Das Städtchen Donegal – klein und gemütlich

Donegal ist eines dieser Städtchen, die man gar nicht so auf dem Zettel hat – bis man sie dann doch mal besucht…

Donegal Castle
Donegal Castle (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)

Intro

Ich war mit dem Motorrad auf dem Weg zu den Klippen von Slieve League, von denen ich schon gelesen hatte. Donegal schien mir eine passende Übernachtungsmöglichkeiten zu bieten.

Natürlich war ich mal wieder später dran als erwartet. Es gibt einfach zu viele schöne Ecken am Wild Atlantic Way, die alle fotografiert werden wollen…

Dehydriert, unterzuckert und ziemlich geschafft (alles nicht zum ersten Mal) kam ich in Donegal an. Gepäck auf das Zimmer geschleppt, aus den Motorradsachen heraus gepellt und in eine (halbwegs) saubere Jeans geschlüpft, stand ich vor der folgenschweren Entscheidung: In der Unterkunft essen, oder lieber mit der Kamera einen Spaziergang machen und unterwegs etwas zu essen finden?

Boote in der Donegal Bay
Boote in der Donegal Bay (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)



Der kleine Marktplatz sah einladend aus, die älteren Straßen und Gassen im Ort ebenso und ich wollte wenigstens einen Blick auf den Hafen werfen – also raus!

Und tatsächlich: Es gibt ein nettes kleines Castle im Ort, einen super-urigen historischen Pub gegenüber und überhaupt lädt der Ort zum Bummeln ein – und ein paar Fotos habe ich auch geschossen.

Auf dem Weg zum Hafen gab es noch Fish&Chips auf die Hand und am Pier habe ich ein schönes Plätzchen mit Blick auf die Bucht gefunden um mein wohlverdientes Abendessen gebührend zu genießen. Ganz herrlich!

Und auf dem Rückweg noch ein Bier im Pub und dann wie ein Stein ins Bett fallen – war ein schöner Tag – mal wieder!

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Wir waren insgesamt noch ein paarmal in Donegal und Umgebung. Das ist natürlich einfach für uns, denn wir leben seit mehreren Jahren in Irland (Zweitwohnsitz). Ursprünglich aus Deutschland kommend, betreiben wir hier, südlich von Dublin, im Sommerhalbjahr unsere Motorradvermietung (https://www.easycruiser.tours) und unser Gästezimmer (https://www.the-view-accommodation.ie).

Aber schauen wir uns Donegal Town mal ein bisschen näher an:

Kurzer Hintergrund zu Donegal Town und Castle

Das County Donegal hat seinen Namen von der gleichnamigen Stadt Donegal. Stadt ist ein großes Wort, denn es handelt sich gerade mal um ein Städtchen. Dieses ist auch weder Hauptstadt, noch Verwaltungssitz des gleichnamigen Countys, aber dennoch eine beliebte Station für Reisende auf dem Weg in das nordwestlichste County Irlands.

Die Iren nannten Das County Donegal früher „das vergessene County“, weil es strukturschwach und ärmlich war und zu weit weg, als dass sich die Politiker in Dublin dafür interessiert hätten. Heute ist es eine Region, die wegen ihrer landschaftlichen Schönheit viele irische Urlauber anzieht, aber auch internationale Touristen.

Krähen über Donegal Castle
Krähen über Donegal Castle (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)



Der Name Donegal ist abgeleitet von „Dún na nGall“, was auf gälisch-irisch in etwa „Festung der Fremden“ bedeutete. Hier hatten dänische Wikinger im frühen Mittelalter eine befestigte Siedlung, die im 12. Jahrhundert von dem irischen Hochkönig Murchertaich Mac Lochlainn zerstört wurde. Die ersten Siedler gab es hier allerdings schon tausende Jahre früher.

Das heutige Donegal Castle liegt inmitten des kleinen Ortes und stammt aus einer späteren Zeit. Es wurde im 15. Jahrhundert errichtet und später erweitert. Sie war der Wohn- und Regierungssitz des O´Donnell Clans, einer sehr mächtigen irisch-gälischen Adelsfamilie. Das Kloster Donegal wurde auch von der Familie errichtet.

Ein Besuch in Donegal

Die kleine Stadt erkundest du am besten zu Fuß. Lass dein Auto in der Nähe des Hafens stehen und wandere ein bisschen umher. Sehenswert ist der der Hafen mit kleinen Sport- und Fischerbooten und einem schönen Blick auf die Bucht. Am Hafen findest du auch die Überreste der Donegal Abbey.

Alter Pub in Donegal
Alter Pub in Donegal (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)



In der Ortsmitte findest du mehrere alte Gebäude. Neben Hotels und einem alten, urigen Pub, vor allem auch das kleine aber schöne Castle, dass du auf jeden Fall besuchen solltest. Siehe: https://heritageireland.ie/places-to-visit/donegal-castle/.

Ein Stücken südlich vom Ortszentrum findest du das Donegal Craft Village. Wenn du dich für Kunsthandwerk interessierst, oder solches kaufen möchtest, bist du hier richtig. Siehe: http://www.donegalcraftvillage.com/.

Donegal war früher durch eine Schmalspurbahn mit der Aussenwelt verbunden. Die gibt es nicht mehr, aber dafür an seiner Stelle ein Eisenbahn-Museum, siehe: http://donegalrailway.com.

Donegal Bay am Abend
Donegal Bay am Abend (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)

Was du in der Umgebung noch sehen kannst

Die Klippen von Slieve League

Die Klippen von Slieve League sind die höchsten Klippen in Irland und damit noch höher als die Cliffs of Moher. Du findest sie westlich von Donegal Town bei Teelin. Meinen Artikel dazu findest du hier: https://irland-insider.de/die-klippen-von-slieve-league-hoch-und-herrlich/.

Berge nahe Donegal Town
Berge nahe Donegal Town (Foto. Ulrich Knüppel-Gertberg)


Glencolumbcille und das Folk Village

Wenn du der Küste noch ein Stück nach Westen folgst, kommst du nach Glencolumbcille – ein Ort in einer fast kitschig wildromantischen Umgebung. Das Folk Village ist ein kleines, aber sehr schönes Museums-Dorf, dass du dir unbedingt anschauen solltest. Meinen Artikel dazu findest du hier: https://irland-insider.de/das-glencolumbcille-folk-village-wie-lebten-die-iren-frueher/.

Der Silver Strand

Der Silver Strand ist ein schöner halbmondförmiger Strand mit feinem, weißen Sand. Er liegt in der Nähe der von Teelin und Glencolumbcille.

Der Glenveagh National Park und Glenveagh Castle

Inmitten des County Donegal liegt eine sehr schöne Mittelgebirgslandschaft, die unter Naturschutz steht, der Glenveagh National Park – ein Traum für Wanderer. In seinerm Mitte findest du das Visitor Centre des Nationalparks. Von dort kannst du den Bergsee Louch Beagh erkunden an dessen Ufer das schöne Glenveagh Castle liegt. Du kannst ein Stück zu Fuß gehen, oder einen Shuttle Bus nehmen, mit dem Auto kommst du nicht direkt bis ans Castle. Siehe: https://www.nationalparks.ie/glenveagh/.

Lough Eske bei Donegal
Lough Eske bei Donegal (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)

Fazit

Donegal Town ist sehr schön zu sehen und auch interessant. Außerdem ist es ein toller Ausgangspunkt für Tages- oder Mehrtagesausflüge ins County Donegal.

Ob du zu den Slieve League Klippen und nach Glencolumbcille weiterfahren möchtest, lieber eine Runde durch den Glenveagh National Park drehst oder gleich nach Letterkenny oder Derry / Londonderry weiterfährst, Donegal ist ein guter Startpunkt für all das.

In der Innenstadt gibt es allerdings nur eine begrenzte Anzahl von Übernachtungs-Möglichkeiten und im Sommer können die auch schon mal ausgebucht sein. Das macht aber nichts, denn im Umland der Stadt gibt es auch noch jede Menge B&Bs. Besonders schöne und ruhige Optionen findest du am Lough Eske, ein paar Minuten ausserhalb von Donegal Town.

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Bildnachweis Titelbild: Alter Pub in Donegal, Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg (www.easycruiser.tourswww.the-view-accommodation.iewww.irland-insider.dewww.ireland-insider.com)

Uli Verfasst von:

Hallo und schön, dass du hier bist! Irland ist interessant, vielseitig und landschaftlich traumhaft! Woher ich das weiß? Ich lebe und arbeite in Irland (Zweitwohnsitz) und habe die Insel intensiv und viele Male bereist. Vielleicht kann ich dich auch neugierig machen, auf die grüne Insel im Atlantik? Viel Spaß beim Lesen! Dein Ulrich Knüppel-Gertberg