Last updated on 31. Oktober 2024
Einsame, wilde Bergwelten und raue Küsten mit windzerzausten Schafen ansprechen – So stellst du dir vielleicht den Norden von Irland vor?
Damit liegst zu schon ganz richtig!
Inhalt (Zeile anklicken um zum jeweiligen Abschnitt zu springen)
Einführung
Die meisten Touristen zieht es an die Westküste, und dort insbesondere an den südwestlichen Teil des Wild Atlantic Ways. Völlig verständlich, denn der Südwesten ist wunderschön – dazu habe ich auch einen Artikel geschrieben. Aber der Süden ist schon auch ein bisschen touristisch.
Im Norden findest du weniger Touristen und wenn, dann sind es meist irische Familien. Sie wissen wo es schön ist auf ihrer Insel!
Ich weiß es auch, denn ich war schon viel im Norden Irlands unterwegs. Meist mit dem Motorrad, aber auch mit dem Auto – und Wanderschuhen im Kofferraum.
Wir haben unseren Zweitwohnsitz seit Jahren im Südosten von Irland und haben die Insel rauf und runter bereist. Aber zurück zum Thema…
Empfehlungs-Link, siehe: Transparenz
Der Norden bietet vielerorts ein sehr ursprüngliches Irland. Wunderschöne Landschaften und natürlich raue Küsten. Manchmal auch raueres Wetter als im Süden, aber das soll dich nicht abschrecken – bring Regenkleidung mit und genieße das ursprüngliche Irland!
Ich habe zur Anregung und zum nach-fahren mal eine virtuelle Rundreise mit Vorschlägen für Tageswanderungen für dich zusammengestellt.
Also, fahren wir mal los:
Anreise: Von Dublin nach Galway
Von Dublin aus fährst du erstmal nach Galway. Bis du in Dublin ankommst, deinen Mietwagen bekommen hast und die Stadt verlässt ist es vermutlich schon Mittag oder Nachmittag. Bis du in Galway ankommst, wird es dann Nachmittag oder Abend sein.
Wenn du dort noch ein bisschen spazieren gehen möchtest, kann ich die die Salthill Promenade anbieten, das ist eine sehr lange und schöne Strandpromenade.
Morgen, nach einem kräftigen Irish Breakfast kann es dann so richtig losgehen.
Empfehlungs-Link, siehe: Transparenz
Tag 1: Von Galway nach Delphi
Viele Rundreisende und Tagesausflügler zieht es von Galway aus zunächst nach Clifden und dann zur Kylemore Abbey. Kannst du machen, musst du aber nicht machen.
Du kannst dir auch das weniger besuchte Aughnanure Castle vor Oughterard anschauen. Die kleine Burgruine liegt malerisch im Wald versteckt. Die kurze Besichtigung im Hauptteil der Burg ist nett und das Ganze ist nicht überlaufen.
An den Seen entlang fährst du weiter in Richtung Leenaun.
Zum Wandern empfehle ich dir einen beliebigen Abschnitt des Western Way Galway. Das ist einer von über 40 Fernwanderwegen in Irland, der dich durch das Bergland von Connemara führt. Ein Vorteil: Die Strecken der Fernwanderwege sind markiert bzw. ausgeschildert udn damit leicht zu finden.
Besonders schön sind die Abschnitte zwischen Maum und Leenaun, wo du abseits der Straßen am Berg laufen kannst.
Empfehlungs-Link, siehe: Transparenz
Auf dem sehr lesenswerten irische Blog www.toughsoles.ie findest du tole Wanderkarten zum download und ausdrucken. Carl und Ellie sind tatsächlich alle Fernwanderwege gewandert und haben selbst tolle Karten dazu angefertigt. Hier geht es zu den Karten vom Western Way Galway.
Bei Leenaun erreichst du den Killary Fjord oder Killary Harbour. Dies ist der einzige Fjord Irlands und landschaftlich ein Highlight. Die Countygrenze verläuft mitten durch den Fjord. Am südlichen Ufer bist du in Connemara, bzw. Im County Galway, am nördlichen Ufer im County Mayo.
Kurz hinter Clog kannst du die noch die Aasleagh Falls anschauen, mehrere flache Wasserfälle in sehr schöner Landschaft.
Übernachtung: In Delphi, Leenaun oder Umgebung.
Tag 2: Von Delphi nach Westport
Mayo ist weniger bekannt als Connemara, aber ganz sicher genauso schön! Wenn du nördlich des Killary Fjords unterwegs bist, findest du mehrere Wandermöglichkeiten. Du kannst auch wieder einem Fernwanderweg folgen:
Der Western Way Galway findet seine Verlängerung nach Norden im Western Way Mayo. Auch hierzu gibt es passende Karten von Tough Soles. Ich würde die südlichen Abschnitte des Western Way Mayo wählen, siehe Kartenblätter 18 und 19.
Empfehlungs-Link, siehe: Transparenz
Alternativ kannst du auch den Croagh Patrick besteigen. Der heilige Berg der Iren liegt westlich von Westport. Der Einstieg ist beim Dorf Murrisk an der Küstenstraße R335.
Der Zuckerhut-förmige Berg ist 764 Meter hoch und hat markierte Wanderwege. Teilweise kann es steil und gerollt werden, bringe also fest Schuhe mit. Am Gipfel angekommen, wirst du durch spektakuläre Aussichten auch die Bucht mit ihren vielen Inseln und Inselchen belohnt.
Ein zweiter Einstieg findet sich übrigens auf der Rückseite des Berges. Wenn dir das alles zu steil ist, gibt es auch einen Wanderweg am Fuße des Berges, der ebenfalls landschaftlich sehr schön ist.
Übernachtung: In Westport.
Tag 3: Von Westport nach Sligo
Zwischen Westport und Sligo habe ich zwei Empfehlungen zum Wandern für dich:
Zum einen kannst du nach Achill Island fahren. Die Insel ist leicht über eine Brücke zu erreichen. Das südliche Ufer ist besonders schön zu fahren, denn dort hast meist freie Sicht auf die tollen Klippen!
Fahre unbedingt ganz bis ans Ende nach Keem Bay, die kleine von Steilwänden eingerahmte Bucht ist ein Traum. Erkunde die Insel und du findest mehrere schöne Möglichkeiten für eine kurze oder mehrstündige Wanderung. Einige Loop-Walks, also Rundwege findest du hier. Das Titelbild zu diesem Artikel habe ich übrigens auf Achill Island fotografiert.
Empfehlungs-Link, siehe: Transparenz
Zwischen Newport und Bangor liegt ein Naturschutzgebiet, der Wild Nephin National Park. An der N59 findest du das Ballycroy Visitor Centre. Dort findest du Informationen über Wandermöglkichkeiten im Nationalpark.
Der Western Way Mayo läuft ebenfalls durch diese Region hindurch. Hier findest du nochmal die Karten von Tough Soles dazu.
Übernachtung: In oder nahe Sligo.
Tag 4: Von Sligo nach Donegal
Nördlich von Sligo beginnt das Tafelberg-Massiv des Ben Bulben oder Benbulbin. An seinem Fuß findest du den See Glencar Lough und dort ist auch der kleine aber hübsche Glencar Waterfall zu finden. Das Tal ist hübsch, vielleicht möchtest du hier schon ein bisschen laufen?
Du kannst auch das Bergmassiv des Ben Bulbenbesteigen. Einstiege findest du weiter hinten im Tal oder auf der Rückseite des Bergmassivs, zum Beispiel bei Luke`s Bridge.
Empfehlungs-Link, siehe: Transparenz
Alternativ kannst du auf dem Miner`s Way und Historical Way in mehreren Schleifen rund um die Seen Lough Key, Lough Arrow und Lough Allen wandern. Diese befinden sich nur ein kurzes Stück südlich von Sligo. Der Miner`s Way gehört nicht unbedingt zu den bekanntesten, sicher aber zu den schönsten Fernwanderwegen in Irland. Du kannst dir ein Teuilstück davon aussuchen und eine Tageswanderung an den herrlichen Seen machen. Gute Karten zum Miner`s Way findest du hier.
Übernachtung: In Donegal oder nahebei, zum Beispiel in einem der schönen B&Bs am Lough Eske.
Tag 5: Von Donegal nach Glencolumbcille
Von Donegal aus ist es nur eine kurze Autofahrt bis Teelin. Dort findest du schon Hinweisschilder zu den Klippen von Slieve League und zum Bunglasspoint, also dem Aussichtspunkt dort.
Die Klippen von Slieve League sind viel weniger bekannt, als die Cliffs of Moher, obwohl sie mit bis zu 601 Metern Höhe fast dreimal so hoch sind! Tatsächlich gehören sie zu den höchsten Klippen Europas.
Empfehlungs-Link, siehe: Transparenz
Und hier, direkt über dem schäumenden Meer, kannst du mehrere wunderschöne Tageswanderungen unternehmen, wie zum Besipiel den Pilgrims Path oder den One Man`s Path. Informationen findest du im Slieve League Cliff Centre in Teelin. Karten zu den Slieve League Walks findest du bei Alltrails – hier klicken.
Fahre weiter bis Glencolumbcille und besichtige unbedingt das kleine nette Folk Village! Es besteht aus ein paar niedlichen Cottages, die das Leben der einfachen Menschen auf dem Land über die Jahrhunderte aufzeigen. Ein kleines Café ist auch dabei und das Dorf ist in eine umwerfende Natur eingebettet!
Übernachtung: In Glencolumbcille oder nahebei.
Tag 6: Von Glencolumbcille nach Letterkenny
Heute geht er’s in die Berge des Glenveagh National Parks. Wenn du von Gweedore aus der R251 folgst, kommst du an einem auffälligen Berg vorbei:
Geformt wie ein Zuckerhut, sticht der felsige spitze Berg unter den sonst eher grünen flachen Bergkuppen hervor. Das ist der Mount Errigal. Er ist 751 Meter hoch und du kannst ihn in etwa 3-4 Stunden besteigen (hin- und rück).
Empfehlungs-Link, siehe: Transparenz
Danach kannst du der Straße weiter folgen, bis du nach Glenveagh zum National Park Centre kommst. Auch dort gibt es Wandermöglichkeiten.
Ein Stück weiter kommt der See Lough Beagh. An seinem Ufer findest du das hübsche Schlösschen Glenveagh Castle. Vom Parkplatz aus läufst du etwa 30 min zum Castle und kannst die schönen Gärten und die herrliche Lage am See bewundern.
Übernachtung: Zum Beispiel in oder nahe Letterkenny.
Tag 7: Von Letterkenny nach Letterkenny (Tagesausflug)
Du musst einfach die Fanad Peninsula gesehen haben! Viele Touristen wollen unbedingt nach Malin Head, weil es der nördlichste Punkt der Insel ist, aber ich würde Fanad Head vorziehen. Schon die Fahrt ist herrlich und der Leuchtturm wirklich sehenswert!
Fahre über Rathmullan und folge der Küstenstraße R268 über Portsalon bis zum Fanad Head.
Schon am Ballymastoker Beach kannst du einen sehr ausgedehnten Strandspaziergang machen!
Auf der anderen Seite der Landzunge findest du den White Shore Beach und noch mehrere weitere schöne Sandstrände. Genieße die traumhaften Küsten und nutze jeden Strand zum Laufen.
Nicht weit von Carrickart zum Beispiel, kommt noch mal ein sehr langer Strand, der Tramore Beach.
Ein Stück weiter liegt das kleine verträumte Doe Castle in der Bucht. Lasse dich die Küste entlang treiben und wenn du genug hast, kannst du einen gemütlichen Abend in Letterkenny verbringen.
Übernachtung: Wieder in oder bei Letterkenny.
Tag 8: Von Letterkenny nach Dublin
Ich fürchte, heute geht es wieder zurück in Richtung Dublin. Aber eigentlich gar nicht schlimm, denn auch der heutige Tag hat seine Highlights:
Wandern kannst du unterwegs zum Beispiel am Lough Erne. Der liegt zwar in Nordirland, aber die Grenze ist völlig offen, also kein Problem.
Carrick on Shannon ist eine nette, trubelige, Kleinstadt direkt am Shannon mit vielen Hausbooten.
Auch Mullingar ist ein nettes Städtchen, welches für eine Mittags- oder Kaffeepause einlädt.
Laufen kannst du och einmal ein Stück im weitläufigen Park des Belvedere House Gardens and Park am Lough Ennell.
Und dann bist du wieder in der irischen Hauptstadt, wo du zur Belohnung noch einmal gute Essen und Life Musik im Pub genießen kannst!
Übernachtung: In Dublin.
Hilfreiche Links zur Reisebuchung
Wenn du deine Reise nach Irland buchen möchtest, dann habe ich hier noch ein paar hilfreiche Empfehlungs-Links für dich:
Übernachtungen und auch Flüge habe ich selbst meist über BOOKING.COM gebucht.
Wenn es um Eintritte, Führungen, Tours und Unternehmungen geht, findest du eine tolle Auswahl auf GETYOURGUIDE.
Meine Reise-Literatur, Karten und Musik kaufe ich super gerne bei THALIA.
Für die Buchung eines Mietwagen empfehle ich auch TUI CARS.
Ein Wohnmobil mieten kannst du gut über TUI CAMPER.
Und alle Fährverbindungen findest du auf DIRECTFERRIES.
Wenn du über einen dieser Links eine Leistung buchst oder kaufst, (zum Beispiel eine Übernachtung,) dann bekommt dieser Blog eine kleine Provision für deine Vermittlung. Deine Preise sind immer genauso, wie du sie auch direkt auf der Plattform des Anbieters finden würdest. So kannst du meinen kleinen Reiseblog auch finanziell unterstützen – ganz herzlichen Dank – und gute Reise!
Empfehlungs-Link, siehe: Transparenz
Fazit
Der Norden Irlands hat seinen eigenen Reize. Ist er anders als der Süden? Ja.
Solltest du ihn gesehen haben? Auf jeden Fall!
Solltest du deine Wanderschuhe einpacken? Aber unbedingt!!! (Und Regenkleidung nicht vergessen).
Ich hoffe, ich konnte dich ein wenig inspirieren den Norden Irlands auf deine Wander-Wunschliste mit aufzunehmen.
Und ich wünsche dir eine ganz wunderbare Reise!
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Bildnachweis Titelbild: Küstenlandschaft auf Achill Island, Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg (www.irland-insider.de, www.ireland-insider.com)