Irlands Geschichte von der Steinzeit bis zur Neuzeit – ein Überblick

Wie kann man einen auch nur einigermaßen zutreffenden Überblick zur Geschichte der Irischen Insel in nur einem kurzen Artikel zusammenfassen? Es ist unmöglich – ich weiß. Aber ich versuche es trotzdem…

Intro

Die Geschichte der Irischen Insel ist sehr turbulent und sehr ereignisreich. Sie will erzählt werden.

Und wenn du dich ein bisschen für Irland und seine Geschichte interessierst, so wie ich, dann möchtest du auch etwas darüber erfahren.

Aber wo anfangen? Die Iren sind ja ursprünglich Keltisch, oder doch nicht? Was hat das mit den Wikingern oder Normannen zu tun und wieso gibt es heute so viele Parallelen zur englischen Kultur, obwohl die Iren doch unabhängig sind? Und ist Irland denn heute ein moderner Staat?

Viele Fragen – und was ist mit den Antworten? Sie liegen tief in der Geschichte der Insel verwurzelt!

Schaf auf den Klippen über Keem Bay
Schaf auf den Klippen über Keem Bay (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)



Erst, als ich mir einen zeitlichen Ablauf wichtiger Ereignisse untereinander aufgeschrieben habe, wurde mir doch vieles klarer. Diesen zeitlichen Überblick zur irischen Geschichte möchte ich dir heute mit diesem Artikel näherbringen.

In folgenden Artikeln werden wir uns ein paar dieser Ereignisse oder Epochen dann noch etwas näher ansehen.

Kleiner Disclaimer: Ich bin kein Historiker und übernehme trotz seriöser Recherchen keinerlei Haftung für Fehler, Missverständnisse, Unruhen oder Revolutionen jedweder Art….


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Frühgeschichte

Mesolithikum (ca. 8000–4000 v. Chr.)

Nach der letzten Eiszeit besiedeln Jäger und Sammler Irland. Sie hinterlassen erste archäologische Spuren wie Werkzeuge aus Stein. Woher diese ersten Siedler kamen, ist nicht restlos geklärt.

Neolithikum (ca. 4000–2500 v. Chr.)

Ackerbau und Viehzucht werden eingeführt, und große Megalithgräber wie Newgrange entstehen, aber auch kleinere Steinkreise oder Portalgräber stammen aus dieser Zeit. Siehe dazu auch meinen Artikel zum Drombeg Stone Circle: https://irland-insider.de/der-drombeg-stone-circle-das-steinerne-erbe-irlands/, oder zum Poulbnabrone Dolmen auf dem Burren: https://ireland-insider.com/the-rocky-burren-a-very-special-landscape-in-ireland/.

Diese Zeit markiert den Beginn sesshafter Gemeinschaften. Man vermutet, dass diese Menschen mit kleinen Booten die Küste entlang segelten und das erste Nutzvieh auf die Insel brachten. Siehe dazu auch meinen Artikel über die Ceide Fields: https://irland-insider.de/die-ceide-fields-lange-vor-den-kelten/.

Poulnabrone Dolmen auf dem Burren
Poulnabrone Dolmen auf dem Burren (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)


Kupferzeit (ca. 2500–2200 v. Chr.) und Bronzezeit (ca. 2500–800 v. Chr.)

Die frühen Iren beginnen, Kupfer zu gewinnen und zu Werkzeugen zu verarbeiten. Diese Periode bildet den Übergang zur Bronzezeit, in der die Herstellung von Waffen und Schmuck aus Bronze vorherrschen.

Ankunft der Kelten (ca. 500 v. Chr.)

Die Kelten etablieren gälische Gesellschaften, mit Clans und Häuptlingen. Ihre Mythologie und soziale Struktur prägen Irland bis ins Mittelalter. Die Kelten sind erfahrene Krieger und bringen auch das Wissen um die Verarbeitung des härteren Eisens auf die Insel.

Sie können bessere Waffen und Geräte bauen als die „Urbevölkerung“ der Insel und sind auch besser organisiert. Problemlos übernehmen sie die Irische Insel und es wird vermutet, dass die Urbevölkerung in der keltischen Gesellschaft aufging, sich also integrierte. Es gab mehrere Keltische Stämme, von denen die Gälen nach Irland wanderten. Das heutige „Irish“ geht auf das ursprüngliche „Gaelic“, also die Gälische Sprache der keltischen Iren zurück.


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Frühe Kontakte mit Rom (ca. 100–300 n. Chr.)

Handelsbeziehungen mit dem römischen Reich führen zu einem begrenzten Kulturaustausch. Eine römische Eroberung bleibt jedoch aus. Die Römer haben in England mehr als genug zu tun mit dem Widerstand der Pikten und später auch mit den in England einfallenden Sachsen. Das Römische Reich findet seine letzte befestigte Grenze im Norden von England, am Hadrians-Wall, der mit dem Zusammenbruch des Römischen Reichs schließlich auch fällt. Die Pikten sind übrigens auch ein keltischer Stamm, der weitläufig mit den Gälischen Kelten Irlands verwandt ist.


Frühchristliche Ära

Einführung des Christentums (ca. 400 n. Chr.)

St. Patrick missioniert Irland und führt das Christentum ein. Es ersetzt die keltische Religion und wird bald vorherrschend.

Das Kloster von Clonmacnoise
Das Kloster von Clonmacnoise (Foto. Ulrich Knüppel-Gertberg)

Gründung von Klöstern (5.–6. Jahrhundert)

Klöster wie Clonmacnoise und Glendalough werden spirituelle und kulturelle Zentren. Sie bewahren das Wissen der Antike und fördern Kunst und christliche Bildung. In irischen Klöstern werden kunstvolle, kirchliche Wertgegenstände hergestellt, die bis nach England und teilweise und auf den europäischen Kontinent exportiert werden. Lies auch meinen Artikel zum Kloster von Clonmacnoise: https://irland-insider.de/das-kloster-von-clonmacnoise-ein-schatz-am-shannon/.

Irlands Goldene Ära (6.–8. Jahrhundert)

Irische Missionare wie Columban verbreiten das Christentum in Europa. Bedeutende Manuskripte wie das Book of Kells werden geschaffen. Irland wird zur christlichen Universität Europas. An wichtigen Klöstern, wie in Glendalough, werden die Söhne adliger Familien aus ganz Europa ausgebildet. Siehe dazu auch meinen Artikel zum Kloster von Glendalough: https://irland-insider.de/das-kloster-von-glendalough-eine-top-attraktion-in-irelands-ancient-east/.


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Wikingerzeit

Erste Wikingerüberfälle (795 n. Chr.)

Die Wikinger lernen nach ersten Plünderungen in England und Schottland auch von den wertvollen Kunstgegenständen in irischen Klöstern. Die ersten dokumentierten Überfälle nordischer Wikinger auf fanden im Jahr 795 statt. Die Wikinger plündern irische Klöster und erbeuteten wertvolle Schätze. Ihre Angriffe markieren eine neue Phase der Unsicherheit. Lies zu den Wikingern gerne auch diesen Artikel von mir: https://irland-insider.de/vikings-eine-tour-auf-den-spuren-der-erfolgsserie-und-das-wikinger-erbe-irlands/.

Gründung von Wikingersiedlungen (9. Jahrhundert)

Wikinger errichten Städte wie Dublin und Limerick als Handelszentren und Städte. Die Wikinger beherrschten und regierten den Großraum um Dublin übrigens für etwa 200 Jahre, sie siedelten permanent und mischten sich auch mit der gälischen Bevölkerung, wie moderne Genanalysen heute noch feststellen können.

Wikingerschiff in Waterford
Wikingerschiff in Waterford (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)



Diese Orte werden später wichtige kulturelle Knotenpunkte. Auch Wexford, Waterford und mehrere Handelsniederlassungen, vor allem an den südlichen Küsten der Insel wurden von ihnen gegründet. Lies dazu auch meinen Artikel zu Waterford, das heute noch besonders stolz auf seine Wikinger-Vergangenheit ist: https://irland-insider.de/waterford-und-die-wikinger/.

Schlacht von Clontarf (1014)

Der irische Hochkönig Brian Boru besiegt die Wikinger und ihre Verbündeten. Die Wikinger verlieren an Einfluss, aber ihre Siedlungen bleiben bestehen.

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Normannische Eroberung

Normannische Invasion (1169)

Normannische Ritter, angeführt von Richard Strongbow, landen in Irland. Sie unterstützen lokale Machthaber, übernehmen aber schnell die Kontrolle. Die Normannen stammen aus der französischen Normandie und beherrschen in dieser Zeit bereits England und Schottland, daher heißen sie auch Anglo-Normannen. In Irland etablieren sie sich als größte Macht vor den Wikingern und den gälischen Clans.

Ernennung von Heinrich II. zum Lord of Ireland (1171)

Heinrich II. von England etabliert direkte englische Herrschaft über Irland. Dies legt den Grundstein für die lange Anglo-Normannische und später englische Dominanz. Zur Festigung der Anglo-Normannischen Vorherrschaft werden überall auf der irischen Insel massive und prächtige normannische Burgen errichtet, deren Ruinen bis heute die Landschaft prägen.

Trim Castle Fluss-Seite
Trim Castle Fluss-Seite (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)



Lies dazu auch meine Artikel zum mächtigen Trim Castle: https://irland-insider.de/trim-castle-die-groesste-normannen-burg-in-irland/, , oder zum sagenumwobenen Blarney Castle: https://irland-insider.de/blarney-castle-und-der-stein-der-redseligen/.

Aufstieg und Fall der gälischen Fürstentümer (13.–15. Jahrhundert)

Die Normannen verdrängen die irischen Lords in vielen Gebieten. Ab dem 15. Jahrhundert gewinnen die irischen Clans jedoch wieder an Einfluss. Das liegt auch daran, dass sich die Nachfolger von Heinrich II., nämlich Heinrich III. und Edward I. mehr für England, Wales und Schottland interessieren und weniger für Irland und unterstützen die eigenen Leute in Irland immer weniger.


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Renaissance und Reformation

Irische Renaissance (15. Jahrhundert)

Die gälische Kultur erlebt eine Blütezeit mit dichterischen und musikalischen Meisterwerken. Während Edward de Bruce in Schottland die Engländer (Anglo-Normannen) bekämpft und später in Irland Zuflucht sucht, bildet sich auch in den Reihen der gälischen Clans Widerstand gegen die Besatzer. Mehrere Auseinandersetzungen später, schwindet der Einfluss der normannischen Besatzer, die sich, von England im Stich gelassen, sogar mit den Irischen Clans verbündet und auch bei der später von England ausgehenden Reformation am katholischen Glauben festhält. Das ist die „Gälisierung“ der Anglo-Normannen in Irland.

Reformation und Anglikanismus (16. Jahrhundert) und Neunjähriger Krieg (1594–1603)

Die englischen Könige führen den Protestantismus in Irland ein. Dies verursacht Spannungen mit der mehrheitlich katholischen Bevölkerung. Irische Lords wie Hugh O’Neill kämpfen gegen englische Vorherrschaft. Der Krieg endet mit der Niederlage der Iren und der Flucht ihrer Anführer.

Tintern Abbey Mauern
Tintern Abbey Mauern (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)



Kleine Anekdote: Der katholische Bischof Miler McGrath besuchte Elizabeth I. in England und sie machte ihn, pragmatisch und zum Leidwesen des Vatikans in Rom, zum protestantischen Bischof – so konnte er seinen Bischofssitz auf Cashel behalten. Siehe meine Artikel zum Rock of Cashel: https://irland-insider.de/der-sagenhafte-rock-of-cashel/

Plantation of Ulster (1609)

Um die aufsässigen irischen clans besser unter Kontrolle zu bekommen, beschließt die englische Krone, England-treue, englische und schottische Protestanten in Nord-Ost-Irland (Grafschaft Ulster) anzusiedeln. Dies verändert die ethnische und religiöse Zusammensetzung der Region und bildet den Grundstein für die spätere Republik Nordirland.


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Frühe Neuzeit

Irische Konföderationskriege (1641–1653) und die Eroberung Irlands durch Cromwell (1649–1653)

Katholische Iren rebellieren gegen englische Protestanten. Der Konflikt endet mit der brutalen Eroberung durch Oliver Cromwell, einem englischen Adligen, der im Auftrag der englischen Krone mit einer schlagkräftigen Armee 1649 in Irland landet um die Aufstände niederzuschlagen.

Er bringt moderne Kanonen mit und schießt damit Löcher in die Castles der Irischen Clan-Chefs, bis diese nach und nach ihren Widerstand aufgeben. Lies dazu auch meinen Artikel zum wunderschönen Cahir Castle: https://irland-insider.de/cahir-castle-ein-star-unter-den-burgen/.

Cromwells Truppen unterwerfen Irland mit extremer Härte. Land wird konfisziert, und die katholische Bevölkerung wird unterdrückt.

Rückseite von Cahir Castle
Rückseite von Cahir Castle (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)

Jakobitenkriege und Schlacht am Boyne (1690)

In England hatte der katholische König Jacob II. viele seiner protestantischen Lords und Teile der Bevölkerung gegen sich aufgebracht und musste sich schließlich nach Frankreich ins Exil absetzen. Der Thron wurde von Wilhelm von Oranien übernommen.

Beide Seiten hatten ihre Anhänger und kämpften jahrelang in England, Schottland und auch im katholischen Irland um die Englische Krone. Im Jahr 1690 besiegt die Armee Wilhelms die Truppen von Jakob II. am River Boyne, was die protestantische Vorherrschaft für lange zeit festigt. Les dazu auch meinen Artikel zu Drogheda am River Boyne: https://irland-insider.de/die-stadt-drogheda-sehenswuerdigkeiten-und-aktivitaeten/.


Penal Laws (18. Jahrhundert) und Irische Aufklärung (18. Jahrhundert)

Während der englisch-protestantischen Vorherrschaft werden zunehmend Katholiken und Nichtanglikaner diskriminiert, was ihre politische und wirtschaftliche Macht stark einschränkt. Katholiken dürfen keine politischen Ämter mehr besetzen und auch keine Rechts-Berufe ausüben. In dieser Zeit wird Katholiken auch untersagt Land zu besitzen.

Die Ländereien wurden im wesentlichen von protestantisch-englischen Lords übernommen und die Katholiken arbeiteten als Kleinpächter auf Land, das ihnen nicht mehr gehörte. Es gab auch Ausnahmen, aber das war der Trend der Epoche. Wirtschaftliches Wachstum und kulturelle Blüte erreichen Städten wie Dublin. Trotzdem bleiben viele Iren arm und entrechtet.


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19. Jahrhundert

Irische Rebellion von 1798 und die Union mit Großbritannien (1801)

Die United Irishmen fordern die Unabhängigkeit. Der Aufstand wird brutal niedergeschlagen. Irland wird offiziell ein Teil des Vereinigten Königreichs. Das irische Parlament wird aufgelöst. Siehe hierzu auch meinen Artikel zur rebellischen Stadt Enniscorthy: https://irland-insider.de/das-rebellische-enniscorthy/

Katholische Emanzipation (1829) und die Große Hungersnot (1845–1852)

Katholiken erhalten wieder das Recht, politische Ämter zu bekleiden. Dies beendet zunächst einige Diskriminierungen.

Mitte des 19. Jahrhunderts erschüttert eine Kartoffelfäule das Land für mehrere Jahre (The Great Famine). Die Kartoffel ist Hauptnahrungsmittel der ländlichen irischen Bevölkerung, die in einer mehrjährigen Hungersnot mit Millionen Toten furchtbar leidet. Viele Iren emigrieren, besonders in die USA und Kanada, aber auch nach Australien und Neuseeland.

Die Dunbrody in New Ross
Die Dunbrody in New Ross (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)



Die Bevölkerung Irlands wird in dieser Zeit stark dezimiert und erholt sich auch danach nur sehr langsam. Lies dazu auch meine Artikel zum Dunbrody Famine Ship in New Ross hier: https://irland-insider.de/wexford-so-alt-und-auch-so-neu/, und hier: https://irland-insider.de/eine-historische-rundreise-in-irlands-historischem-osten/.

Irische Landkriege (1870er–1880er) und Keltische Wiederbelebung (spätes 19. Jahrhundert)

Irische Bauern kämpfen gegen die hohen Pachtgebühren. Landreformen werden durchgesetzt.

Das Interesse an irischer Kultur, Sprache und Geschichte wächst wieder. Die Irish Literary Revival wird geboren. Siehe dazu auch meinen Artikel zu irischen Dichtern und Schriftstellern: https://irland-insider.de/dichter-und-schriftsteller-in-dublin-das-literarische-erbe-irlands/.


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20. Jahrhundert

Osteraufstand (1916) und Irischer Unabhängigkeitskrieg (1919–1921)

Ein bewaffneter Aufstand in Dublin fordert die Unabhängigkeit. Er scheitert, inspiriert aber die spätere Revolution, die vor allem auch von der Landbevölkerung und der Arbeiterbewegung getragen wird. Die „Old-“ IRA (nicht zu verwechseln mit der IRA im viel späteren Nordirlandkonflikt) führt einen Guerillakrieg gegen die Briten.

Die Irischen Countys (Grafschaften) stimmen ab über ihren Verbleib beim Commonwealth, was schließlich zur Teilung Irlands führt. Sechs protestantisch dominierte Grafschaften im Nordosten (siehe Uster Plantation) stimmen für den Verbleib und bilden später die Republik Nordirland. Die übrigen Counties Irlands stimmen für die Abspaltung und werden 1922 zum autonomen Freistaat.

Irischer Bürgerkrieg (1922–1923) und die Gründung der Republik Irland (1949)

Pro- und Anti-Vertrags-Kräfte kämpfen um die Zukunft des Freistaats. Der Konflikt endet mit einem Sieg der Pro-Vertrags-Seite. Irland erklärt sich schließlich zur souveränen Republik mit dem Namen Éire. und tritt 1949 offiziell aus dem Commonwealth aus. Die nach dem zweiten Weltkrieg kriegsmüden Briten lassen die stets aufsässigen Iren schließlich ohne weitere kriegerische Auseinandersetzung in die Unabhängigkeit ziehen. Lies dazu auch: https://irland-insider.de/gehoert-irland-zu-grossbritannien/.

Blick von der Barker`s Brige zum Enniscorthy Castle
Blick von der Barker`s Bridge zum Enniscorthy Castle (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)


Nordirlandkonflikt („The Troubles“, 1960er–1998) und das Karfreitagsabkommen (1998)

Im 20. Jahrhundert eskalieren Konflikte zwischen englisch- und schottisch-stämmigen Protestanten und irischen Katholiken in Nordirland. Gewalt zwischen Unionisten und Nationalisten prägt Nordirland über viele Jahre. Bombenanschläge und militärische Intervention aus England bestimme die Nachrichten.

Besonders tragisch endet der „Bloody Sunday“ in Derry-Londonderry. Ein Friedensabkommen beendet den Konflikt. Nordirland bleibt britisch, erhält aber Autonomie. Siehe dazu auch meinen Artikel zu Londonderry-Derry: https://irland-insider.de/die-mauern-von-derry-londonderry/.


21. Jahrhundert

Wirtschaftsboom („Keltischer Tiger“, 1990er–2008) und Finanzkrise (2008–2013)

Irlands Wirtschaft wächst schnell, besonders im Technologiebereich. Das liegt vor allem auch an der cleveren Industriepolitik der Irischen Regierung, die sich auf die Förderung moderner Technologien und Industrien konzentriert, wie Ökologische Energie, Informationstechnologien und IT, Medizintechnik, Biotechnologie oder Pharmazie.

Allerdings werden im Wachstums-Rausch Kreditvergaben wenig kontrolliert, was zu ausufernden und spekulativen Bautätigkeit im privaten und geschäftlichen Immobiliensektoren führt. Als in der Wirtschaftskrise dann viele Stellen abgebaut werden und viele Menschen ihre Jobs verlieren, kollabiert der überheizte Immobilienmarkt kollabiert, und Irland benötigt internationale Hilfe.

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Moderne Demokratie heute

Es ist schon faszinierend, dass ausgerechnet das katholische (und man sollte meinen, Vatikan-treue,) Irland die Legalisierung der Homo-Ehe 2015 beschließt. Es wird damit das erste Land in Europa, das die Homo-Ehe per Volksabstimmung legalisiert.

Ein Referendum hebt 2018 zudem das Abtreibungsverbot auf, ein Meilenstein in der Sozialpolitik.

Der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU (Brexit 2016-2020) schafft jahrelange Unsicherheiten für die irisch-britischen Beziehungen.

Alte Kanonen auf der City Wall von Londonderry/Derry
Alte Kanonen auf der City Wall von Londonderry/Derry (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)



Insbesondere sind die Grenzfragen nach dem Brexit (2021) ein schwieriges Thema, weil die offene, grüne Grenze zwischen Nordirland und Irland auf einmal zur EU-Außengrenze wird. Ein Handelsabkommen sorgt schließlich für etwas Stabilität, vor allem für Nordirland.

Die Covid-19-Pandemie 2020-2022 stellt das ausgedünnte Gesundheitswesen in Irland vor eine harte Belastungsprobe. Mit strikten isolations-Maßnahmen und massiven Impfkampagnen meistert Irland die Krise in Europa vorbildlich.

In den 2020er Jahren kommt es zu massiven Investitionen in erneuerbare Energien und grüne Technologien in Irland. Es entstehen viele Windparks an Land, wie auch vor den Küsten der Insel.

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Nicht zuletzt durch die Ansiedlung amerikanischer Software-Konzerne, etabliert sich Irland und besonders Dublin als Silicon-Valley Europas und wird ein einflussreicher Akteur in der EU, insbesondere im Bereich der Digitalisierung. Die massiven Steuererleichterungen, mit denen Irland amerikanische Tech-Giganten nach Irland gelockt hat, werden von der EU allerdings massiv kritisiert. Irland ist übrigens schon seit 1973 EU-Mitglied.

Mit dem Einfall der russischen Armee in der Ukraine beginnt auch auf der „gefühlt abgelegenen“ Grünen Insel im Atlantik eine Diskussion darüber, ob man die minimalen irischen Streitkräfte aufstocken und vielleicht eine Nato-Mitgliedschaft anstreben solle.

Cliffs of Moher
Cliffs of Moher (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)




Hilfreiche Links zu Geschenk-Ideen aus Irland

Hier habe ich noch ein paar sehr schöne Tipps für dich, wenn du nach einer Geschenk-Idee für Freunde oder Verwandte suchst, die sich für Irland interessieren. Das sind Empfehlungs-Links für Produkte bei Amazon – siehe auch Transparenz.

Irland. Das Kochbuch. Viele leckere, irische Gerichte zum nachkochen findest du in diesem tollen Kochbuch.

Paddy´s Speis´ und Trank ist ein kulinarisch-literarische Reise durch Irland. Ein sehr spezielles Buch!

Glenkill – ein Schafskrimi: Ein Bestseller von Leonnie Swann – beste Abend-Lektüre vor und auf der Irlandreise!

Fotobuch Wild Atlantic Way von Stefan Schnebelt. Stefan Schnebelt ist ein Berufsfotograf, der Irland schon seit vielen Jahren bereits und dabei wunderschöne Landschaftsaufnahmen macht – das richtige Buch um zuhause von der nächsten Irlandreise zu träumen!

360Grad Irland Exklusivkalender 2025: Auch der Fotograf Hartmut Krinitz hat mehrere Werke zu Irland veröffentlicht – hier findest du seinen hochwertigen Wandkalender 2025 mit magischen Fotos von der grünen Insel.

Irland Mystische Orte Kalender 2025: Steinkreise, Dolmen und alte Burgruinen – Bilder mystischer Orte in Irland findest du in diesem tollen Kalender.

Traditionell Irische Wollpullover und kuschelige Strickjacken von den Aran Islands findest du hier – ganz toll für die kalte Jahreszeit!

Schafe am Silver Strand in Donegal
Schafe am Silver Strand in Donegal (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)



Hilfreiche Links zur Reisebuchung

Wenn du deine Reise nach Irland buchen möchtest, dann habe ich hier noch ein paar hilfreiche Empfehlungs-Links für dich:

Übernachtungen und auch Flüge habe ich selbst meist über BOOKING.COM gebucht.

Wenn es um Eintritte, Führungen, Tours und Unternehmungen geht, findest du eine tolle Auswahl auf GETYOURGUIDE.

Meine Reise-Literatur, Karten und Musik kaufe ich super gerne bei THALIA.

Für die Buchung eines Mietwagen empfehle ich auch TUI CARS.

Ein Wohnmobil mieten kannst du gut über TUI CAMPER.

Und alle Fährverbindungen findest du auf DIRECTFERRIES.


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Fazit

Kommen wir zurück zu meinen Fragen im Intro und ein paar Antworten, die jetzt schon klar werden: Die ersten Siedler auf der Irischen Insel sind wenig bekannt, aber die Kelten kamen erst später auf die Insel. Dann kamen die Wikinger, dann die Normannen, dann die Engländer – und alle haben übrigens ihre Spuren in der Genetik der heutigen Iren hinterlassen!

Aber die Iren sind nicht nur ein genetisches Gemisch von zugewanderten Volksgruppen, sie haben ihre Gene mit der massenhaften Emigration späterer Jahrhunderte auch in die Welt getragen: Nach USA und Kanada, nach Australien und Neuseeland und in viele andere Länder der Welt.

Schafe über dem Lough Tay
Schafe über dem Lough Tay (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg)



Und bei all dieser Zu- und Abwanderung haben sie es geschafft sich ihr kulturelles Erbe zu definieren, zu zelebrieren und zu wertschätzen. Sie sind heute, trotz ihrer katholischen Traditionen, ein sehr moderner, europäischer, demokratischer Staat. Sie haben sich nicht im Strudel globaler Wanderungen verloren, sondern ihre Traditionen erhalten und sogar wieder-entdeckt.

Noch ist die Insel gespalten, aber da ich selbst in einem gespaltenen und später wieder-vereinten Deutschland aufgewachsen bin, könnte ich mir vorstellen, das es irgendwann auch eine irische Wiedervereinigung geben wird…? Wir werden sehen…

Nun habe ich das Unmögliche versucht und dir einen Überblick über die irische Geschichte in nur einem Artikel gegeben – ich hoffe es war interessant für dich.

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Bildnachweis Titelbild: Segelschiff Dunbrody im Hafen von New Ross (Foto: Ulrich Knüppel-Gertberg, https://irland-insider.de, https://ireland-insider.com)

Uli Verfasst von:

Hallo und schön, dass du hier bist! Irland ist interessant, vielseitig und landschaftlich traumhaft! Woher ich das weiß? Wir leben und arbeite in Irland (Zweitwohnsitz) und haben die Insel intensiv und viele Male bereist - und auch die benachbarten britischen Inseln. Vielleicht kann ich dich auch neugierig machen, auf die grüne(n) Insel(n) im Atlantik? Viel Spaß beim Lesen! Dein Ulrich Knüppel-Gertberg