Last updated on 31. Oktober 2024
Wer Irland nicht kennt, ahnt meist nicht, welchen großen Einfluss die Wikinger auf die Entwicklung der Insel hatten. Wer nach Waterford kommt, bekommt aber eine gute Idee darüber….
Die Wikinger-Städte in Irland
Die Stadt Waterford wurde im Jahr 914 gegründet und sie ist damit die älteste Stadt Irlands – auch älter als Dublin!
Und es waren weder Iren, noch Briten, die Waterford gegründet haben, sondern norwegische Wikinger.
Damit ist Waterford aber keineswegs ein Einzelfall, denn auch andere irische Städte wurden von Wikingern gegründet, wie Wexford, Limerick oder auch Cork und Dublin!
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Die Städte entstanden immer an Häfen, die vorher schon als Handels-Stützpunkte genutzt wurden. Auch der Hafen von Wicklow war ein Wikinger-Hafen und auch bei Arklow könnte es Wikinger-Stützpunkte gegeben haben.
Wir können vermutlich auch davon ausgehen, dass es weitere Wikingerhäfen im Südwesten Irlands gab und rund um Limerick und die Shannon-Mündung, aber davon wissen wir heute zu wenig.
Ja haben denn die Wikinger Irland nicht nur geplündert?
Zunächst schon, aber später lernten sie das milde Klima und die Schnee-freien Winter auf der Insel zu schätzen und errichteten erste Siedlungen.
Später stellten sie fest, dass der Handel eine weitaus einträglichere Einnahmequelle bot als die Überfälle sie verbanden Irland mit einem Netzwerk an Handelsstützpunkten, dass sich von Skandinavien bis ins Mittelmeer erstreckte.
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Aus Häfen und Siedlungen wurden im Laufe der Zeit richtige Städte, wie hier in Waterford.
Die Wikinger regierten die Region Dublin für etwa 200 Jahre. Danach nahm ihr Einfluss in Irland ab. Das lag wohl an einer Gemengelage aus Uneinigkeit in den eigenen Reihen, dem erstarken irischer Clans und der Anglo-Normannischen Invasion ab dem 111. Jahrhundert.
Tatsächlich haben sie Irland nur teilweise verlassen, denn über lange Zeiträume lebten sie friedlich und in guter Nachbarschaft mit der irischen Bevölkerung. Es gab Heiraten zwischen den Völkern und die Bevölkerung rund um die Wikingerstädte wurde zunehmend genetisch gemischt.
Es gibt es wissenschaftliche Studien, wonach die DNA von vornehmlich norwegischen Wikingern noch sehr deutlich in der DNA vieler Iren nachzuweisen ist, vor allem in den Gegenden, wo die Wikinger siedelten.
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Waterford und das Viking-Triangle
Waterford ist besonders stolz auf sein Wikinger-Erbe. Es gibt hier am Hafen das Viking-Triangle, einen kleinen Stadtteil, in dem mehrere Museen zum Thema zu finden sind:
Der Reginald`s Tower
Der Turm am Hafen ist das älteste Gebäude der Stadt. Er ist der rest einer Anglo-Normannischen Verteidigungsanlage. Vorher stand hier eine Verteidigungs-Anlage der Wikinger, die aus Holz gebaut war. In dem Turm findet sich heute ein Teil des Waterford Museum of Treasures, der sich mit den Wikingern beschäftigt. Siehe: https://www.waterfordtreasures.com/museum/reginalds-tower/. Vor dem Turm steht der Nachbau eines Wikinger-Schiffs.
King of the Vikings
Nur wenige Meter vom Turm entfernt, findest du ein überdimensional großes Schwert. Es ist aus einem Baumstamm gebaut und mit wunderbaren Schnitzereien verziert, die Motive aus der Zeit der Wikinger zeigen. Dahinter findest du den Eingang zur interaktiven Ausstellung King of the Vikings, die auch zum Waterford Museum of Treasures gehört. Siehe: https://www.waterfordtreasures.com/museum/king-of-vikings/.
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Medieval Museum
Wieder ein paar Meter weiter findest du das Medieval Museum, dass die Geschichte des Mittelalters in Waterford erzählt. Siehe: https://www.waterfordtreasures.com/museum/medieval-museum/.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Es gibt im Viking Triangle noch das Irish Museum of Time, die Kristall-Manufaktur Waterford Chrystal, das Irish Silver Museum und das Irish Wake Museum und am Hafen findest du den Clock Tower, einen alten Uhrenturm. Dann gibt es noch die Cathedral of the Most Holy Trinity Within. Auf diese Sehenswürdigkeiten will ich hier nicht näher eingehen. Mehr Informationen findest du hier: https://visitwaterford.com/.
Die Innenstadt von Waterford
Im Viking Triangle befindest du dich in der Altstadt von Waterford, die sich auch noch ein gutes Stück westwärts zieht, immer parallel zum Hafen. Es gibt Fußgänger-Zonen mit Geschäften und Gastronomie. Verhungern muss man also auf keinen Fall in Waterford!
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Fazit
Ist Waterford, die älteste Stadt Irlands einen Besuch wert?
Ich kenne die Stadt recht gut, denn ich war schon mehrmals da. Wir wohnen seit vielen Jahren im Südosten Irlands mit Zweitwohnsitz.
Da ich ein großer Wikinger-Fan bin, finde ich Waterford absolut sehenswert. Wer sich gar nicht für die Museen und das Viking-Triangle interessiert kann Waterford natürlich besuchen, wird aber vielleicht nicht ganz so begeistert sein. Das Stadtbild ist ganz schön, aber alleine nicht unbedingt die Reise wert.
Allerdings kann man Waterford sehr schön verbinden mit einer Fahrt an der schönen Südküste entlang, zum Beispiel von Wexford über Waterford, die Coppercoast, Dunganvan und Youghal nach Cobh. Dann ist Waterford ein schöner Zwischenstopp, der auch etliche Hotels und B&Bs bietet.
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Bildnachweis Titelbild: Wikingerschiff vor Reginald`s Tower in Waterford, Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg (www.irland-insider.de, www.ireland-insider.com)