Last updated on 24. Januar 2025
Hügeliges, unglaublich grünes Land mit vielen Schafweiden und Hecken – so in etwa sollte eine typisch irische Landschaft aussehen. Der Burren allerdings entspricht diesem Bild so gar nicht….
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Intro
„Steine gab`s und wenig Brot“ wäre eine passende Beschreibung für diese Landschaft an der Westküste Irlands.
Der britische General Edmund Ludlow, der hier in der Mitte des 17. Jahrhunderts mühsam kleine Gruppen irischer Rebellen, formulierte es noch deutlich dramatischer: „It is a country where there is not enough water to drown a man, wood enough to hang one, nor earth enough to bury him.“
Heute werden auf dem Burren keine Rebellen mehr gejagt und so können wir Besucher ganz unbeschwert und ungehetzt diese einzigartige Landschaft genießen.
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Aber was gibt es da zu genießen?
Die Felsen und Hügel sind einmalig geformt und durchaus schön anzusehen. Die felsigen Böden sind von Wasser-Erosion zerfurcht und in diesen Furchen wachsen Blumen und Pflanzen aller Art. Fauna und Flora auf dem Burren sind teilwiese einzigartig auf der Insel.
Der Burren bietet also viel mehr Leben, als General Ludlow im 17. Jahrhundert wahrgenommen hat, aber Biodiversität war wohl damals wohl auch nicht sein wichtigstes Anliegen…
Dazu kommt noch die schöne Küstenstraße, die den Burren entlangführt. Die felsigen Hügel des Burren auf der einen Seite, die offene See auf der anderen – Herz, was willst du mehr!
Und dann gibt es noch mehrere Sehenswürdigkeiten – aber dazu später mehr.
Ich bin selbst schon mehrfach auf dem Burren gewesen und bin immer wieder aufs Neue fasziniert von diesem kleinen aber feinen Nationalpark am Wild Atlantic Way.
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Wir leben seit mehreren Jahren in Irland, südlich von Dublin (Zweitwohnsitz). Ursprünglich kommen wir aus Deutschland. Die irische Insel haben wir schon viel bereist und kennen sie sehr gut.
Aber kommen wir wieder zurück zum Burren:
Hintergründe zum Burren
Der Burren ist eine einzigartige Landschaft an der Westküste Irlands. Er liegt zwischen der Galway Bay und den Cliffs of Moher. Zusammen mit diesen bildet er einen gemeinsamen Geopark. Siehe auch: https://www.burrengeopark.ie/.
Das karstige Mittelgebirge ist über 330 Millionen Jahre alt und besteht überwiegend aus Kalk-Gestein und Kalksandstein. Dies war ursprünglich Meeresboden und Sedimente und Kalkstein formten abwechselnd dicke Schichten.
Anhebungen des Meeresbodens und die Absenkung des Meeresspiegels gaben schließlich den Meeresboden frei. Die verschiedenen Gesteinsschichten sind heute mehr oder weniger diagonale Streifen in den Hügeln des Burren sichtbar. In dem Gestein finden sich zahlreiche Meeres-Fossilien, wie Seesterne und Korallen.
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Erosion durch Regenwasser führte zur Bildung von Spalten und Furchen im Gestein und auch zur Bildung von Tropfsteinhöhlen tief unter der Erde. Die bekanntesten sind die Ailwee Cave und die Doolin Cave, die du auch besuchen kannst.
In der Region wurde bis in die Mitte des Jahrhunderts mit des 20. Jahrhunderts Bergbau betrieben. Vor allem Phosphat zur Düngerproduktion, Calcit zur Zementproduktion, aber auch Blei, Silber und Kupfer. Wie überall im Land wurde der Bergbau aber nach und nach eingestellt.
Die heute geschützte Region war nicht immer so karg, sondern wurde vor über 5000 Jahren intensiv Landwirtschaftlich genutzt.
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Davon zeugen zahlreiche Hinterlassenschaften der damaligen Siedler, wie Dolmen, Ringforts und Überreste von Behausungen, die auch heute noch überall auf dem Burren zu finden sind. Ein Beispiel ist der Poulnabrone Dolmen, auf den ich später nochmal zu sprechen komme.
Überweidung und Erosion führten zu der der kargen Landschaft, die wir heute sehen, in der hauptsächlich Buschwerk, Gräser, Moose und Flechten gedeihen, aber auch viele seltenere Pflanzen und sogar Orchideen. Einige von Ihnen kommen sonst nur in arktischen Regionen oder in den Alpen vor.
Die Fauna hat sich an das karge Habitat angepasst. Es gibt zahlreiche insektenarten, wie zum Beispiel Schmetterlinge, aber auch jede Menge Land- und Seevögel, Salamander und kleinere Säugetiere. Hirsche kommen gelegentlich durch diese Region aber häufiger sieht man verwilderte Hausziegen, die heute überall in Irland in den bergigen Regionen wild vorkommen.
In den schmalen Furchen im felsigen Boden sammelt und bildet sich Mutterboden und bietet einer erstaunlichen Vielfalt an Blüten, Blumen, Sträuchern und Gräsern ein Zuhause. Hier wachsen Pflanzen, die des sonst nirgendwo in Irland gibt. Und wo vielfältige Pflanzen blühen, leben auch vielfältige Insekten, Amphibien und Vögel davon.
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Die Ailwee Cave
Die Ailwee Cave ist eine der ältesten Höhlen in Irland. Du kannst sie in einer sehr empfehlenswerten Tour besuchen. Die Höhle ist leicht zugänglich und die Tour dauert nicht zu lange – das passt auf jeden Fall gut in deinen Reiseplan.
Es gibt viele Stalaktiten und Stalagmiten zu sehen und ein besonderes Highlight sind auch die Überreste eine Höhlenbären oder vielmehr Braunbären, der vor über 10000 Jahren hier gelebt hat.
Außerdem gibt es hier eine Falknerei mit Flugvorführungen und Farm-Shop. Siehe: https://aillweeburrenexperience.ie/.
Der Poulnabrone Dolmen
Der Poulnabrone Dolmen liegt nur die Stückchen die Straße hinauf über der Ailwee Cave. Es ist einer der am besten erhaltenen Portalsteine oder portal tombs in Irland.
Der Dolmen ist deutlich über 5000 Jahre alt und damit der wahrscheinlich älteste Dolmen in Irland. Die Bedeutung der Dolmen in Irland ist nicht immer eindeutig geklärt, aber der Poulnabrone Dolmen diente offenbar als Grabstätte, denn es wurden Überreste von 22 Menschen hier gefunden, deren DNA teilweise noch Übereinstimmungen zeigt mit heutigen Menschen in der Region.
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Weitere Fundstücke waren Äxte, Pfeilspitzen, Schaber und Schmucksteine, die offenbar Grabbeilagen waren und uns heute vom Leben der neolithischen Siedler in Irland erzählen.
Der kleine Parkplatz und der Dolmen sind frei zugänglich und es gibt informative Schautafeln auf dem Gelände. Siehe auch: https://irisharchaeology.org/poulnabrone-dolmen/.
Was du noch in der Gegend sehen kannst
Der Burren bietet auch eine der schönsten Küstenstraßen in der Region, nämlich auf der R477 von Ballyryan bis nach Ballyvaughan. Auf diesem Abschnitt verläuft die Straße meist ganz nah am Meer entlang und beim Black Head Lighthouse fährt man direkt oberhalb der Brandung die Küste entlang.
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Dunguaire Castle
Im Norden des Burren, bei Kinvara, steht eine kleine Burg auf einem Felsen. Dieser wird bei Flut vom Meer umspült, aber bei Ebbe, liegt Dunguaire Castle großenteils auf dem Trockenen. Das Castel ist gut erhalten und es lohnt sich einen kleinen Stopp einzulegen um einmal darum herum zu spazieren und den Innenhof der Burg zu sehen. Es gibt auch geführte Besichtigungen in den Keep, also den Wohnturm der Burg. Siehe: https://www.dunguairecastle.com/.
Fanore Beach
Fanore Beach ist ein großer sandiger Strand mit Sanddünen. Er liegt nicht direkt bei Fanore, sondern ein Stück weiter nördlich, in Richtung Murroogh. Der Strand ist beliebt bei Surfern und Schwimmern und lohnt für eine kleine Pause oder einen Strandspaziergang.
Die Doolin Cave
Es gibt mehrere Tropfsteinhöhlen unter dem Burren. Neben der Ailwee Cave, kannst du auch die Doolin Cave besuchen und eine geführte Tour unter die Erde machen. Hier findest du auch die 7 Meter langen und damit längsten Stalaktiten in Europa Siehe: https://doolincave.ie/.
Wandern auf dem Burren Way
Du bist ein Wanderfreund? Der Burren Way ist einer von über 43 Fernwanderwegen in Irland. Er beinhaltet den Burren und den Cliff Walk an den Cliffs of Moher. Siehe auch meine Artikel dazu: https://irland-insider.de/der-burren-way-alle-infos-fuer-deine-individuelle-wanderung/.
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Die Cliffs of Moher
Die Cliffs of Moher stehen über 200 Meter hoch nahezu senkrecht über dem wilden Atlantik. Sie gehören mit dem Burren gemeinsam zu einem Geopark und sind ein Must-See für Reisende am Wild Atlantic Way. Siehe auch meinen Artikel zum Thema: https://irland-insider.de/die-cliffs-of-moher-steile-klippen-am-atlantik/.
Hilfreiche Links zur Reisebuchung
Wenn du deine Reise nach Irland buchen möchtest, dann habe ich hier noch ein paar hilfreiche Empfehlungs-Links für dich:
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Fazit
Wenn du an der Westküste Irlands, dem Wild Atlantic Way unterwegs bist und gerade von Galway kommst oder auf dem Weg dorthin bist, dann fahre nicht achtlos am Burren vorbei.
Nimm dir etwas Zeit, genieße die schöne Küstenstraße, fahre auch einen Schlenker über die Berge, besuche die Ailwee Cave, den Poulnabrone Dolmen und Dunguaire Castle und nimm diese für Irland einmalige Landschaft in dir auf.
Vielleicht möchtest du auch eine kleine Wanderung machen, oder sogar den Burren Way wandern.
Wie auch immer du am liebsten reist – ich wünsche dir viel Spaß auf dem Burren!
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Bildnachweis Titelbild: Poulnabrone Dolmen auf dem Burren, Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg (www.irland-insider.de, www.ireland-insider.com)