestreckten Halbinsel. In kleineren und größeren kehren kurve ich die schmal Straße entlang. Immer weiter nach Südwesten. Rechts von mir sehe ich die felsigen Kuppen, links von mir das blaue Meer und dazwischen immer wieder Weiden, Wiesen und einzelne Häuser.

Küste bei Mizen Head
Küste bei Mizen Head (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)



Die kleinen Orte auf dem Weg sind schnell durchfahren. Palmen, Hecken, wieder eine Weide, ein paar Kurven und wieder Felsen. Am Ende der Landzunge wird es flacher, aber der Meeresspiegel wird nur beim Barleycove Beach mal erreicht. ein schöner Badestrand, von grünen Hügeln umgeben.

Ansonsten fällt das Land an den Klippen schroff und steil in den blauen Atlantik hinab. So auch bei der Mizen Head Signal Station, deren eigentümliche Klippen mich faszinieren und begeistern!

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Ein Besuch bei der Mizen Head Signal Station

Ich parke an dem kleinen Besucherzentrum. Es gibt einen kleinen Shop und ein kleines Café und vor allem gibt es hier den Zugang zum Weg, der die Klippen entlang zur Signal Station führt.

Zwei Aussichtspunkte liegen auf dem Weg, einer unterhalb des Visitor Centre und einer hinter der Brücke. Und dann kann man noch den Hügel hinauflaufen und die Aussicht auf die Signal Station, die Klippen und das Meer von oben genießen.

Mizen Head Signal Station
Mizen Head Signal Station (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)



Eine lange Brücke führt auf die vorgelagerten felsige Insel zur Station. Diese duckt sich kauernd an den Fels, als wollte sie nicht vom Sturm verweht werden. Die Besichtigung ist nett, unterhaltsam und informativ.


Kurzer Hintergrund zur Mizen Head Signal Station

1907 wurde die erste Brücke hier gebaut und 1909 eine Nebel-Signalanlage errichtet. Diese warnte fortan die Schifffahrt vor den gefährlichen Klippen.

Mizen Head Signal Station
Mizen Head Signal Station (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)



1931 wurde ein Funksendemast errichtet, der etwa 60 Jahre später automatisiert wurde. Für lange Zeit war dieser Signalmast der letzte Funk-Kontakt, den Schiffe mit Europa hatten, bevor sie den Atlantik nach Amerika überquerten. Und umgekehrt war dies für viele Schiffe aus Amerika der erste Kontakt mit Europa, nach mehreren Wochen auf See.

Seit 2001 ist die Anlage für Besucher offen. Eine kleine Ausstellung zeigt dir das Leben auf dem Felsen und die Geschichte der Signalstation. Du kannst die kleine Wohnung des „Keeper“ besichtigen und die alten Funk-Gerätschaften bewundern.

Siehe dazu: https://mizenhead.ie/.

Brücke zur Mizen Head Signal Station
Brücke zur Mizen Head Signal Station (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)

Was du in der Umgebung noch sehen kannst

Nahe dem Mizen Head Visitor Centre liegt der Barleycove Beach. Das ist ein schöner, großer, Halbmond-förmiger Sandstrand.

Barley Cove Beach bei Mizen Head
Barley Cove Beach bei Mizen Head (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)




Ebenfalls ganz in der Nähe liegt die Ruine des Dunlough Castle. Ein Fußmarsch über einen Klippenpfad bringt dich dorthin. hier erwarten dich wunderschöne Aussichten!

Das Crookhaven Lighthouse gehört zu den schönen alten Leuchttürmen in Irland mit einer langen Tradition, es geht immerhin auf das Jahr 1843 zurück. Heute kannst du dort in einem modernen Anbau wunderbar übernachten. Siehe: https://crookhavenlighthouse.ie/.

Auf der R592 nahe Toormore findest du in einer Kurve einen Wild Atlantic Way Discovery Point, also einen schönen Aussichtspunkt. Direkt daneben findest du den Altar Wedge Tomb, eine tausende Jahre alte Kultstätte aus großen Felsbrocken, die wie ein Altar aussieht.

Südlich der Mizen Head Halbinsel liegt der schöne Ort Baltimore. Dort gibt es kleines Castle zu besichtigen und als landschaftlich schönen Ort den Baltimore Beacon zu bewundern, ein Seesignal an der Einfahrt zur Bucht. Siehe auch: https://www.baltimorecastle.ie/.

Klippen bei Mizen Head
Klippen bei Mizen Head (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)

Fazit

Die Fahrt über die Halbinsel ist sehr schön und du kannst auf verschiedenen Wegen zur Landspitze fahren und wieder zurück. Mizen Head ist zwar besucht, aber hier ist deutlich weniger Rummel, als zum Beispiel auf dem Ring of Kerry im Sommer.

Wer es etwas ruhiger mag (wie ich), der ist auf Mizen Head gut aufgehoben. Die Klippen an der Signal Station sind wirklich super beeindruckend und die kleine Station lohnt den Besuch auf jeden Fall.

Ich komme sicher mal wieder. Und dir wünsche ich viel Spaß auf Mizen Head!

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Bildnachweis Titelbild: Mizen Head Signal Station, Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg (www.easycruiser.tourswww.irland-insider.dewww.ireland-insider.com)

Uli Verfasst von:

Hallo und schön, dass du hier bist! Irland ist interessant, vielseitig und landschaftlich traumhaft! Woher ich das weiß? Ich lebe und arbeite in Irland (Zweitwohnsitz) und habe die Insel intensiv und viele Male bereist. Vielleicht kann ich dich auch neugierig machen, auf die grüne Insel im Atlantik? Viel Spaß beim Lesen! Dein Ulrich Knüppel-Gertberg