Last updated on 3. März 2024
Wer an Abenteuerreisen denkt, denkt wahrscheinlich nicht zuerst an Irland – und vielleicht auch später nicht. Und ich gebe zu, dass der Begriff „Abenteuer“ reichlich überstrapaziert wird.
Inhalt (Zeile anklicken um zum jeweiligen Abschnitt zu springen)
Abenteuer in Irland?
Was ist denn nun ein Abenteuer?
Survival im Regenwald, ein Fernwander-Treck in Alaska, oder vielleicht eine planlose Wanderung in den Pyrenäen?
Ein Wochenendausflug mit dem Fahrrad und wild campen im Thüringer Wald – ist das ein weekend-adventure?
Die meisten von uns werden wohl nicht den Amazonas der Länge nach durchschwimmen. Und darum sind wir doch etwas milder und sagen, dass ein Abenteuer zumindest etwas ungewisses, ungeplantes und überraschendes beinhalten sollte.
Solche planlos-abenteuerlichen Trips kann man auch in Europa machen. Das muss auch gar nicht besonders lange dauern. Es gibt sogar einen Begriff dafür: „Mikro-Abenteuer“.
Micro Abenteuer kann man zu Fuß erleben, mit dem Fahrrad, zu Pferd, oder eben mit dem Boot.
Und dazu musst du nicht nach Südamerika oder Afrika fliegen, das kannst du auch in Irland machen!
Wir leben übrigens in Irland (Zweitwohnsitz) und betreiben hier in den Sommermonaten unsere Motorradvermietung (www.easycruiser.tours). Außerdem haben wir schöne Gästezimmer (www.the-view-accommodation.ie). Wir haben die Insel über viele Jahre immer wieder bereist und kennen sie daher sehr gut.
Warum ein Packraft?
Wer an sein Ziel fliegen und dort beweglich sein will, für den bietet sich ein Packraft an. Das sind aufblasbare Mini-Kajaks, die man problemlos im Rucksack tragen kann.
Das Paddel ist in mehreren Teilen steckbar und damit lässt sich ein Packraft problemlos im Flugzeug transportierten, in der Bahn, im Bus oder eben auch zu Fuß!
„Ein Bade-Schlauchboot – gab es früher schon“ – nicht ganz, denn ein gutes Packraft ist deutlich stabiler und steifer, lässt sich daher besser paddeln und verträgt auch leichtes Wildwasser.
Natürlich ist ein hochwertig verarbeitetes Packraft um einiges teurer als das Kinder-Planschboot – aber es kann ja auch viel mehr.
Du kannst ja mal auf die Seite von Decathlon (www.decathlon.de) gehen und dir das Itiwit Packraft 100 oder das Itiwit Packraft 500 anschauen, dann bekommst du schon eine gute Idee wovon wir hier reden.
Der River Barrow
Ein wunderbarer Fluss zum Paddeln mit teilweise leichtem Wildwasser und vielen Staustufen und Wehren ist der River Barrow in Irland. Er ist nach dem Shannon der zweitlängste Fluß Irlands.
Seine Quelle liegt in den Slieve Bloom Mountains und er mündet südlich von New Ross und östlich von Waterford ins Meer – nahe dem wunderschönen Hook Lighthouse. Von Athy aus ist der River Barrow über 65km Länge befahrbar – bis ins Meer!
Die zahlreichen Wehre können bei entsprechendem Wasserstand mit einem wendigen Kajak – oder Packraft befahren werden, man kann sie aber auch problemlos umtragen. Schön, dass das Packraft so leicht ist!
Der River Barrow war schon in der Vergangenheit ein wichtiger Handelsweg, der die Küste mit dem Inland verbunden hat. Auch heute noch wird der Fluß von schmalen Kähnen befahren, die als Wohnschiff ausgebaut sind.
Flussabwärts half die Strömung die Lastkähne zu bewegen, aber den Fluss hinauf? Pferde mussten die Schiffe ziehen. Das nannte sich Treideln. Sie gingen dabei auf Treidelpfaden direkt am Ufer.
Diese alten Treidelpfade entlang des Flussufers sind heute Wanderwege und so hast du von Robertstown bis St. Mullins die Wahl, ob du paddeln, oder auch mal ein Stück wandern möchtest – mit dem Packraft im Rucksack.
Beste Reisezeit
Die Wasserstände können je nach Jahreszeit stark schwanken. Im Winterhalbjahr regnet es in Irland sehr viel mehr als im Sommerhalbjahr. Dann kann der Fluß zu viel Strömung haben und nicht befahrbar sein.
Im Hochsommer kann es durch Trockenheit sehr niedrige Wasserstände haben. Ein bisschen Strömung ist ja gut um das Packraft gut vorwärts zu bringen.
Im späteren Frühjahr, sowie im Spätsommer und frühen Herbst sind die Aussichten auf eine gute aber nicht zu starke Strömung meist am besten.
Anreise, Übernachtung und Einkaufen
Irland hat eine Menge guter Fernbus-Verbindungen und praktisch jeder größere Ort, oder jede kleinere Stadt ist angebunden.
Vom Dublin Airport aus, kommst du problemlos mit dem Bus (Coach) über Newbridge nach Robertstown. Du kannst auch in Monasterevin, Athy oder Carlow starten. oder erst in Leighlinbridge.
Gibt es auch was zu essen? In Irland immer! Du kommst durch mehrere zum Teil sehr hübsche Ortschaften, wo du deine Vorräte auffüllen kannst.
Wild Campen ist in Irland allgemein nicht erlaubt, wird aber entlang typischer Fernwanderrouten oder Wasserwege im Allgmeinen geduldet. Solange du niemanden störst, und deinen Abfall mitnimmst, hast du kein Problem.
Entlang des River Barrow gibt es auch Campingplätze, B&Bs, Anlegestellen mit Sanitäranlagen und unterwegs findest du auch immer wieder ein Stück gemähter Wiese, wo du dein Zelt aufstellen kannst.
Auf geht`s!
Das ist schon zu viel Planung – wo bleibt denn da das Abenteuer?
Nun, du kannst ja einfach irgendwo starten, irgendwo übernachten, irgendwo Vorräte auffüllen und bist irgendwann da.
Wo? Ja genau, das wird auch eine Überraschung!
Also ist es doch ein bisschen abenteuerlich!
Wenn du dich vorab aber doch noch ein wenig informieren möchtest, schau doch mal auf dieser gut gemachten website vorbei: www.waterwaysireland.org.
Ein schönes Video zu einer River Barrow-Befahrung findest Du auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=aq_HTL2AvCE
Ich wünsche dir ganz viel Spaß bei deinem Irland-Abenteuer!
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Bildnachweis Titelbild: Ulrich Knüppel-Gertberg (www.easycruiser.tours, www.the-view-accommodation.ie, www.irland-insider.de, www.ireland-insider.com)
