Last updated on 31. Oktober 2024
Nein, der Titel ist keine Übertreibung: Hier, an der Südostküste Irlands trotzt ein massiver Leuchtturm der stürmischen irischen See – seit mehr als 800 Jahren!
Geschichte des Hook Lighthouses
Der heilige Dubhán und sein Beacon
Wir befinden uns im 5. Jahrhundert. Wann genau, das wissen wir nicht. Aber wo wir sind, das wissen wir: Die schmale Landzunge wird Rinn Dubháin genannt, das bedeutet das Land von Dubhán.
Dubhán ist ein Mönch. Eigentlich kommt er aus Wales, lebt aber jetzt hier auf dieser flachen, felsigen Landzunge an der Mündung der Drei Schwestern. Hier hat er eine kleine Kirche aus Holz erbaut.
Die Drei Schwestern, das sind die Flüsse Nore, Barrow und Suir, die sich vor Waterford schon vereinen und hier mit geballter Kraft ins Meer fließen.
Waterford ist noch eine kleine Siedlung. Erst in 400 Jahren werden die Wikinger hier die erste Stadt Irlands gründen.
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Aber es gibt schon Schiffsverkehr. Fischer erarbeiten sich ihr mühsames einkommen vor den stürmischen Wassern und gelegentlich fahren Handels-Schiffe die Küste entlang oder in die Mündung hinein.
Zu viele Schiffe liegen schon auf dem Grund des Meeres. Im Sturm laufen sie auf die Klippen auf.
Heute ist wieder eine stürmische Nacht. Dubhán geht zur Landspitze und zündet das Feuer an. Einen Beacon hat er hier errichtet, einen hölzernen Turm, der die Seefahrer vor den Klippen warnen soll.
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In Nächten wie diesen wird er die ganze Nacht dort verbringen und sein Feuer am laufen halten, damit die Schiffe sehen, das hier Gefahr droht.
Er ahnt nicht, dass die Landzunge auch in Zukunft seinen Namen tragen wird: Dubhán bedeutet auf englisch in etwa Hook, also Haken oder Landzunge und Hook Peninsula ist somit in etwa die englische Version von Rinn Dubháin. Heute ist er St. Dubhán und aus der Holzkirche wurde später eine Steinkirche.
Der Ritter William Marshal und sein Leuchtturm
Spulen wir in der Zeit ein Stück vor, ins dreizehnte Jahrhundert. Die Anglo-Normannen regieren über weiter Teile Irlands. In Kilkenny regiert der normannische Ritter William Marshal, Earl of Pembroke. Er baute dort eine massive Burg, das heutige Kilkenny Castle und zu seiner Zeit bekommt Kilkenny das Stadtrecht. Seine Ländereien erstrecken sich weit über den Süden des heutigen County Wexfords.
Er bringt seine Baumeister an die Spitze der Hook Peninsula. Sie sollen den hölzernen Beacon durch einen massiven Leuchtturm ersetzen. Türme bauen können die Baumeister, denn die bauen sie für die Burgen des Landes ja sowieso.
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Aber dieser Turm ist anders, denn er wird von vornherein als Leuchtturm geplant. Der Bau beginnt etwa um das Jahr 1210. 20 Jahre später ist der Leuchtturm vollends fertig gestellt.
Die Mauern sind an ihrer Basis mehrere Meter dick und der Turm hat eine lange Wendeltreppe und drei Stockwerke im Inneren. Es gibt auch einen Raum für Kohle und Holz, das Brennmaterial mit dem der Leuchtturm betrieben wird.
Das heutige Hook Lighthouse
Viel später wurde auf den mittelalterlichen Steinturm ein Stahlturm mit einem automatisierten Leuchtfeuer aufgesetzt. Der Turm ist heute 35 Meter hoch und immer noch 12m breit im Durchmesser.
Hook Lighthouse gehört heute zu den ältesten Leuchttürmen der Welt und es ist tatsächlich der älteste – noch aktiv funktionierende – Leuchtturm der Welt!
Die Häuser der Leuchtturmwärter sind heute vor allem für Besucher geöffnet: Es gibt ein kleines Café, du kannst eine Führung mitmachen und es gibt eine kleine Ausstellung zum Meer und zum Leben am und im Meer.
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Der Zutritt auf das Gelände ist völlig frei und im Sommer sieht man viele Familien mit Kindern auf der großen Rasenfläche vor dem Leuchtturm spielen und Picknicken.
Auch wenn dich die Geschichte nicht so sehr interessiert, der Leuchtturm ist einfach nur schön und die Lage an den Klippen ist herrlich. Schon bei der Fahrt auf die Peninsula kommen Urlaubsgefühle auf. Du kannst rund um den Leuchtturm wunderbar spazieren gehen und siehst über die breite Bucht, bzw. Flussmündung hinüber bis auf die andere Seite ins County Waterford. Mehr Informationen zum Hook Lighthouse findest du hier: https://hookheritage.ie/.
Die Hook Peninsula
Die Hook Peninsula ist eine sehr ländliche Landzunge. Es gibt ein paar kleine Fischerhäfen und kleine Orte und einige Ferienhäuser. Aber im Allgemeinen ist der Tourismus hier sehr überschaubar und das Leben eher gemütlich. Einige weitere Sehenswürdigkeiten findest du noch in der Umgebung:
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Kennedy`s Homestead
Die Familie des amerikanischen Präsidenten J.F.Kennedy kommt ursprünglich aus dieser Region. Der Familiensitz ist heute ein kleines Museum, das du besichtigen kannst. Siehe: https://www.kennedyhomestead.ie/
Tintern Abbey
Die Tintern Abbey ist die gut erhaltene, Ruine einer großen Zisterzienser-Abtei aus dem 13. Jahrhundert, die ebenfalls vom Ritter William Marshal gegründet wurde. Siehe: https://heritageireland.ie/places-to-visit/tintern-abbey/.
Fethard
Fethard ist ein kleiner Ort mit Übernachtungsmöglichkeiten, Essen&Trinken, einer Burgruine (Fethard Castle) und einem kleinen Fischerhafen (Fethard-on-Sea Harbour).
Dollar Bay und Booley Beach
Diese zwei schönen Strände findest du an der Westküste der Peninsula, auf dem Weg nach Duncannon.
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Duncannon Fort
Diese Bastion ist etwa 450Jahre alt. Mit Kanonen bewachte sie die Einfahrt in die Flussmündung. Heute kannst du sie besichtigen, siehe: https://duncannonfort.ie/.
Falls du vorhast, nach Waterford weiter zu fahren, kann ich dir die kleine Fähre von Ballyhack nach Passage East sehr empfehlen. Die kurze Überfahrt ist wirklich nett.
Essen, Trinken und Übernachten auf der Hook Peninsula
Wie gesagt, es gibt ein bisschen Tourismus auf der Hook Peninsula – das Gute daran: Es gibt eine Infrastruktur zum Übernachten, Essen und Trinken. Informationen findest du hier: Siehe: https://hookpeninsula.com/where-to-stay/.
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Hilfreiche Links zur Reisebuchung
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Fazit
Das Hook Lighthouse gehört zu den bekannteren Sehenswürdigkeiten des County Wexford. Ich würde es trotzdem als „Hidden Gem“ bezeichnen, denn es kommen gar nicht so sehr viele Menschen hier her.
Ich kenne die Hook Peninsula selbst sehr gut, denn ich war schon mehrmals hier, meistens mit dem Motorrad, aber auch mit dem Auto.
Wir leben im Südosten Irlands (Zweitwohnsitz) und haben hier auch mehrere Jahre lang unsere Motorradvermietung und unsere Gästezimmer betrieben. Ursprünglich kommen wir aus Deutschland.
Vielen unserer Motorradgäste habe das Hook Lighthouse als Ausflugsziel empfohlen und bsiher hat es allen gut gefallen. Dir wird es ganz sicher auch gut gefallen!
Viel Spaß am Hook Lighthouse!
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Bildnachweis Titelbild: Hook Lighthouse und die Häuser der Leuchtturmwärter, Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg (www.irland-insider.de, www.ireland-insider.com)