Die Schönsten Wanderungen in Irlands Südwesten

Last updated on 10. Oktober 2024

Du willst nach Irland zum Wandern, aber du weißt noch nicht wohin? Der Südwesten ist eine immer eine gute Empfehlung – ich bisher noch keinen, dem es dort nicht extrem gut gefallen hätte!

Dzogchen Buddhist Centre auf Beara
Dzogchen Buddhist Centre auf Beara (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)


Intro

Wenn du einen Blick auf die Karte wirfst, wirst du im Südwesten der irischen Insel mehrere Peninsulas, also Halbinseln finden, die sich wie Finger einer Hand ins Meer erstrecken. Sie haben im Landesinneren meist einen mehr oder weniger hohen Bergrücken und werden flacher zur Küste hin.

Die Küsten sind sehr abwechslungsreich, steilste Klippen mit hoher Brandung und weißen Sandstränden mit kristallklarem Wasser wechseln sich hier ab.

Kein Wunder also, dass sich in dieser Landschaft Wanderer besonders wohlfühlen. Einige schöne Wanderwege stelle ich dir nachfolgend vor.

Wir leben übrigens seit Jahren in Irland (Zweitwohnsitz), haben die Insel viel bereist und wandern gerne.

Der Sheep`s Head Way

Die Sheep Head Peninsula ist deutlich kleiner und weniger bekannt als ihre größeren Schwestern Beara, Dingle oder Iveragh (Ring of Kerry). Umso weniger touristisch geht es hier zu. Auch ist der Bergrücken im Landesinneren weniger steil und weniger hoch als bei den anderen Pensinsulas.

Dadurch ist der Sheep`s Head Way ein bisschen einfacher zu laufen. Das heißt aber nicht, dass er langweilig wäre, ganz im Gegenteil. Der Rundwanderweg hat ca. 175km Länge und beginnt und endet in Bantry. Er verläuft in einer langen Schleife über die ganze Peninsula und du kannst natürlich auch ein beliebiges Teilstück als Tagestour gehen.

Die nördliche Route verläuft auf dem Höhenrücken und bietet ei gutem Wetter phantastische Fernsicht. Der südliche Teil der Route verläuft etwas tiefer und ist daher bei nicht so gutem Wetter zu empfehlen.

Auch dieser südliche Teil ist schön zu wandern, vor allem am Ende der Peninsula, wo du an niedrigen Klippen direkt am Wasser entlang läufst. Dort findet sich auch ein kleiner Leuchtturm etwas versteckt liegend. Sheep Head ist also ein verstecktes Juwel unter den Peninsulas des Südwestens.

Gute Karten findest du hier: http://maps.toughsoles.ie/dist-maps/latest/Sheep%27s%20Head%20Way.pdf.

Küste von Beara
Küste von Beara (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)


Der Beara Way

Schon etwas bekannter, aber im Vergleich zu Killarney oder Dingle immer noch wenig besucht, ist die Halbinsel Beara. Sie ist größer als Sheep`s Head und die Berge im Inneren der Halbinsel sind deutlich höher.

Der Beara Way gehört zu den bekannteren Fernwanderwegen in Irland und wird auch gerne als organisierte Tour angeboten. Er zieht sich in einer großen Schleife über 150-210km über die Halbinsel und beginnt und endet in Kenmare.

Der Trail zieht sich über lange Strecken die Berghänge entlang, mit einigen kleinen Straßenabschnitten und Waldwegen. Der Untergrund ist zumeist hart und felsig und festes Schuhwerk ist sehr zu empfehlen. Die gute Seite des felsigen Grundes ist, dass es bei nasserem Wetter nicht zu matschig wird.

Es sind auch einige Höhenmeter auf dem Beara Way zu überwinden und so ist er eher für erfahrenere Wanderer mit guter Kondition zu empfehlen. Wie immer, kannst du aber auch einzelne Abschnitte von mehreren Ortschaften der Halbinsel aus auch als Tagestour gehen oder eine mehrtägige aber kürzere Variante daraus machen.

Ein besonderes Schmankerl ist Dursey Island, eine kleine vorgelagerte Insel vor der Spitze von Beara. Dort findest du die Dursey Cable Car, die einzige Seilbahn in Irland, mit der du auf die Insel übersetzen und dort eine Tageswanderung machen kannst.

Siehe Karten: http://maps.toughsoles.ie/dist-maps/latest/Beara%20Way.pdf.


Der Dingle Way

Der Dingle Way gehört zu den bekanntesten Fernwanderrouten in Irland. Dingle ist eine wunderschöne Peninsula nördlich von Killarney. Sie ist allerdings im Sommer auch gut besucht. Übernachtungen solltest du also im Voraus buchen.

Der Dingle Way ist ein Rundweg. Start und Ende liegen in Tralee und die Gesamtstrecke beträgt etwa 180km. We es kürzer mag, kann auch erst auf der Peninsula in den Trail einsteigen und etwa die Hälfte davon laufen. Der Trail ist gut zu laufen, denn der führt meistens entlang der Küste und nur eine Tagesetappe führt etwas steiler in die Berge.

Siehe Karten: http://maps.toughsoles.ie/dist-maps/latest/Dingle%20Way%20-%20Sli%20Chorca%20Dhuibhne.pdf.

Am Slea Head Drive auf Dingle
Am Slea Head Drive auf Dingle (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)


Der Kerry Way

Wem der Dingle Way zu einfach ist, der kann sich auf dem Kerry Way „austoben“. Start- und Endpunkt liegen in Killarney, dazwischen sind über 200km Strecke zu bewältigen.

Es geht durch den wunderschönen Killarney National Park und entlang einiger der höchsten Berge Irlands.

Schafe auf dem Berg im Killarney National Park
Schafe auf dem Berg im Killarney National Park (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)


Die brauchst du zwar nicht zu besteigen, aber der Trail hat dennoch seine Höhenmeter und über weite Strecken eher schwierigere Untergründe wie Fels, Schotter und Geröll, oder „saftiger“ Bog, also nasses Hochmoor. Du kommst an der Spitze der Peninsula auch tiefer und an die Küste.

Wie immer, kannst du dir auch einen Teilabschnitt als Tagestour vornehmen – oder mehrere.

Siehe Karten: http://maps.toughsoles.ie/dist-maps/latest/Kerry%20Way.pdf.

Tageswanderungen im Killarney National Park

Der Killarney Nationalpark bietet ein traumhaftes Mittelgebirge mit vielen wunderschönen Wandermöglichkeiten.

Black Valley im Killarney National Park
Black Valley im Killarney National Park (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)



Du kannst zum Beispiel zum Torc Waterfall wandern, oder das schöne Valley of Dunloe hinaufsteigen und auf der anderen Seite in das auch sehr schöne Black Valley übergehen. Wenn du dich in Killarney einmietest und bei der Tourist Information nachfragst, wirst du vor Ort viele Vorschläge für schöne Tagestouren bekommen.

Siehe auch: https://www.nationalparks.ie/killarney/.

Auf dem Burren

Der Burren ist eine einzigartige Karstlandschaft an der Küste südlich von Galway. Die hügeligen Felsen stehen unter Naturschutz und beherbergen eine einmalige Flora und Fauna, die sich an die kargen Bedingungen hier gut angepasst hat.

Unter dem Fels finden sich einige weitverzweigte Tropfsteinhöhlen die du besichtigen kannst, wie z.B. die Ailwee Cave. Und oben auf den Hügeln finden sich über 5000 Jahre alte prähistorische Stätten, wie der Poulnabrone Dolmen, der einer der wohl best erhaltenen Dolmen in Irland ist.

Es gibt einen Fernwanderweg über mehr as 100km über den Burren. Die schönsten Stellen sind sicherlich an der Küste bei Fanore zu finden und in den karstn Bergen zwischen Fanore und Ballyvaughan.

Siehe auch: https://www.nationalparks.ie/burren/.

Berge des Burren
Berge des Burren (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)


An den Cliffs of Moher

Die Cliffs of Moher gehören zu Irlands wichtigsten und meistbesuchten Attraktionen – völlig zu Recht, denn sie sind wirklich unglaublich. Nahezu senkrecht erheben sich die gewaltigen Klippen senkrecht aus dem Meer. In den felsigen Vorsprüngen brüten tausende von Seevögeln und du wirst viele davon sehen können.

Das Cliffs of Moher Visitor Centre ist im Sommer dann auch ein sehr touristischer Ort. Busladungen von Touristen kommen hier täglich an um die spektakulären Klippen zu bewundern.

Wenn du diese schöne Landschaft etwas intimer genießen möchtest, dann wandere doch von Liscannor zum Moher Tower an Hag`s Head und folge dem schmalen Klippenpfad nach Norden, am Visitor Centre vorbei und bis nach Doolin. Die Strecke hat etwa 20km Länge und führt über viele Kilometer direkt am Klippenrand entlang. Nördlich und südlich des Visitor Centres wirst du die schönen Klippen über etliche Kilometer praktisch für dich alleine haben!

Siehe auch: https://www.cliffsofmoher.ie/your-visit/beyond-the-cliffs-places-to-see/cliffs-of-moher-coastal-walk/?lang=de.

Cliffs of Moher im Morgendunst
Cliffs of Moher im Morgendunst (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)

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Fazit

Der Südwesten Irlands bietet dem Wanderer enorm viel Auswahl für herrliche Touren. Die Halbinseln von Sheep`s Head, Beara oder Dingle sind einfach nur traumhaft schön, wie auch die anderen Halbinseln in der Region!

Auch der Killarney National Park bietet schönste Berge und schönste, wenn auch anstrengendere Treks und Trails. Dazu kommt, dass das Wetter im Süden meist ein bisschen wärmer als im Norden ist.

Allerdings wissen das auch andere Touristen und so kann es Killarney oder an den Cliffs of Moher im Sommer schon recht „busy“ zugehen. Aber lass dich davon nicht abschrecken, wenn du ein Stück läufst, hast du die schöne Landschaft fast für dich alleine!

Ich wünsche dir wunderschöne Wanderungen im Südwesten von Irland!

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Bildnachweis Titelbild: Küste von Beara, Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg ( www.irland-insider.de, www.ireland-insider.com)

Uli Verfasst von:

Hallo und schön, dass du hier bist! Irland ist interessant, vielseitig und landschaftlich traumhaft! Woher ich das weiß? Wir leben und arbeite in Irland (Zweitwohnsitz) und haben die Insel intensiv und viele Male bereist - und auch die benachbarten britischen Inseln. Vielleicht kann ich dich auch neugierig machen, auf die grüne(n) Insel(n) im Atlantik? Viel Spaß beim Lesen! Dein Ulrich Knüppel-Gertberg