Malin Head und die Inishowen Peninsula

Last updated on 14. Mai 2024

Malin Head ist der nördlichste Punkt der Irischen Insel und damit ein beliebtes Ausflugsziel für Reisende. Viel schöner ist allerdings die Fahrt dorthin, nämlich rund um die Inishowen Peninsula. Der Weg ist das Ziel!

Küste der Inishowen Peninsula
Küste der Inishowen Peninsula (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)


Intro

Die Inishowen Peninsula liegt ganz im Norden der Irischen Insel. Sie gehört noch zum County Donegal und damit zur Republik Irland. Sie liegt aber auch nahe an der Stadt Londonderry / Derry, die sich auf der nordirischen Seite der grünen Grenze befindet.

Die Halbinsel erstreckt sich etwa 40 Kilometer in Nord-Süd-Richtung und etwa 40 Kilometer in West-Ost-Richtung. Im Westen wird sie vom Lough Swilly begrenz, im Osten vom Lough Foyle. Das Irische Wort „Lough“ meint in diesem Zusammenhang keinen See, sondern eine Bucht. Im Norden tobt der wilde Atlantik. Hier werden im Winter oft die höchsten Windgeschwindigkeiten in Irland gemessen, bis hin zur Orkanstärke.

St. Mary`s Church nahe Five Finger Strand, Inishowen
St. Mary`s Church nahe Five Finger Strand, Inishowen (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)



Ich habe die Halbinsel auf einer meiner Motorradtouren erkundet, bei schönem Wetter mit viel Sonne und wenig Wind. Wir kommen aus Deutschland, leben aber seit einigen Jahren in Irland (Zweitwohnsitz). Im Sommer betreiben wir hier (südlich von Dublin) unsere Motorradvermietung (https://www.easycruiser.tours) und unsere Gästezimmer. Die Irische Insel haben wir mehrmals bereist und kennen sie daher recht gut.

Meine Rundfahrt um die Inishowen Halbinsel hat mir wirklich sehr gut gefallen und ich möchte sie bei Gelegenheit gerne mal wiederholen. Die Halbinsel ist im Inland hügelig, wobei der höchste Berg immerhin um die 600 Meter hoch ist.

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Die Westküste und die Ostküste bieten herrliche Blicke über die Küsten und die beiden Buchten und die Straßen führen oft direkt am Wasser entlang. Die Nordküste bietet schroffe Klippen und den offenen Ozean, mit ein paar vorgelagerten Felsen und Inselchen.


Malin Head

Malin Head ist der nördlichste Punkt der Inishowen Halbinsel und der nördlichste Punkt der Irischen Insel. Als ich mit meinem Motorrad dort ankomme, ist mein erster Eindruck etwas chaotisch. Die Straßen sind sehr schmal und wenig geeignet für Wohnmobile.

Umso schwerer tun sich einige der Touristen, die versuchen ihr viel zu großes Fahrzeug auf dem kleinen Parkplatz zu parken oder zu wenden. Als sie es endlich geschafft haben, schauen sie etwas ratlos in der Gegend herum, nur um sich wieder in ihr viel zu großes Wohnmobil zu setzen und die kleinen Straßen zurück zu fahren.

Der Signal Tower auf Malin Head (Inishowen Peninsula)
Der Signal Tower auf Malin Head (Inishowen Peninsula) (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)


Malin Head bietet auf den ersten Blick nur einen alten verfallen Turm auf einem Felsen. Das ist der Signal Tower, ein Aussichtspunkt der Briten und im zweiten Weitkrieg der Irischen Armee. Einmal umgeschaut, abgehakt, weiterfahren.

Allerdings kann man von hier aus auch schön um Malin Head wandern. Dabei sieht man eines der großen EIRE-Zeichen aus hellen Steinen auf dem Boden ausgelegt. Dies waren Navigationshilfen für alliierte Piloten im 2. Weltkrieg. Man findet sie an vielen Küsten der Insel.

Ein Stück nach Westen findet man noch die Stone Stacks und das Hell Hole. Die Küste ist felsig und zerklüftet und eine kleine Wanderung ist eine gute Idee.

Aussicht vom Malin Head Signal Tower auf die Küste von Inishowen
Aussicht vom Malin Head Signal Tower auf die Küste von Inishowen (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)


Der Inishowen 100 Drive

We allerdings nur Malin Head „abhakt“ und direkt zurückfährt, hat meiner Meinung nach das Schönste verpasst. Der Zauber der Halbinsel offenbart sich auf kleinen und kleinsten Straßen: Dem Insihowen 100 Drive.

100 meint 100 Meilen, also etwa 160Kilometer. So weit ist die Rundfahrt um die Halbinsel herum. Du kannst natürlich fahren wie du möchtest und wie es in deine Reiseplanung passt, aber diese Strecke kann ich sehr empfehlen. Sie ist nur bedingt ausgeschildert, aber hier findest du eine Karte dazu:

Karte des Inishowen Drive

Auf dem Weg gibt es einige schöne Aussichtspunkte und auch ein paar kleine Sehenswürdigkeiten, aber das eigentliche Highlight sind die herrlichen Küsten und auch die kleinen Straßen durch die schönen Hügel.

Im Hinterland der Inishowen Peninsula
Im Hinterland der Inishowen Peninsula (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)

Du wirst feststellen, dass hier wenig Verkehr herrscht, viel weniger, als zum Beispiel an der nordirischen Causeway Coast. Die kleinen Straßen sind an vielen Stellen einfach zu schmal für Reise- und Ausflugsbusse! Aber das stört dich auf dem Miet-Motorrad oder mit dem Mietwagen ja nicht weiter und so hast du die schöne Landschaft teilweise für dich alleine.

Mehr Informationen zum Inishowen 100 Drive findest du hier: https://www.govisitinishowen.com/itineraries/inishowen-100-drive/.


Fort Dunree

Fort Dunree liegt in wunderschöner Lage am Westufer der Inishowen Peninsula und wacht über den Lough Swilly. Auf der anderen Seite des Ufers gibt es eine vergleichbare Artillerie-Bastion. Ursprünglich während der Napoleonischen Kriege gebaut, wurde das Fort im Zweiten Weltkrieg umgerüstet und erneut in Dienst gestellt. Heute beherbergt es ein kleines Mititär-Museum. Siehe: https://www.fortdunree.com/

Fort Dunree an der Westküste der Inishowen Peninsula
Fort Dunree an der Westküste der Inishowen Peninsula

Der Five Finger Strand

Der Five Finger Strand gehört zu den bekanntesten Stränden auf der Insel. Es ist ein sehr großer Sandstrand mit bis zu 30 Meter hohen Sanddünen im Rücken. Aber auch die Klippen vor dem Strand mit den Bergen im Hintergrund sind wirklich sehenswert.

Klippen vor dem Five Finger Strand auf Inishowen
Klippen vor dem Five Finger Strand auf Inishowen (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)

Das Gap of Mamore

Im Nordwesten der Insel gibt es einen Höhenrücken, der parallel zur Insel verläuft. Eine kleine Passstraße, die Mamore Gap Road, überquert diesen Bergrücken und führt über den Mamore Gap nach Leenan. Diese Fahrt kann ich unbedingt empfehlen! Oben am Pass findest du eine kleine Quelle und eine Grotte, sowie eine Marienstatue. Dahinter siehst du die kurvige Straße durch die Hügel in Richtung Küste schlängeln – eine traumhafte Aussicht!

Am Gap of Mamore auf der Inishowen Peninsula
Am Gap of Mamore auf der Inishowen Peninsula (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)



Weitere Sehenswürdigkeiten auf Inishowen

Es gibt noch ein paar weitere kleine Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel den An Grianan of Aileach, ein gut erhaltenes Ringfort, siehe: https://www.govisitinishowen.com/directory/an-grianan-of-aileach/.

Dann gibt es noch mehrere Castle-Ruinen auf der Halbinsel, wie zum Beispiel das Carrickabraghy Castle nahe dem Five Finger Strand, siehe: https://www.govisitinishowen.com/directory/carrickabraghy-castle-2/.

Und für die Fans neolithischer Stätten gibt es den Temple of Deen im Inland, an der R238 gelegen. Der Bocan`s Stone Circle liegt an der gleichen Straße gegenüber. Siehe auch: https://www.govisitinishowen.com/directory/temple-of-deen/

Blick auf Greencastle an der Ostküste der Inishowen Peninsula
Blick auf Greencastle an der Ostküste der Inishowen Peninsula (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)


Fazit

Die Inishowen Peninsula ist eine Reise wert! Die Rundfahrt um die Halbinsel dauert einen Tag und kann sehr gut mit einer Doppelübernachtung in Londonderry / Derry kombiniert werden.

Von hier aus kannst du nach Osten weiterfahren und die Causeway Coast Nordirlands besuchen, oder du kannst nach Westen weiterfahren und die wunderschöne Fanad Halbinsel mit dem fotogenen Fanad Head Lighthouse ansehen. Dazu habe ich schon einen Artikel geschrieben, den ich für dich weiter unten verlinkt habe.

In jedem Fall wünsche ich dir einen schönen Ausflug zum Malin Head, dem nördlichsten Punkt der Insel!

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Bildnachweis Titelbild: Inishowen Peninsula, Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg (www.easycruiser.tourswww.irland-insider.dewww.ireland-insider.com)

Uli Verfasst von:

Hallo und schön, dass du hier bist! Irland ist interessant, vielseitig und landschaftlich traumhaft! Woher ich das weiß? Ich lebe und arbeite in Irland (Zweitwohnsitz) und habe die Insel intensiv und viele Male bereist. Vielleicht kann ich dich auch neugierig machen, auf die grüne Insel im Atlantik? Viel Spaß beim Lesen! Dein Ulrich Knüppel-Gertberg