Irlands Wild Atlantic Way – Teil 2 – Malin Head und Fanad Head

Last updated on 10. Oktober 2024

In diesem zweiten Teil unserer Serie zum Wild Atlantic Way fahren wir (virtuell) in den äußersten Norden Irlands, zum Malin Head auf der Inishowen Peninsula und anschließend geht es weiter zum windgepeitschten Fanad Head Lighthouse.

Motorrad an der Nordküste von Donegal
Motorrad an der Nordküste von Donegal

Intro

Die Inishowen Peninsula ist eine der größten Halbinseln Irlands und liegt im äußersten Norden Irlands. Sie gehört zu Donegal und befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur nordirischen Stadt Londonderry.

Malin Head ist der nördlichste Ort der Halbinsel und zugleich der nördlichste Punkt des irischen Festlands. Dort beginnt der Wild Atlantic Way. Dieser erstreckt sich über 2500 Kilometer Länge entlang der irischen Westküste bis nach Kinsale in Südirland.

Der Inishowen Drive oder Inishowen 100

Diese Rundfahrt um die Inishowen Peninsula ist etwa 100 Meilen lang, was ca. 160 Kilometern entspricht. Die ausgeschilderte Strecke führt einmal um die Halbinsel und beinhaltet auch kleine Nebenstrecken und schmale Straßen. 

Die ebenfalls ausgeschilderte Wild Atlantic Way Route folgt einem Teil des Inishowen 100. Ausgangspunkt und Ziel ist der kleine Ort Bridgend, nordwestlich von Londonderry.

Diese Strecke lässt sich daher ganz wunderbar mit einer Doppelübernachtung in Londonderry kombinieren. Dann kannst Du die Inishowen 100 Tour als Tagestour machen und Dein Gepäck so lange im Hotel lassen.

Wenn Du die Strecke ganz genau studieren möchtest, kannst Du sie Dir auf der Tourismusseite von Donegal näher ansehen. Die Seite findest Du unter:
https://www.govisitdonegal.com/things-to-do/itineraries/scenic-routes/scenic-route-6.

Nachfolgend zeige ich Dir ein paar besondere Highlights des Inishowen Drive:

Fort Dunree

Diese militärische Anlage stammt aus der aus der Zeit der napoleonischen Kriege (frühes 19. Jahrhundert) und wachte über den Lough Swilly.
Der Lough Swilly ist ein Fjord, oder eine langgezogene Seebucht, die durch Gletscherschmelze entstanden ist. 

Auf der anderen Uferseite liegt die Fanad Peninsula, wo als Gegenstück das Knockalla Fort zu finden ist. Der langgezogene Fjord führt bis nach Letterkenny und war von strategischer Bedeutung.

Im ersten Weltkrieg wurde die Militäranlage noch einmal modernisiert und wiederbelebt.
Das Fort ist herrlich gelegen auf einer felsigen Landzunge und bietet wunderschöne Ausblicke auf den Fjord. Das Fort kann besichtigt werden und beinhaltet heute ein Militärmuseum.

Fort Dunree auf der Malin Head Peninsula
Fort Dunree auf der Malin Head Peninsula (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)


Five Finger Strand

Dieser mehrere hundert Meter lange Sandstrand ist eingebettet in eine Dünenlandschaft. Die Sand-Dünen gehören mit bis zu 30 Metern Höhe zu den höchsten in Europa und bestehen schon seit etwa 5000 Jahren. Die hügelige Umgebung ist atemberaubend schön und auf dem Weg zum Strand kommt man an einer landschaftlich herrlich gelegenen Kirche vorbei.

Mamore Gap

Das Gap of Mamore liegt in den Urris Hills an der Westküste von Inishowen. Eine kleine Straße führt steil den Berg hinauf. Oben auf der Passhöhe gibt es einen Marien-Schrein zu bewundern. 

Aber das aller größte Highlight ist der umwerfende Ausblick auf die Küste. Daher ist es empfehlenswert, den Gap von Süden nach Norden zu fahren, dann hat man die Küste vor sich.

Mamore Gap Well and Grotto
Mamore Gap Well and Grotto (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)


Malin Head

Malin Head ist vor allem der nördlichste Punkt der Insel. Dort stehen noch ein Wachturm aus dem ersten Weltkrieg und eine Funkstation und das war es dann auch schon beinahe. Das macht aber nichts, denn die Fahrt dorthin und vor dort weiter um die Inishowen Halbinsel ist einfach nur schön!

Die Fanad Peninsula

Die Fanad-Halbinsel ist quasi der Nachbar zu Insihowen. Etwas weniger beachtet vielleicht, weil es ja nicht der nördlichste Punkt ist, aber vielleicht sogar noch schöner als dieser!

Die Küstenstraße

Die Küstenstraße über Rathmullan und Portsalon nach Fanad Head gehört sicher zu den schönsten Küstenstraßen, die der Motorradfahrer in Irland finden kann. Die Straße führt wirklich über viele Kilometer direkt am Wasser entlang und macht einfach nur Freude!

Kurz vor Portsalon kommst Du zum Ballimastocker Beach und anschließend zum Portsalon Beach – beide hängen zusammen und bilden einen ganz langen wunderschönen Sandstrand.

Fanad Head Lighthouse
Fanad Head Lighthouse (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)


Das Fanad Head Lighthouse

Der Leuchtturm von Fanad Head ist wahrscheinlich eines der am meisten fotografierten Motive in Irland. Er ist auch einer der schönsten und wichtigsten Leuchttürme der Insel. Das Fanad Lighthouse nahm 1817 seinen Betrieb auf und steht seit 2016 als Sehenswürdigkeit der Öffentlichkeit zur Verfügung. 

Es gibt eine Ausstellung und geführte Touren und man kann sogar in einer der drei ehemaligen Leuchtturmwärterwohnungen übernachten. Es Besuch lohnt auf jeden Fall, die Anlage ist wirklich sehenswert und die Klippen davor sind wunderschön zu erlaufen.

Five Finger Strand
Five Finger Strand (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)


Die Nordküste Donegals

Auch abseits der ganz bekannten Sehenswürdigkeiten besticht die Region Donegal durch viele schöne Eindrücke:

Das romatische Doe Castle

Fast ganz am Ende der Sheephaven Bay liegt das kleine hübsche Doe Castle direkt am Wasser. Es ist an drei Seiten von Wasser umgeben.
1420 gebaut, war es über 200 Jahre der Stammsitz des McSweeney Clans. 

Der Clan kam ursprünglich aus Schottland und so erinnert das Castle auch stark an schottische Towerhouses: Ein heller viereckiger Turm ragt mittig hoch empor, umgeben von einer trutzigen Mauer.

Doe Castle im Norden von Donegal
Doe Castle im Norden von Donegal (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)

Die weißen Sandstrände an der Nordküste Donegals:

Wenn Du der Küste weiter nach Westen folgst, komst Du an mehreren wunderschönen Sandstränden vorbei.
Am nordwestlichen Ufer der Sheephaven Bay liegt Killahoey Beach, nahe dem Ort Dunfanaghy.

Einige Kilometer weiter, nahe Castlebane ist der malerische Tramore Beach. Noch ein Stück weiter kommt dann noch der sehr lange Magheroarty Beach, gut erreichbar über den Parkplatz an der Tory Ferry.
Wer mal eine Pause einlegen möchte, kann an diesen Stränden wunderschön verweilen.

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Fazit

Der äußerste Norden Irlands kann wild und stürmisch sein, aber auch wildromantisch. Schroffe Klippen wechseln sich ab mit weißen Stränden.

Bei Sonnenschein leuchtet das Wasser des Atlantiks in grünblauen Tönen und wenn man an einem warmen Sommertag hier verweilt, wähnt man sich eher an einem Südseestrand als im hohen Norden der irischen Insel.

Zugegeben, man muss ein Stück Weg auf sich nehmen, um ins entlegene Donegal zu finden, aber es lohnt sich!

In der nächsten Folge dieser Serie, erfahren wir den Südwesten Donegals, nahe des Hauptorts – Donegal.

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Bildnachweis Titelbild: Fanad Head Lighthouse, Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg (www.irland-insider.dewww.ireland-insider.com)

Bildnachweis Karte: www.govisitdonegal.com

Uli Verfasst von:

Hallo und schön, dass du hier bist! Irland ist interessant, vielseitig und landschaftlich traumhaft! Woher ich das weiß? Wir leben und arbeite in Irland (Zweitwohnsitz) und haben die Insel intensiv und viele Male bereist - und auch die benachbarten britischen Inseln. Vielleicht kann ich dich auch neugierig machen, auf die grüne(n) Insel(n) im Atlantik? Viel Spaß beim Lesen! Dein Ulrich Knüppel-Gertberg